Tesla

Tesla: IG Metall beklagt Arbeitsbedingungen in Brandenburg

tesla: ig metall beklagt arbeitsbedingungen in brandenburg

Bild: Tesla

Tesla hat laut Berichten Probleme damit, ausreichend Personal für seine deutsche Elektroauto-Fabrik in Brandenburg nahe Berlin zu finden und die Belegschaft zu erhalten. Das soll an der allgemeinen Situation für die Angestellten liegen, die viele anderswo für deutlich besser halten. Die IG Metall äußerte sich im neuen Jahr besorgt über die Arbeitsbedingungen an dem Tesla-Standort in der Gemeinde Grünheide.

Beschäftigte berichteten der Gewerkschaft von Unmut über belastende Schichtsysteme, häufige Mehrarbeit an Wochenenden, eine sehr hohe Arbeitsbelastung insgesamt und zu wenig Personal, sagte Irene Schulz, Bezirksleiterin der IG Metall für Berlin, Brandenburg und Sachsen, dem Spiegel.

Die Angestellten beschwerten sich auch darüber, dass es in den Produktionshallen im Sommer teils zu heiß und im Winter zu kalt sei. Der US-Konzern unternehme grundsätzlich nicht genug, um die Arbeitsbedingungen zu verbessern, und biete zu wenig Raum für Freizeit und Erholung. „Es fehlt nach unserer Beobachtung auch an einer Führungskultur, die eine offene Debatte im Betrieb über solche Anliegen der Beschäftigten fördert“, so Schulz.

Die Beschäftigten müssten mit dem Arbeitsvertrag eine Geheimhaltungserklärung unterzeichnen, auf die im Unternehmensalltag auch immer wieder hingewiesen werde. Die Angestellten der Tesla-Fabrik seien dadurch verunsichert, ob sie mit der Gewerkschaft über die Arbeitsverträge sprechen dürften. „Dass überhaupt solche Fragen gestellt werden, das kennen wir aus anderen Unternehmen so in der Form und in der Häufigkeit nicht“, erklärte Schulz.

Die Bezirksleiterin der Gewerkschaft berichtete zudem von einer Stellenausschreibung für einen „Security Intelligence Investigator“, die im Unternehmen für viele Fragen sorge. „Sie führen sowohl proaktive als auch reaktive Ermittlungen durch und gehen aktiv gegen interne und externe Bedrohungen für die geschützten und vertraulichen Informationen von Tesla vor“, heißt es in der Stellenausschreibung. Erwartet wird unter anderem „mehrjährige Erfahrung als Ermittler bei internationalen/nationalen Strafverfolgungsbehörden oder Nachrichtendiensten und/oder gleichwertige Zeit in einem Sicherheitsumfeld eines Unternehmens“.

Viele Beschäftigten fragten sich, was genau Inhalt dieser Ermittlungen sein soll, und ob sie womöglich selbst ins Blickfeld geraten, sagte Schulz. Bei Tesla gebe es keine Transparenz zu dem Thema. Das Unternehmen wollte sich auch auf Nachfrage des Spiegel nicht zu den Vorwürfen äußern.

Schon seit Längerem beklagt die IG Metall auch deutliche Gehaltsunterschiede in dem Brandenburger Werk. Anfangs habe Tesla viele Mitarbeiter trotz Gehältern rekrutieren können, die unter den Tariflöhnen anderer Betriebe der Metallbranche liegen. Mitarbeiter bekommen zusätzlich Aktien des Unternehmens, was der Konzern als zusätzlichen finanziellen Anreiz betrachtet. Bisher hat das deutsche Tesla-Werk die selbst gesteckten Ziele für Neueinstellungen aber nicht erreichen können und die Löhne erhöht, was laut der Gewerkschaft ein ungerechtes Gehaltsgefüge zur Folge hat.

TOP STORIES

Top List in the World