- Der ADAC misst 25% Ladeverluste beim Tesla Model 3. Wie kann das sein?
- Jo, what’s up? Nyland, die Ladeverluste und der ADAC
- KfW: Portal durch „Antragsflut“ überlastet
- Batterien: EU Kommission glaubt, dass Europa bis 2025 bei der Batterieproduktion autark sein könnte
- Teslas Börsenwert steigt weiter in ungeahnte Höhen
- Zero SR/F und SR/S-Rückruf
Der ADAC misst 25% Ladeverluste beim Tesla Model 3. Wie kann das sein?
Jo, what’s up? Nyland, die Ladeverluste und der ADAC
Sie erinnern sich noch an die Ladeverluste-Tests des ADAC im Juli 2020? Den Vogel hatte damals das Tesla Model 3 abgeschossen. Einsame 24,9% an Ladeverlusten stellte der deutsche Automobilclub beim Kalifornier fest. Natürlich führte das zu der einen oder anderen Kontroverse.
Bjørn Nyland hatte bereits im August ebenfalls seine Tests dazu gemacht, die hatten allerdings, wie er selbst sagt, nichts mit den ADAC-Werten zu tun. Keine seiner damaligen akribischen Messungen bestätigte allerdings die heftigen Testresultate der Deutschen. Nun ist Nyland unlängst über die ADAC-Resultate gestolpert. Das Thema liess ihm offensichtlich keine Ruhe, denn die Daten korrelierten überhaupt nicht mit seinen Testreihen aus dem August.
Nyland beschloss den Test mit zwei Fahrzeugen zu fahren. Einmal einem BMW i3 und einmal mit „MC Hammer“, seinem eigenen Model 3, um hier Vergleichswerte zu bekommen. Und, Nyland verwendete keinen DC-Schnelllader sondern einen ganz normalen 22 kW-Wechselstromlader. Warum? Allein die Umformung des Wechselstroms in Gleichstrom führt bereits zu Verlusten, die natürlich in Wärme umgewandelt werden.
Wem das Intro mit dem BMW i3 etwas zu lange dauert, der kann vorspulen. Richtig interessant wird’s nämlich ab Minute 12:45. Konnte er das fatale Ergebnis des ADAC bestätigen? Natürlich nicht. Seine eigenen Berechnungen ergaben einen maximalen Ladeverlust von rund 12%. Dabei ging er, wie immer, recht wissenschaftlich vor. Fazit: die Messungen des ADAC sind in keiner Weise nachzuvollziehen. Rätselhaft: das Vergleichsfahrzeug, der BMW i3 kam beim ADAC besser weg, als bei Nyland. Honi soit qui mal y pense …
KfW: Portal durch „Antragsflut“ überlastet
Lag’s an den fehlenden Serverkapazitäten oder war der Ansturm wirklich so groß. Wir vermuten mal ersteres angesichts der bescheidenen Digitalisierungs-Strategie in Deutschland. Tatsächlich sind, so erklärte Verkehrsminister Andreas Scheuer auf Nachfrage, „innerhalb 24 Stunden über 16.000 Anträge für den Einbau von mehr als 20.500 privaten Ladepunkten gestellt worden.“ Das wären pro Stunde 667 und pro Minute 11 Anträge. Ein normales IT-System steckt eine solche „Belastung“ eigentlich ohne Probleme weg, denn dafür gibt’s Loadbalancing. Sei’s drum. Die KfW spricht von einer enorm hohen Nachfrage, die man so noch nie verzeichnen musste. Weiter erklärte ein Sprecher des Zuschussportals, dass damit bewiesen sei, wie „goldrichtig“ man mit der Förderung läge. „Mit den richtigen Anreizen schaffen wir es, dass die Menschen auf klimafreundliche E-Autos umsteigen.“ Es berichtet unter anderem die Automobilwoche.
Pikant: wie die Welt online berichtet fehlen in der Ladestation-Förderliste einige sehr wichtige Unternehmen und Namen. So ist die recht günstige Tesla-Ladestation genauso wenig vertreten, wie Stationen von Premium-Herstellern wie Daimler oder BMW. BMW empfiehlt bekanntlich eine Webasto-Lösung und Daimler statt der eigenen Wallbox zwei Modelle von Innogy. Allein VW scheint auf die Subventions-Novelle bestens vorbereitet gewesen zu sein und hat es als einziger deutscher Autobauer auf die Liste der KfW geschafft.
Batterien: EU Kommission glaubt, dass Europa bis 2025 bei der Batterieproduktion autark sein könnte
Auch an der Batterie-Front gibt es gute Nachrichten. Laut Informationen von Automotive News Europe glaubt der Vizepräsident der Europäischen Kommission, Maros Sefcovic, daran, dass die EU bis 2025 genug Batterien produzieren könnte, um die schnell wachsende Flotte von Elektrofahrzeugen mit Strom zu versorgen. Bekanntlich produziert China derzeit rund 80 Prozent der weltweiten Lithium-Ionen-Zellen. Sefcovic ist zuversichtlich, dass die Kapazitäten in Europa schnell vergrößert werden können und rechnet sogar damit, dass zusätzliche „Exportkapazitäten“ geschaffen werden könnten. Gegenwärtig befinden sich 15 große Batteriezellenfabriken in Europa im Bau, darunter Werke von Northvolt, CATL und dem südkoreanischen Unternehmen SK Innovation. Und gerade hat Elon Musk erklärt, in Grünheide eine der größten Batteriefabriken überhaupt errichten zu wollen. Selbstverständlich bereits mit Produktionskapazitäten für die neuen 4680er-Zellen.
Teslas Börsenwert steigt weiter in ungeahnte Höhen
So ist Tesla inzwischen mit einem Börsenwert von rund 526 Milliarden Dollar mehr wert als BMW, Daimler, GM, Fiat Chrysler und VW zusammen. Elon Musk dürfte es ebenfalls freuen, denn er ist gerade zum zweitreichsten Menschen auf diesem Planeten aufgestiegen und hat damit Bill Gates hinter sich gelassen. Freilich sind das alles nur Schlaglichter. Bereits morgen kann sich schon wieder alles geändert haben. Schon rechnen die ersten Studien mit Szenarien, die Teslas zukünftigen Börsenwert bei knapp unter einer Billion Dollar sehen.
Zero SR/F und SR/S-Rückruf
Die US-Behörde NHTSA (National Highway Traffic Safety Administration) hat gerade einen Rückruf der Zero-Modelle SR/F und SR/S veröffentlicht. Es geht dabei um den Bremshebel am Lenker der zwischen dem 14. Februar und dem 19. Juni 2020 gebauten Elektromotorräder. In den USA seien, so berichtet das Portal electrek, davon voraussichtlich 659 Fahrzeuge betroffen. Probleme gibt es demnach mit den Bremsschalter, einem mechanischen Schalter, der durch den Bremshebel mit betätigt wird.
So wurden laut Informationen von Zero die betroffenen Fahrzeuge mit falsch „zusammengeklebten“ Bremsschaltern gefertigt. Die unsachgemäße Montage kann zu Eindringen von Feuchtigkeit führen, sodass der Widerstand des Schalters beeinträchtigt wird. Die Folge ist, dass der Schalter ausfällt. Damit würde das hintere Bremslicht nicht mehr beim Ziehen des Bremshebels aufleuchten und der Tempomat nicht mehr deaktiviert werden. Derzeit ist nicht bekannt, ob auch Fahrzeuge in der DACH-Region betroffen sind.
Fotos: Tesla, twitter, Youtube (Stills), Zero, Northvolt