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Der China-Karren ist im Dreck: Volvo und Renault sollen ihn jetzt rausziehen

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Geely sucht den Schulterschluss.

Der chinesische Autobauer Geely Automotive plant, seine Produktionskapazitäten in Europa auszubauen. Damit wolle man drohenden Strafzöllen der Europäischen Union auf Elektroautos aus China umgehen, berichtet die Onlineausgabe der Automobilwoche.

Kooperation: Geely setzt auf Volvo und Renault als Schlüsselpartner

Victor Yang, Vizepräsident der Geely Group, erklärte in einem Interview, dass das Unternehmen derzeit verschiedene Möglichkeiten prüfe, wie bestehende Partnerschaften in Europa dabei helfen könnten.

Besonders im Fokus stehen die Werke von Volvo Cars und Renault. Beide Unternehmen haben bereits enge Verbindungen zu Geely. Volvo gehört seit 2010 zum chinesischen Konzern und Renault kooperiert mit dem chinesischen Autogigant über die Sparte Horse Powertrain. Auch die Möglichkeit, in einem Mercedes-Werk zu produzieren, sei nicht ausgeschlossen, jedoch sei dies nicht für den europäischen Markt vorgesehen.

Die enge Vernetzung von Geely mit seinen europäischen Partnern bietet dem Unternehmen deutliche Vorteile. Geely-Gründer Li Shufu hält beispielsweise knapp zehn Prozent der Anteile an Mercedes-Benz. Die Beteiligungen könnten für Geely ein strategischer Vorteil sein, um die drohenden schwierigen Bedingungen im europäischen Markt zu meistern. Eine direkte Produktionsausweitung in Europa könnte die möglichen Strafzölle abfedern und gleichzeitig die Position von Geely auf dem Kontinent stärken.

EU: Strafzölle betreffen auch europäische Hersteller

Die Einführung der EU-Zölle betrifft jedoch nicht nur chinesische Unternehmen wie Geely oder BYD. Auch europäische Marken wie Volvo, Dacia oder BMW, die in China fertigen, könnten von den zusätzlichen Kosten belastet werden. Für Geely würden die Strafzölle potenziell eine Erhöhung der Aufwendungen um 18,8 Prozent bedeuten. Daher sucht der Konzern nach Lösungen, um die finanzielle Belastung zu minimieren und seine Marktstrategie anzupassen.

Ein Ansatz: Anstatt sich auf kostengünstige Kleinwagen zu konzentrieren, plant Geely, den Fokus stärker auf größere und hochwertigere Elektrofahrzeuge zu legen. Die Modelle sind weniger anfällig für Preisschwankungen und könnten die Einbußen, die durch Strafzölle entstehen, abmildern. Geely scheint also nicht nur auf die sich verändernden Marktbedingungen zu reagieren, sondern auch seine langfristige Strategie neu auszurichten.

EU-Strafzölle: Weitere chinesische Autobauer reagieren

Seit dem 5. Juli erhebt die Europäische Union vorbehaltlich höhere Einfuhrzölle auf Elektroautos aus China. Die Aufschläge betragen bis zu 37,6 Prozent und sind eine Reaktion auf die Wettbewerbsverzerrung durch staatliche Subventionen für chinesische Autobauer. In Deutschland stoßen diese Maßnahmen jedoch auf Kritik, da deutsche Hersteller eng mit China verbunden sind und selbst in China produzieren. Die Sorge eines Bumerangeffekts, der auch die heimische Industrie treffen könnte, ist groß.

Noch schnellere Reaktionen als Geely zeigen Leapmotor und Chery. Wie EFAHRER.com bereits berichtete, startete Chery bereits eine Kooperation mit dem spanischen Hersteller Ebro und plant, noch in diesem Jahr die Produktion in Spanien aufzunehmen. Leapmotor wiederum arbeitet mit Stellantis zusammen, dem Mutterkonzern von Opel und produziert bereits in Polen.

Mercedes-Benz-Chef: Wettbewerb statt Protektionismus

Diese chinesische Offensive mancher Automobilhersteller aus China dürfte viele neue Arbeitsplätze an den europäischen Produktionsstandorten schaffen und die wirtschaftliche Stärke der betroffenen Regionen fördern. Gleichzeitig entsteht aber eine ernsthafte Konkurrenz für die einheimische Autoindustrie.

Führende deutsche Manager wie Mercedes-Chef Ola Källenius haben bereits signalisiert, dass sie diesen Wettbewerb einer protektionistischen Politik vorziehen, die zur Abschottung der Märkte führen könnte. Ein Nebeneffekt, der sich dabei positiv auswirken könnte.

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