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Neuer Streit um Tesla-Wasser – Brandenburg bereitet Versorgung aus mehr Entfernung vor

neuer streit um tesla-wasser – brandenburg bereitet versorgung aus mehr entfernung vor

Bild: teslamag.de (Eingang zu deutscher Tesla-Fabrik)

Das Thema der Wasser-Versorgung für die deutsche Tesla-Fabrik in Grünheide bei Berlin bleibt problematisch. Trotz Bedenken des örtlichen Verbandes WSE wurden ihr nach dessen Angaben die benötigten 1,8 Millionen Kubikmeter pro Jahr zugesagt, doch jetzt beschwert er sich darüber, dass ihm Kontrollrechte für das Grundwasser in Zusammenhang mit dem Gigafactory-Betrieb entzogen wurden, und klagt dagegen. Außerdem dürfte Tesla für den geplanten Ausbau der Fabrik noch mehr Wasser benötigen. Brandenburgs Ministerpräsident sagte dazu jetzt, möglicherweise könne es aus größerer Entfernung herbeigeschafft werden.

Tesla jetzt „ganz allein verantwortlich“

Das Brandenburger Landesamt für Umwelt habe „Tesla die alleinige Kontrolle des Grundwassers unter der Gigafabrik in Grünheide übertragen“, meldeten am Dienstag das Magazin stern und der TV-Sender RTL. Laut einer Auflage in der Genehmigung für die Fabrik sei das Unternehmen zuvor verpflichtet gewesen, den WSE bei allen Fragen mit Grundwasser-Relevanz einzubeziehen. Diese Klausel habe das Umweltamt im November 2022 gestrichen. Dies sei auf Wunsch von Tesla hin geschehen, das seitdem „ganz allein dafür verantwortlich“ sei, zu verhindern, dass es zu Verunreinigungen kommt.

Der Chef des WSE, Andre Bähler, schloss sich laut einer Presse-Mitteilung der Medien dieser Darstellung an und erklärte, dass „jegliche Kontrolle an Tesla abgegeben“ wurde, sei ein Skandal. Gegenüber der Märkischen Oderzeitung äußerte er sich auf Anfrage differenzierter: Er räumte ein, dass Tesla erhobene Daten zum Grundwasser unter der Gigafactory weiterhin der Unteren Wasserbehörde des Landkreises Oder-Spree zur Verfügung stellen muss. Allerdings ging Bähler davon aus, dass die Behörde daran kein Interesse zeigen wird: „Die gucken da nicht und werden auch nicht nachfragen“.“

Gegen die Entscheidung des Landesumweltamts hat der WSE laut Bähler eine Klage eingereicht. Aus der Behörde wurden Zweifel geäußert, ob diese überhaupt zulässig sei, berichtete die MOZ weiter. Die Untere Wasserbehörde habe zudem erklärt, dass der Verband weiterhin ein eigenes Wasser-Monitoring in seiner Region zu betreiben habe. Dazu könne er auch Daten der von Tesla eingerichteten Messstellen nutzen.

Wasser für Gigafactory aus Nachbar-Kreis?

Abgesehen von dem Streit um die Überwachung bleibt die Frage, wie Tesla den voraussichtlich deutlich höheren Wasser-Bedarf für den Ausbau der deutschen Gigafactory decken kann. Mit Anträgen für den Bau weiterer Produktionsgebäude nördlich des bisherigen wurde schon vor Jahresende gerechnet. Bislang blieben sie aus. Doch parallel treibt Tesla bei der Gemeinde Grünheide die Aufstellung eines Bebauungsplans für ein benachbartes Grundstück voran, das zu einem Logistik-Zentrum für die Fabrik-Anlage werden soll.

Wachstumspläne sind also offensichtlich noch aktuell, und am Dienstag sprach auch Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke das Thema Wasser dafür an. Laut einem Bericht des Tagesspiegel sprach er sich dafür aus, die Tesla-Fabrik und weitere Wachstumsgebiete im Berliner Umland in Zukunft auch mit Wasser aus weiterer Entfernung zu versorgen. Die Überlegungen dazu im Umweltministerium würden „auf Hochtouren“ laufen, wird Woidke zitiert. Das Bundesland habe genügend Wasser. Ähnlich hatte sich auch Tesla-CEO Elon Musk lachend geäußert, als er im August 2021 auf dem Fabrik-Gelände auf das Thema angesprochen wurde.

Der Landrat des Kreises Märkisch-Oderland, der etwas nördlich der Tesla-Fabrik beginnt, erklärte laut dem Bericht, der Landkreis sei zusammen mit den lokalen Verbänden und dem Land bereit, neue Erkundungen auf seinem Gebiet vorzunehmen. Die eigenen Wasser-Erkundungsaktivitäten von Tesla bei Fürstenwalde (also in dem Gigafactory-Landkreis Oder-Spree) nannte er dagegen „nicht zielführend“. Denn dort werde in den Grundwasser-Leiter der Spree eingegriffen, weshalb möglicherweise Berlin mit einbezogen werden müsse. Hier rate er zur Vorsicht, weil beide Bundesländer entgegengesetzte Mentalitäten und Politik-Verständnisse hätten.

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