Elon Musk ließ über den Verkauf per Twitter abstimmen, aber offenbar muss er sowieso verkaufen
Tesla-Chef Elon Musk wird zehn Prozent seiner Tesla-Aktien verkaufen. Zumindest, wenn er dem Ergebnis der von ihm initiierten Twitter-Abstimmung folgt. Am Samstagabend hatte Musk das Ergebnis der seine Follower gefragt, ob sie zustimmen würden, wenn er ein Zehntel seiner Aktien verkaufen würde.
Den vorgeschlagenen Verkauf hatte Musk damit begründet, dass oft die hohen, nicht realisierten Aktiengewinne kritisiert würden – denn nicht realisierte Börsengewinne müssen nicht versteuert werden. Damit wollte Musk der Aktion offenbar einen wohltätigen Touch geben.
Allerdings wird in den nächsten drei Monaten eine große Anzahl von Aktienoptionen fällig. Damit sie nicht verfallen, muss er Tesla-Aktien kaufen. Das aber würde eine hohe Steuerbelastung nach sich ziehen – vermutlich, weil er sie vergünstigt bezogen hat. Laut Reuters könnte es sein, dass der nun vorgeschlagene Aktienverkauf diese Steuerschuld finanzieren soll.
Außerdem bekommt Musk wieder deutlich mehr Tesla-Aktien hinzu, wenn er seine Optionen ausübt. Laut Reuters besitzt Musk Optionen für den Kauf von knapp 23 Millionen Aktien, also würde Elon Musk auch nach dem Verkauf von zehn Prozent seines jetzigen Aktienbestandes sechs Millionen Aktien mehr haben.
Im September sagte Elon Musk, nach Ausübung der Optionen müsse er wohl mehr als die Hälfte der Gewinne ans Finanzamt abgeben. Da die Optionen auf 6,24 Dollar je Aktie lauten und die Anteile jetzt 1.220 Dollar wert sind, würde er mit 23 Millionen Aktien einen Gewinn von etwa 28 Milliarden Dollar machen; die Hälfte davon wären 14 Milliarden Dollar.
Musk hatte diesen Vorschlag mit den Worten kritisiert: “Eventually, they run out of other people’s money and then they come for you.” (Irgendwann geht ihnen das Geld anderer Leute aus und dann kommen sie zu dir.)
Quelle: Reuters