Auto-News

Tesla

Tesla bringt rundes Lenkrad für Model S zurück : Yoke-Lenkrad allein hat sich nicht durchgesetzt

Teslas Yoke-Lenkrad hat für viel Aufmerksamkeit gesorgt – aber anscheinend nicht allen Nutzern gefallen. Nun ist wieder ein rundes Lenkrad verfügbar.

tesla bringt rundes lenkrad für model s zurück : yoke-lenkrad allein hat sich nicht durchgesetzt

Tesla, klassisches Lenkrad

Im Zuge eines Facelifts für die große Limousine Model S und das große SUV Model X hatte Tesla im Jahr 2021 ein neues Lenkrad vorgestellt. Das sogenannte Yoke-Lenkrad (Yoke: Joch) ähnelt eher dem Steuerhorn eines Flugzeugs als einem klassisch runden Lenkrad. Die Form galt bei ihrer Neuvorstellung als aufsehenerregend – eine Weile war sogar unklar, ob das Bauteil in Europa überhaupt zulassungsfähig ist. Inzwischen ist klar: Die EU-Zulassungsbehörde hat kein Problem mit nicht runden Lenkrädern.

Tesla hat das flache Steuerrad eingeführt, damit der Fahrer eine bessere Sicht auf die Instrumente hat. Da die Kompakt-Limousine Model 3 und das Kompakt-SUV Model Y keinen Instrumenten-Bildschirm auf der Fahrerseite haben, ist für diese Modelle kein Yoke-Lenkrad im Angebot – eine Lücke, die chinesische Nachrüster sofort geschlossen haben. Auf einigen Märkten wie beispielsweise dem US-Markt hatte Tesla für Model S und Model X ausschließlich das Yoke-Lenkrad im Angebot. Doch jetzt rudert der US-amerikanische Autohersteller zurück.

Umtausch für 700 Dollar

Tesla bietet auf seiner Website für Model S und Model X wieder ein rundes Lenkrad an. Denn anscheinend hat einigen Kunden das Yoke-Lenkrad gar nicht gefallen: Für 700 Dollar (aktuell umgerechnet zirka 656 Euro) können Model-S- und Model-X-Fahrer in den USA ihre Yoke-Lenkräder gegen runde Lenkräder tauschen lassen. Doch die für Europa gebauten Exemplare sind ab Januar 2023 ebenfalls wieder mit rundem Volant erhältlich.

,

Zu den Gründen haben sich Tesla-Verantwortliche bisher nicht geäußert. Im Herbst 2022 meldeten sich in den USA einige Yoke-Lenkrad-Nutzer mit dem Hinweis, dass sich die Verkleidung des Lenkrads bereits nach kurzer Nutzungsdauer an einigen Stellen ablösen würde – insbesondere an den oberen äußeren Auflageflächen.

Tesla selbst hat sich lange als Vorreiter auf dem Weg zum vollautonomen Fahren gesehen – das Yoke-Lenkrad galt konzernintern als Übergangslösung für den Zeitpunkt, ab dem gar kein Lenkrad mehr nötig wäre. Aber vollautonomes Fahren ist auch bei Tesla in weite Ferne gerückt, weshalb die Rückkehr des “normalen” Lenkrads auch etwas mit einem realistischerem Blick der Tesla-Entscheider auf das Thema autonomes Fahren zu tun haben könnte.

Toyota mit Steer-by-Wire-Lösung

Nach der Einführung des Yoke-Lenkrads sind andere Hersteller nicht scharenweise Tesla gefolgt. Immerhin Toyota und Lexus sind auf den vermeintlichen Trend aufgesprungen und bieten so ein Lenkrad im Elektro-SUV Toyota bZ4X und im technisch eng verwandten Lexus RZ 450e an. Allerdings ändern die Japaner nicht nur die Lenkradform, sondern auch die Übersetzung: Bei ihrem Steer-by-Wire-System reicht eine 150-Grad-Lenkrad-Drehung, um die Räder komplett von rechts nach links zu bewegen. Tesla hat bei der Einführung seines Yoke-Lenkrads nichts an der Übersetzung geändert – für eine volle Richtungsänderung sind 2,3 Lenkradumdrehungen nötig. Mit einem Yoke-Lenkrad kann bereits eine komplette Umdrehung unkomfortabel sein, da der Fahrer in manchen Lenkradpositionen unbewusst ins Leere greift. Auch beim Rückwärtsfahren berichten Yoke-Lenkrad-Nutzer von einem sehr ungewöhnlichen Lenkgefühl.

,

Welche Zukunft das Yoke-Lenkrad bei Tesla hat, ist offen. Seinen Pick-up Cybertruck und seinen Roadster der zweiten Generation hat der Hersteller auf Bildern ebenfalls mit diesem Lenkrad gezeigt. Dass jetzt das runde Lenkrad zurückkehrt, könnte ein Hinweis darauf sein, dass das Yoke-Lenkrad schleichend aus dem Angebot verschwindet.

,

TOP STORIES

Top List in the World