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GWM Ora 07: Zweites Modell der Marke startet in Großbritannien

Seltsam gestaltete Limousine soll offenbar über den Preis verkauft werden

gwm ora 07: zweites modell der marke startet in großbritannien

Was ist eigentlich mit Ora? Anfang 2023 startete in Deutschland der Ora Funky Cat; kurz darauf haben wir den VW-ID.3-Rivalen getestet. Er gefiel uns nicht schlecht, wir bemängelten allerdings die Bedienung und die Optik.

Im letzten Jahr verkaufte die zu Great Wall Motors gehörende Marke immerhin fast 4.600 Stück von dem Kompaktwagen. Doch damit war der chinesische Konzern offenbar nicht zufrieden, und so wurde das Modell im November umbenannt in GWM Ora 03. Seitdem war nicht mehr viel zu hören von der Marke, und mit 360 Stück im ersten Quartal ließ auch der Verkaufserfolg nach.

Doch nun haben die Kollegen von der britischen Zeitschrift Autocar das zweite Elektromodell der Marke gefahren: den GWM Ora 07, früher als Lightning Cat bekannt. Das Auto soll im Sommer auf den britischen Markt kommen.

Das Auto stellt eine viertürige Limousine mit einem kleinen Kofferraumdeckel dar. Der schwarz abgesetzte, obere Bereich gehört jedoch nicht dazu, sondern stellt einen ausfahrbaren Heckflügel dar. Trotz der beträchtlichen Länge von fast fünf Meter soll der Wagen gegen Kompaktmodelle wie den Opel Astra Electric antreten, den es ab rund 42.000 Euro gibt. Dementsprechend soll der Preis ausfallen: Die Basisversion wird für etwa 40.000 Euro zu haben sein.

Man hat die Wahl zwischen Front- und Allradantrieb und zwei Batterien. Die Einstiegsversionen Pure und Pro besitzen einen 150 kW starken Frontantrieb sowie eine LFP-Batterie mit 64 kWh für 440 km Reichweite. Die Version Pro Plus hat den gleichen Antrieb, kommt aber mit einer 83 kWh speichernden NMC-Batterie auf 570 Kilometer Reichweite. Die Topversion GT schließlich hat als einzige Allradantrieb und absolviert mit ihren 300 kW den Standardsprint in 4,5 Sekunden. Die Reichweite schrumpft hier jedoch auf 520 km, berichtet Auto Motor Sport.

Technische Daten des GWM Ora 07 (Prototyp)

Front- oder Allradantrieb
Systemleistung / Drehmoment: 150 bzw. 300 kW / bis zu 680 Nm
0–100 km / Höchstgeschwindigkeit: 4,5 Sek. (GT) / 180 km/h
Akku / WLTP-Reichweite: 64 kWh (LFP) oder 83 kWh (NMC) / 440 bzw. 570 km
Maximale DC-Ladeleistung: ca. 95 kW
Maße: ca. 5 m Länge / 1,86 m Breite / 1,50 m Höhe / 2,87 m Radstand
Leergewicht: 2.183 kg
Basispreis: ca. 40.000 Euro

Was die Optik des Ora 07 angeht, so soll der Wagen auch in natura seltsam aussehen. Der Autocar-Tester spricht von wenig stimmigen Proportionen und einem “mopsartigen Gesicht” Aufgrund der Designs wird sich dieses Auto wohl nicht verkaufen, so das Urteil. So stellt Ora lieber eine günstige Finanzierung und die reichhaltige Serienausstattung in den Vordergrund.

Ein weiterer Pluspunkt ist das geräumige Interieur mit Platz für vier Erwachsene. Auch sollen sich das Fahrverhalten und die Lenkung gegenüber dem Ora 03 verbessert haben. Die Kraft entfalte sich sanft und die Micheln-Reifen geben gutem Grip, so der Tester. Kritisiert werden aber die starke Rekuperation, die übereifrigen Sicherheitssysteme sowie das “schlechte” Infotainment. In der Kurve wankt außerdem die Karosserie schon bei Geschwindigkeiten um die 60 km/h.

Das Interieur liege jedoch deutlich über dem Level, das man bei den angekündigten Preisen erwarten kann. Gelobt werden die Kunstleder-Ausstattung und die bequemen Sitze. Doch scheint das Auto nichts für große Personen zu sein: Schon bei moderaten 1,80 Meter Körpergröße bleibt die Dachlinie immer im Blick.

Unter dem Strich

Die Optik des GWM Ora 07 erinnert von der Art der Karosserie her an den Porsche Panamera, wirkt aber auf Europäer doch sehr seltsam. Beim chinesischen Hersteller hat man das wohl erkannt und zögert mit der Markteinführung. Vermutlich wird erstmal abgewartet, wie das Auto in Großbritannien ankommt, bevor man sich an Markte wie Deutschland heranwagt. Dabei setzt die Marke offenbar vor allem auf einen günstigen Preis und eine gute Serienausstattung.