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E-Autos in Deutschland geschmäht, im Ausland gekauft

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In Deutschland finden E-Autos wie der ID3 noch keinen großen Absatz: In anderen Ländern erfreuen sie sich größerer Beliebtheit.

Während die Nachfrage nach batterieelektrischen Autos in Deutschland schwach bleibt, sind die in Deutschland produzierten Elektroautos im Ausland sehr gefragt. Das berichtet das Statistische Bundesamt. Demnach ist der Export von batterieelektrischen Autos (BEV) 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 58 Prozent auf 786.000 Stück gewachsen. Im Jahr 2019 waren unter der deutschen Pkw-Ausfuhr erst 96.000 Stück oder weniger als 3 Prozent mit batterieelektrischem Antrieb ausgestattet. 2023 erreicht der BEV-Anteil dann mehr als ein Viertel der Exporte. Die wichtigsten Abnehmerländer lagen 2023 in der EU, mit den Niederlanden (15,6 Prozent) an der Spitze, vor Großbritannien (13,4 Prozent) und Belgien (12,4 Prozent).

Wie der Verband der deutschen Automobilindustrie (VDA) berichtet, sind zum Export der batterieelektrischen Autos für 2023 noch einmal 234.000 Pkw mit Plug-in-Antrieb zu addieren, 31 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Plug-in-Anteil am gesamten Auto-Export belief sich damit auf 7,5 Prozent. Insgesamt wurde damit fast 79 Prozent der gesamten deutschen Produktion an BEV exportiert, 75 Prozent der Produktion an Plug-in-Autos. Der Exportanteil der gesamten deutschen Autoproduktion liegt nach dem VDA bei 75,7 Prozent.

Mit der Zahl der BEV ist auch der Exportwert der Elektroautos gestiegen, er betrug nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 2023 rund 36 Milliarden Euro, also im Durchschnitt 45.800 Euro je Auto. Der Import an BEV entwickelte sich nach Zahlen und nach Wert langsamer: Nach der Einfuhr von 293.000 BEV im Jahr 2021 und 361.000 im Jahr 2022 wurde für 2023 eine Steigerung von 23,5 Prozent auf 446.000 BEV registriert, mit einem Gesamtwert von 12,6 Milliarden Euro oder einem durchschnittlichen Wert von 28.200 Euro. Dabei kamen 29 Prozent der importierten BEV aus China. Gezählt wird dabei nicht nur die Einfuhr chinesischer Marken, sondern auch die von europäischen Marken in China produzierten Elektroautos, etwa für Smart, Volvo, Polestar oder Dacia. Insgesamt wuchs nach Angaben des Statistischen Bundesamtes der Erlös aus Pkw-Ausfuhren mit allen Antriebsarten 2023 gegenüber dem Vorjahr um 10,4 Prozent auf 163,9 Milliarden Euro, die Ausgaben für Einfuhren um 10,7 Prozent auf 72,2 Milliarden Euro. Der Exportüberschuss mit Autos erreichte 91,7 Milliarden Euro, 10 Prozent mehr als im Vorjahr und nahe am Rekordwert von 96,6 Milliarden Euro aus dem Jahr 2015.

In Deutschland wurde indessen im April 2024 rund 29.700 neue BEV zugelassen, ihr Anteil an den Gesamtzulassungen sank gegenüber dem März um 0,2 Prozentpunkte auf 12,2 Prozent. Die Zahl der Zulassungen von BEV war ähnlich hoch wie im April 2023. Insgesamt registrierte das Kraftfahrtbundesamt für den April 2024 eine gegenüber dem Vorjahr um 19,8 Prozent. Die Unternehmensberatung EY verweist aber darauf, dass der April 2023 drei Arbeitstage weniger gehabt habe. Ohne diesen Kalendereffekt ergebe sich noch ein Plus von 3 Prozent. Der Automarkt sei weiter im Krisenmodus, der Absatz um 22 Prozent niedriger als im April 2019.

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