Das Batterie-Startup Britishvolt muss Insolvenz anmelden und hat mit sofortiger Wirkung die meisten seiner Mitarbeiter entlassen. Wie mehrere britische Medien berichten, sind Verhandlungen mit mehreren potenziellen Investoren zur Rettung des Unternehmens gescheitert.
Da bereits von einer Abwicklung des Unternehmens die Rede ist, dürfte die Wahrscheinlichkeit, dass die geplante Batteriefabrik in Blyth tatsächlich fertiggestellt wird, derzeit eher gering sein. Zumal wie erwähnt die Mehrheit der etwa 300 Mitarbeitenden des Unternehmens umgehend entlassen wurden.
Berichte über eine schwierige Finanzlage bei Britishvolt gab es bereits seit Monaten. Im August zog sich Gründer und CEO Orral Nadjari zurück – offiziell, um den Weg für die „nächste Phase“ des Projekts freizumachen. Der „Guardian“ berichtete aber bereits im Sommer unter Berufung auf eine interne Präsentation, dass die Bauarbeiten auf dem Gelände in Blyth bis Februar stark eingeschränkt werden sollen, um wegen fehlender Finanzmittel die Ausgaben zu minimieren. Als dann die britische Regierung Ende Oktober einen Finanzierungsvorschuss über 30 Millionen Pfund ablehnte, verdichteten sich die Hinweise, dass Britishvolt bald Insolvenz anmelden müsse. Anfang November konnte das Unternehmen zwar „die notwendigen kurzfristigen Investitionen“ sichern. Aber Britishvolt gab selbst an, dass dies selbst mit einer freiwilligen Gehaltskürzung für den November nur eine Überbrückung sei.
Last-Minute-Übernahme ist gescheitert
Nicht näher genannte Quellen gaben gegenüber der britischen Zeitung an, dass aber die bestehenden Investoren, die sich um eine Sicherung ihrer bisherigen Finanzbeteiligungen bemühten, näher an einem Deal gewesen seien als die neuen Interessenten. Klar ist: Zu einer Einigung ist es mit keiner der Parteien gekommen.
EY teilte bereits mit, dass das Unternehmen „aufgrund unzureichender Eigenkapitalinvestitionen sowohl für die laufende Forschung als auch für die Entwicklung seiner Standorte in den Midlands und im Nordosten Englands“ in die Insolvenz gegangen sei. In dem Werk hätten bis zu 3.000 Arbeitsplätze entstehen sollen.
Eine Reaktion der bisherigen Partner von Britishvolt – etwa Lotus, Aston Martin oder auch der deutsche Maschinenbauer Manz als Zulieferer für Teile der Produktionstechnik – ist noch nicht bekannt.
theguardian.com, bbc.com