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Öffnung auf amerikanisch: Tesla will eigenen Supercharger-Stecker zum Standard machen

öffnung auf amerikanisch: tesla will eigenen supercharger-stecker zum standard machen

Bild: Tesla

Mit der Einführung des Model 3 in Europa stellte Tesla beim schnellen Laden auf den Standard CCS um, was bedeutet, dass seine Elektroautos auch an fremden Säulen Strom bekommen und dass später umgekehrt das Supercharger-Netz für andere Marken geöffnet werden konnte. Eine solche Öffnung war auch für Nordamerika absehbar, wo Tesla bislang weiterhin auf proprietäre Supercharger setzt. Jetzt soll sie beginnen – aber nach einer ganz anderen Philosophie als in Europa.

Supercharger-Netz in Nordamerika vorn

Kurz gesagt will Tesla sich nicht an die US-Version des CCS-Standards anpassen, sondern dafür sorgen, dass sein Supercharger-System selbst zum neuen Standard wird. Das teilte das Unternehmen am Freitag in einem Blog-Beitrag mit. „Öffnung des North American Charging Standard“, lautet die Überschrift, und im Text erklärt Tesla, im Rahmen seiner Mission zur beschleunigten Verbreitung nachhaltiger Energie werde das eigene Design für Elektroauto-Laden freigegeben.

Betreiber von Ladenetzen und Auto-Hersteller seien eingeladen, Supercharger-Stecker und -Buchsen (s. Foto oben) zu verwenden, schreibt Tesla weiter. Bei Ladenetz-Betreibern (deren Namen nicht genannt werden) gebe es bereits Pläne dafür. Ebenfalls freue man sich darauf, dass zukünftige Elektroautos das jetzt als North American Charging Standard (NACS) bezeichnete Supercharger-Design nutzen und dann bei Tesla laden würden.

Als Argumente für seinen Standard-Vorschlag nennt Tesla, dass über das Supercharger-System insgesamt bereits 20 Milliarden Elektroauto-Meilen geladen worden seien. Der eigene Stecker sei nur halb so groß wie CCS und könne doppelt so viel Leistung liefern. In Nordamerika gebe es zudem doppelt so viele Elektroautos mit Supercharger-Technik (also von Tesla) wie mit CCS. Bei der Zahl der Ladesäulen biete Tesla dort 60 Prozent mehr als alle CCS-Betreiber zusammen.

In Europa andere Situation für Tesla

Damit ist die Situation in mehrerer Hinsicht eine ganz andere in Europa, wo Tesla bei Elektroautos weit weniger dominiert als in den USA und mehrere konkurrierende Betreiber CCS-Ladenetze aufbauen. Hier ließ sich das Unternehmen auf den fremden Standard ein und nahm dafür in Kauf, vorher errichtete Supercharger für das Model 3 mit einem zusätzlichen Kabel mit CCS-Stecker aufzurüsten. Frühere Model S und Model X brauchen an neu gebauten V3-Säulen nur mit CCS deshalb einen Adapter. Bei einem Umstieg auf CCS in Nordamerika aber würde der für sämtliche Elektroautos von Tesla benötigt, die dort je gebaut wurden.

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