In den USA löste ein Tesla eine Massenkarambolage mit acht Fahrzeugen aus. Aufnahmen zeigen nun den Unfallhergang. Warum bremste der Stromer plötzlich?
Technik oder Mensch: Wer trägt die Schuld am Unfall in den USA?
Full-Self-Driving aktiviert
Tatsächlich blinkt sich das Model S zunächst noch ordnungsgemäß auf die linke Spur, bremst dann aber ohne ersichtlichen Grund. Ein reiner Fahrfehler? Offenbar nicht, wie nun aus einem Untersuchungsbericht der ermittelnden US-Behörde hervorgeht, der dem US-Nachrichtensender CNN vorliegt. Demnach hatte der Fahrer 30 Sekunden vor dem Unfall das Fahrassistenzsystem “Full Self-Driving” (FSD) aktiviert, anschließend bremste das Fahrzeug auf 11 Stundenkilometer ab. Das noch in der Beta-Phase befindliche Fahrassistenzsystem hatte der US-Elektroautobauer erst wenige Tage zuvor für alle zur Verfügung gestellt, die das FSD-Paket gebucht hatten.
Aussage des Fahrers bestätigt
Die Ergebnisse des Untersuchungsberichts decken sich mit der Aussage des Fahrers. Dieser sprach bei seiner Befragung von einem Fehler des FSD-Systems. Zunächst ließen sich von den Ermittlern jedoch keine Beweise für ein aktiviertes Fahrassistenzsystem sichern. Teslas FSD-Beta bringt man immer wieder mit Unfällen in Verbindung – Ursache sind stets ungerechtfertigte Bremsmanöver. Zwar weist das Unternehmen des Milliardärs Elon Musk inzwischen darauf hin, dass sowohl das Fahrassistenzsystem FSD als auch der Autopilot die Stromer nicht autonom fahren lassen. Doch in der Vergangenheit vermittelten unter anderem Werbeclips des Autoherstellers einen anderen Eindruck. So etwa ein 2016 gelaufenes Promovideo zum Autopiloten, das sich als Fake herausstellte.