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Tesla: Absatzrekord, doch Analysten sind enttäuscht

Tesla hat im vergangenen Jahr so viele Autos verkauft wie nie zuvor. Doch die eigenen Ziele hat die Marke verpasst - was Analysten enttäuscht hat.

tesla: absatzrekord, doch analysten sind enttäuscht

Favorit der Kunden derzeit: Das Tesla Model Y (Test)

(Bild: Tesla)

Tesla hat im vergangenen Jahr trotz Preisnachlässen seine selbst gesteckten Absatzziele nicht erreicht. Im vierten Quartal 2022 übergab die Firma zwar deutlich mehr Autos an die Kunden als in Q4/2022, und auch im Gesamtjahr erzielte Tesla hohe Zuwächse. Die Erwartungen von Analysten und die eigenen Prognosen verfehlten die Amerikaner jedoch. Für die Aktien zeichneten sich am Dienstagvormittag Verluste von mehr als vier Prozent ab.

Tesla erreicht Rekord in Quartal vier

Tesla lieferte im Schlussquartal weltweit 405.278 Fahrzeuge an die Kunden aus, fast ein Drittel mehr als ein Jahr zuvor, wie das Unternehmen mitteilte. Das ist zwar ein Quartalsrekord, Experten hatten jedoch mit rund 421.000 Auslieferungen gerechnet. Im Gesamtjahr kommt Tesla auf rund 1,31 Millionen verkaufte Autos, ein Plus von 40 Prozent. Musk hatte als Ziel eine Jahressteigerung um 50 Prozent ausgerufen und ein “episches” viertes Quartal angekündigt. Die Produktion zog um 47 Prozent auf 1,37 Millionen Autos an. Zu den Finanzzahlen machte das Unternehmen mit Hauptsitz in Austin (Texas) noch keine Angaben. Tesla will diese Zahlen am 25. Januar vorlegen.

Drastischer Jahresverlust der Tesla-Aktie

Die Tesla-Aktie hat im vergangenen Jahr zwei Drittel ihres Wertes eingebüßt. Investoren sorgten sich im Umfeld steigender Zinsen und hoher Inflation nicht nur um die vergleichsweise immer noch hohe Bewertung der Tesla-Papiere. Musk musste zudem Anteile für fast 40 Milliarden Dollar auf den Markt werfen, um den Kauf des Kurznachrichtendienstes Twitter finanzieren zu können. Er hatte Twitter im vergangenen Jahr für 44 Milliarden Dollar gekauft und nach Abschluss der Übernahme die Führung des Unternehmens an sich genommen. Tesla-Anleger nahmen Musk auch den Wirbel um den Twitter-Kauf übel, weil er seiner Neuerwerbung viel Zeit und Aufmerksamkeit zu schenken schien.

Tesla hat im vergangenen Jahr einiges bewegt. Zwei neue Werke liefen an, eines in Grünheide bei Berlin, das andere in Austin in den USA. Auf dem chinesischen Markt machten die harschen Anti-Corona-Maßnahmen der Pekinger Regierung Probleme. Letztlich griff Tesla zu einem für das Unternehmen ungewöhnlichen Schritt und räumte Kunden in China und den USA Rabatte für den Autokauf ein. Für das Werk in Brandenburg sucht das Unternehmen noch immer Fachkräfte.

Umsatz vs. Marge

“Wir glauben, dass Tesla einem bedeutenden Nachfrageproblem gegenübersteht”, schrieb Bernstein-Analyst Toni Sacconaghi, der weiter mit einer unterdurchschnittlichen Entwicklung der Tesla-Aktien rechnet. Trotz der Preisnachlässe habe Tesla im Schlussquartal wohl deutlich weniger Aufträge hereinbekommen als Umsatz gemacht. Tesla dürfte entweder die Wachstumsziele kappen müssen und damit auch die Fabriken schlecht auslasten. Oder das Unternehmen müsse weiter auf Rabatte setzen und diese möglicherweise weltweit ausweiten, was die Margen belasten würde. Am 1. März will Tesla nun einen Kapitalmarkttag ausrichten. Dann soll klarer werden, wie der Konzern selbst die nähere Zukunft angehen will.

(mfz)

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