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Aufräumen bei Twitter: Tesla-Chef führt nach Parodie-Welle dauerhafte Sperren wieder ein

aufräumen bei twitter: tesla-chef führt nach parodie-welle dauerhafte sperren wieder ein

Bild: Twitter

Elon Musk kümmert sich trotz intensiver Arbeit an der Ende Oktober gekauften Nachrichten-Plattform Twitter immer noch auch um Tesla. Das ließ er am Samstag einen Fan wissen, der sich erfreut darüber äußerte, dass bei dem Elektroauto-Unternehmen auch ohne Musk alles perfekt laufe. Aber tatsächlich scheint sich der Tesla-Chef derzeit viel mit dem Neuerwerb zu beschäftigen. Am Wochenende gab er als neue Mission aus, Twitter solle die „mit Abstand genaueste Informationsquelle der Welt“ werden. Nach einer Welle von Nutzern, die sich dort als der neue Besitzer und CEO ausgaben, führte Musk außerdem dauerhafte Sperren wieder ein, die er eigentlich abschaffen wollte.

Kritische Rückfrage vom Twitter-Mitgründer

Mit als erste traf es in der Nacht auf den deutschen Montag die Comedian Kathy Griffin, die sich wie viele andere dem Twitter-Trend angeschlossen hatte, den zu ihrem Profil angegebenen Namen in „Elon Musk“ zu ändern. Zumindest bei ihr diente das nicht erkennbar dem Versuch, sich ernsthaft als der Tesla-Chef auszugeben, aber Musk verstand in dieser Hinsicht keinen Spaß. @KathyGriffin wurde gesperrt (s. Bildschirm-Foto oben), und der neue Besitzer erklärte, wer mit seinem Twitter-Namen eine andere Person nachahme, ohne das klar als „Parodie“ zu kennzeichnen, werde auf Dauer von dem Dienst ausgeschlossen, und zwar ohne Vorwarnung.

Diese neue Regel galt also offenbar schon, bevor sie verkündet wurde (auf den deutschen Twitter-Seiten dazu war sie auch am Montagmorgen noch nicht zu sehen). Für 8 Dollar könne Griffin ihren Zugang aber zurückhaben, ergänzte Musk – eine Anspielung auf seinen Plan, ein Twitter-Abo einschließlich Verifizierung und Extra-Funktionen zu diesem Preis herauszubringen. Weniger kleinlich skizzierte der Tesla-Chef am Sonntagabend außerdem eine neue Vision für Twitter: der Dienst solle die genaueste Informationsquelle der Welt werden. Dazu hatte allerdings der Mitgründer Jack Dorsey eine kritische Frage.

Dorsey war eine Zeitlang selbst CEO von Twitter und schien den Tesla-Chef in seinen neuen Plänen für den Dienst zu unterstützen. Er zählt zu den großen Aktionären, die ihre Twitter-Anteile trotz der Übernahme behielten, wodurch Musk für den Kauf knapp 1 Milliarde Dollar weniger ausgeben musste. Doch auf die Verkündung der neuen Mission reagierte Dorsey mit einer knappen Rückfrage. „Genau für wen?“, wollte der Twitter-Mitgründer wissen, wies also darauf hin, dass sich nicht immer Einigkeit darüber herstellen lässt, was eigentlich die Wahrheit ist.

Kauf durch Tesla-Chef bringt neue Nutzer

Musks Antwort darauf lautete, darüber werde „das Volk von Twitter“ mit Hilfe der Funktion Community Notes bestimmen. Die hieß zuvor Birdwatch und ermöglicht Nutzern, Beiträge von anderen Mitgliedern mit Kommentaren zu versehen. Neuer Besitzer und Mitgründer wurden sich über die bedeutende Frage, was genau die Wahrheit ausmacht, aber nicht einig. Kurz diskutierten sie noch über die Umbenennung von Birdwatch, aber nicht über den Inhalt von Dorseys Einwand, und wandten sich dann jeweils anderen Themen zu. Immerhin scheint sich die Unruhe, die der Tesla-Chef bei und um Twitter ausgelöst hat, für den Dienst bislang auszuzahlen: Nach seinen Angaben sind die weltweiten Nutzer-Zahlen dort deutlich gestiegen, seit seine Übernahme-Absicht bekannt wurde.

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