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Sachsen-Kraftwerk mit Porsche-Herz: Es ist so groß wie zwei Basketball-Felder

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Porsche nutzt ausgediente Taycan-Batterien als Stromspeicher.

Nach ihrer Nutzung in Elektrofahrzeugen verlieren Batteriepacks allmählich ihre Leistungsfähigkeit und eignen sich nicht mehr für den Fahrbetrieb. Doch diese Batterien verfügen immer noch über viel nutzbare Kapazität, die für stationäre Energiespeicherung eingesetzt werden kann. Sowohl Porsche als auch BMW testen innovative Wege, um ausgediente Batterien sinnvoll wiederzuverwenden und so die Energiewende voranzutreiben.

Porsche upcycelt alte Taycan-Akkus

Porsche nutzt ausgediente Taycan-Batteriemodule, um ein Energiespeichersystem in seinem Werk in Leipzig zu betreiben. Das System besteht aus 4.400 gebrauchten Batteriemodulen, die zusammen eine Kapazität von fünf Megawatt haben. Diese Module stammen von Vorserienfahrzeugen, die der Autobauer zu Testzwecken nutzte. Die Batterien wurden ohne technische Änderungen in das Energiespeichersystem integriert und in vier Container unterteilt, die jeweils mit einem Wechselrichter und einem Transformator verbunden sind.

„Wir wollten Speicherkapazitäten für das Werk in Leipzig schaffen, um den Standort wirtschaftlicher zu machen und seine Autarkie zu erhöhen“, erklärt Jonathan Dietrich, Leiter des Batterie-Speicherprojekts bei Porsche. „Es war daher nur logisch, die Batterien von Taycan-Vorserienfahrzeugen anstelle des Recyclings zu nutzen.“

Das System hat eine geplante Nutzungsdauer von länger als zehn Jahren, wobei einzelne Batteriemodule bei Bedarf ausgetauscht werden können. Die gespeicherte Energie stammt von einer Solaranlage vor Ort mit einer maximalen Kapazität von 9,4 Megawatt. Diese Energie lässt sich während Spitzenzeiten nutzen, um das Stromnetz zu entlasten und die Nachfrage nach Energie gleichmäßiger zu verteilen.

BMW und Galp: Gemeinschaftliches Akku-Projekt in Spanien

Der portugiesische Energieversorger Galp nahm zusammen mit BMW und dem Batterien-Start-up BeePlanet ebenfalls ein stationäres Energiespeichersystem aus alten E-Auto-Akkus in Betrieb. Das Herzstück des Projekts „Second Life Batteries“ ist an einer Tankstelle in Alcalá de Henares in der Metropolregion Madrid installiert und umfasst einen Speichercontainer mit einer Kapazität von 368 Kilowattstunden (kWh). Diese Kapazität stammt von ausgedienten Batterien aus BMW-Fahrzeugen.

Der Speicher zieht langsam Energie aus dem Stromnetz und stellt diese dann für zwei 180-kW-Ladegeräte zur Verfügung. Dies ermöglicht es, bis zu neun Fahrzeuge hintereinander mit minimaler Netzbelastung zu laden.

Auch andere Autohersteller arbeiten an Akku-Upcycling

Porsche und BMW sind nicht die einzigen Automobilhersteller, die an der Wiederverwendung von E-Auto-Batterien arbeiten. Bereits 2015 demonstrierten Nissan und General Motors Energiespeichersysteme mit Batterien von Leaf- und Chevrolet-Volt-Fahrzeugen, während Toyota Batterien aus Camry-Hybridfahrzeugen zur Energieversorgung von Gebäuden im Yellowstone-Nationalpark nutzte.

Ob sich Wiederverwendung oder Recycling letztlich als bessere Option erweist, bleibt Gegenstand von Debatten. Doch eines ist klar: Die Nutzung ausgedienter EV-Batterien kann einen erheblichen Beitrag zur Stabilisierung der Stromnetze und zur Reduzierung von Emissionen leisten.

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