Bild: teslamag.de (Eingang zu deutscher Tesla-Fabrik)
Das Thema der Wasser-Versorgung für die deutsche Tesla-Fabrik in Grünheide bei Berlin bleibt problematisch. Trotz Bedenken des örtlichen Verbandes WSE wurden ihr nach dessen Angaben die benötigten 1,8 Millionen Kubikmeter pro Jahr zugesagt, doch jetzt beschwert er sich darüber, dass ihm Kontrollrechte für das Grundwasser in Zusammenhang mit dem Gigafactory-Betrieb entzogen wurden, und klagt dagegen. Außerdem dürfte Tesla für den geplanten Ausbau der Fabrik noch mehr Wasser benötigen. Brandenburgs Ministerpräsident sagte dazu jetzt, möglicherweise könne es aus größerer Entfernung herbeigeschafft werden.
Tesla jetzt „ganz allein verantwortlich“
Der Chef des WSE, Andre Bähler, schloss sich laut einer Presse-Mitteilung der Medien dieser Darstellung an und erklärte, dass „jegliche Kontrolle an Tesla abgegeben“ wurde, sei ein Skandal. Gegenüber der Märkischen Oderzeitung äußerte er sich auf Anfrage differenzierter: Er räumte ein, dass Tesla erhobene Daten zum Grundwasser unter der Gigafactory weiterhin der Unteren Wasserbehörde des Landkreises Oder-Spree zur Verfügung stellen muss. Allerdings ging Bähler davon aus, dass die Behörde daran kein Interesse zeigen wird: „Die gucken da nicht und werden auch nicht nachfragen“.“
Gegen die Entscheidung des Landesumweltamts hat der WSE laut Bähler eine Klage eingereicht. Aus der Behörde wurden Zweifel geäußert, ob diese überhaupt zulässig sei, berichtete die MOZ weiter. Die Untere Wasserbehörde habe zudem erklärt, dass der Verband weiterhin ein eigenes Wasser-Monitoring in seiner Region zu betreiben habe. Dazu könne er auch Daten der von Tesla eingerichteten Messstellen nutzen.
Wasser für Gigafactory aus Nachbar-Kreis?
Wachstumspläne sind also offensichtlich noch aktuell, und am Dienstag sprach auch Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke das Thema Wasser dafür an. Laut einem Bericht des Tagesspiegel sprach er sich dafür aus, die Tesla-Fabrik und weitere Wachstumsgebiete im Berliner Umland in Zukunft auch mit Wasser aus weiterer Entfernung zu versorgen. Die Überlegungen dazu im Umweltministerium würden „auf Hochtouren“ laufen, wird Woidke zitiert. Das Bundesland habe genügend Wasser. Ähnlich hatte sich auch Tesla-CEO Elon Musk lachend geäußert, als er im August 2021 auf dem Fabrik-Gelände auf das Thema angesprochen wurde.
Der Landrat des Kreises Märkisch-Oderland, der etwas nördlich der Tesla-Fabrik beginnt, erklärte laut dem Bericht, der Landkreis sei zusammen mit den lokalen Verbänden und dem Land bereit, neue Erkundungen auf seinem Gebiet vorzunehmen. Die eigenen Wasser-Erkundungsaktivitäten von Tesla bei Fürstenwalde (also in dem Gigafactory-Landkreis Oder-Spree) nannte er dagegen „nicht zielführend“. Denn dort werde in den Grundwasser-Leiter der Spree eingegriffen, weshalb möglicherweise Berlin mit einbezogen werden müsse. Hier rate er zur Vorsicht, weil beide Bundesländer entgegengesetzte Mentalitäten und Politik-Verständnisse hätten.