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Analysten über verfehlte Tesla-Erwartungen: Für Goldman Sachs kommt es auf 3 Punkte an

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Bild: Boring Co (Symbolfoto)

Nach der Veröffentlichung von Daten zu Produktion und Auslieferungen im vierten Quartal 2022 am Montagabend lag die Aktie von Tesla im vorbörslichen US-Handel am Dienstag zeitweise mehr als 5 Prozent im Minus –­ vielleicht wäre es sogar noch höher ausgefallen, wenn das Unternehmen nicht gleichzeitig mit einer Einladung zu einem Anleger-Tag im März positive Neuigkeiten angedeutet hätte. Denn nachdem Tesla selbst die gesenkten Erwartungen zu den Auslieferungen in Q4 verfehlt hatte, begannen Analysten, ihre Prognosen für das laufende Jahr zu senken. Entsetzt zeigten sie sich über das Ergebnis aber nicht.

Tesla-Pessimist sieht Kurs-Potenzial

So veröffentlichte der als Tesla-Pessimist geltende Toni Sacconaghi von Bernstein Research laut Auszügen auf Twitter einen Kommentar, in dem er seine Underperform-Einschätzung für die Aktie bestätigte. Tesla habe es im vierten Quartal mit einem erheblichen Nachfrage-Problem zu tun gehabt, das sich 2023 fortsetzen werde, schrieb er. Mit Blick auf die Aktie, die im vergangenen Jahr schon gut zwei Drittel ihres Wertes verloren hatte, sei er aber gespalten. Sein Kursziel beließ Sacconaghi bei 150 Dollar – was mittlerweile gut 20 Prozent über dem aktuellen Niveau sind.

Nach den ersten Q4-Zahlen sei eine Parade von Prognose-Kürzungen für Tesla im Jahr 2023 zu erwarten, schrieb ebenfalls auf Twitter der Fondsmanager Gary Black. Das erste Beispiel dafür lieferte er in Form einer Studie von Goldman Sachs gleich mit. Die Investmentbank hat demnach ihre Prognose für das Ergebnis pro Tesla-Aktie in 2023 um 10 Prozent auf 4,50 Dollar reduziert. Damit einher ging die Senkung des Kursziels von 235 Dollar auf 205 Dollar.

Auch Goldman blieb aber ansonsten bei der vorherigen Einstufung der Aktie, die in diesem Fall weiterhin „Kaufen“ lautet. In der Kurzstudie erinnert der Analyst Mark Delaney daran, dass Tesla noch im Oktober fast 50 Prozent Zunahme der Auslieferungen in ganz 2022 für möglich erklärt hatte; erreicht wurden nur gut 40 Prozent. Die Zahlen von Montag werden deshalb als tendenziell negativ bezeichnet. Dennoch sei Tesla weiterhin gut für langfristiges Wachstum auf dem Elektroauto-Markt positioniert, der selbst erhebliches Wachstum verspreche.

Langfristige Prognose noch erreichbar

Für die Zukunft wird es auf drei Punkte ankommen, sagt die Investmentbank voraus: Kann Tesla die Zunahme seiner Auslieferungen wieder beschleunigen, zu welchen Margen, und wie entwickelt sich die Marke? Hinter den verfehlten Erwartungen in Q4 vermutet Goldman Sachs zumindest zum Teil erneute Corona-Einschränkungen in China – also einen eher temporären Faktor. Wichtig seien im schwächer werden Konjunktur-Umfeld bezahlbarere Elektroautos, zu denen Tesla über verschiedene Hebel kommen könne. Das werde das Volumen unterstützen, und in welchem Maß sowie mit welchen Margen-Einbußen, sei von großer Bedeutung.

Vorerst senkte Delaney bei Goldman seine Prognose für die Tesla-Auslieferungen 2023 von 1,85 Millionen auf 1,8 Millionen Elektroautos. Damit würden sie in diesem Jahr erneut nur um rund 37 Prozent zunehmen. Längerfristig lägen sie aber immer noch in dem Ziel-Rahmen von durchschnittlich 50 Prozent über mehrere Jahre, den Tesla Anfang 2021 ausgab: Im Jahr davor hatten die Auslieferungen knapp 500.000 Elektroautos betragen, und für ab dann jährlich 50 Prozent Plus würden nach dem Sprung um 87 Prozent in 2021 schon etwas knapp unter 1,7 Millionen in diesem Jahr genügen.

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