Volvo verwirft sein ambitioniertes Ziel, bis 2030 zum reinen E-Autobauer zu werden. Zu diesem Zeitpunkt sollen noch Hybridmodelle auf dem Markt sein. Volvo begründet die Entscheidung auch mit einer schlechten Ladeinfrastruktur.
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„Die komplette Elektrifizierung bleibt die Hauptsäule der Produktstrategie von Volvo Cars”, versicherte das Unternehmen. Aufgrund veränderter Marktbedingungen und Kundennachfrage könne dies aber nicht bis 2030 umgesetzt werden. „Wir sind fest davon überzeugt, dass unsere Zukunft elektrisch ist“, bekräftigte Volvo-Chef Jim Rowan (59). „Es ist jedoch klar, dass der Übergang zur Elektrifizierung nicht linear verlaufen wird.” Kunden und Märkte bewegten sich mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten.
Volvo hat derzeit fünf rein elektrische Modelle im Angebot, fünf weitere sind in der Entwicklung. 2025 sollen die E-Autos 50 bis 60 Prozent der Verkäufe ausmachen. Im zweiten Quartal dieses Jahr betrug der Anteil 26 Prozent; Hybridautos mitgezählt waren es 48 Prozent. Die Aktien von Volvo fielen am Nachmittag um bis zu 7,5 Prozent, nachdem sie vor der Ankündigung der reduzierten Ziele um 4 Prozent gesunken waren.
Die wachsende Nachfrage nach Hybridautos hat zu einem Strategiewechsel in einer Branche geführt, die ursprünglich beabsichtigt hatte, Hybridfahrzeuge zugunsten von reinen Elektrofahrzeugen auslaufen zu lassen. Toyota, einer der langsamsten großen Autohersteller bei der Entwicklung von Elektroautos, setzt mit einer größeren Anzahl von Modellen weiterhin stark auf Hybride. Der französische Automobilhersteller Renault erklärte, dass er weiterhin Hybridmodelle auf den Markt bringen werde.
Volkswagen verschob im Juli den Start neuer Elektromodelle und schraubte Ende August seine Pläne für Batteriezellfabriken zurück.