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Porsche will bei Batteriekonzern Varta einsteigen

porsche will bei batteriekonzern varta einsteigen

Bild: Varta

Porsche will beim finanziell angeschlagenen Batteriekonzern Varta einsteigen. Man plane, Vartas Autobatterie-Tochtergesellschaft V4Drive Battery mehrheitlich zu übernehmen, teilte der Stuttgart Sportwagenhersteller mit.

Das Unternehmen zeigte sich zugleich bereit, sich „mit weiteren Partnern“ an der finanziellen Neuaufstellung der Varta AG zu beteiligen, wie es hieß. Dabei würde sich Porsches Investition auf 30 Millionen Euro belaufen.

„In diesem Zusammenhang ist vorgesehen, dass Porsche über eine Kapitalerhöhung – größtenteils gegen Sacheinlage – eine Mehrheitsbeteiligung an der V4Drive Battery GmbH eingehen wird“, so das Unternehmen. In dieser Gesellschaft bündele Varta das Geschäft für großformatige Lithium-Ionen-Rundzellen, die im Hybrid-Antrieb des Porsche 911 Carrera GTS eingesetzt würden.

Die Beteiligung an der finanziellen Neuaufstellung solle im Zuge des angestrebten Sanierungsverfahrens geschehen, erläuterte Porsche. Voraussetzung für die Übernahme von V4Drive seien kartellrechtliche Freigaben in verschiedenen Ländern.

Der Mehrheitseigner von Varta, Michael Tojner, hatte Anfang August gesagt, er hoffe auf eine Klärung der Zukunft Vartas bis Jahresende. „Wir hoffen, dass wir bis Ende August oder Anfang September eine Lösung haben“, sagte er. Dieses Ergebnis müsste im Anschluss noch das Verfahren nach dem Unternehmensstabilisierungs- und -restrukturierungsgesetz durchlaufen. Der Batteriekonzern hatte das vorinsolvenzliche Sanierungsverfahren im Juli angemeldet.

Um die Produktion bis 2027 zu sichern, braucht der Konzern nach früheren Aussagen von Unternehmenschef Michael Ostermann rund 100 Millionen Euro an frischem Kapital und einen Schuldenschnitt. Mit einem Schuldenschnitt und der Verlängerung von Krediten soll die Schuldenlast den Angaben zufolge von bisher 485 Millionen Euro auf etwa 200 Millionen Euro gesenkt werden. MT InvestCo und die Porsche-Beteiligungsgesellschaft würden dann insgesamt 60 Millionen Euro frisches Kapital zuschießen und dafür neue Varta-Aktien erhalten. Nach Abschluss aller Kapitalmaßnahmen sollen MT InvestCo und Porsche je 32 Prozent von Varta halten, die übrigen Finanzierer zusammen 36 Prozent.

Varta steckt in der Krise, weil die Geschäfte nicht mehr rund laufen. Die Nachfrage nach kleinen Lithium-Ionen-Knopfzellen, zum Beispiel für Kopfhörer, schwankt stark. Der Batteriekonzern aus Ellwangen klagte zudem zuletzt über Billig-Konkurrenz aus China sowie Probleme in den Lieferketten. Im Februar hatten Hacker Vartas Computersysteme attackiert und die Fertigung für mehrere Wochen lahmgelegt.

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