Mit einer neuen E-Achse und leistungsstärkeren Batteriezellen verdoppeln die Schweden die Reichweite ihres Elektro-Lkws für den Fernverkehr.
Über 50 Prozent aller Güter werden in Europa auf der Straße transportiert, mit kleinen und großen Nutzfahrzeugen. Angetrieben werden sie überwiegend noch von Verbrennungskraftmaschinen, die mit Diesel betrieben werden. Entsprechend hoch sind deshalb die Treibhausgasemissionen in diesem Sektor – und der Druck der Politik, diese schleunigst zu senken. Bei schweren Nutzfahrzeugen hat die EU bis 2034 eine Minderung um 45 Prozent vorgeschrieben, ab 2040 gar um 90 Prozent – das kann nur mit einer kompletten Erneuerung und Dekarbonisierung des Fuhrparks gelingen.
Auf der IAA Transportation in Hannover (17. bis 22. September) zeigten die Fahrzeughersteller, was sie derzeit und in naher Zukunft dafür anbieten können. Für den Stadt-, Regional-, aber auch für den Fernverkehr. Batterieelektrische Zugmaschinen wie den Mercedes eActros 600, den MAN eTGX oder den Volvo FH Electric.
Volvo FH Electric
Letzterer war bislang nur mit vier bis sechs Batteriepaketen (mit zwischen 360 und 540 kWh Kapazität) für Reichweiten bis zu 350 Kilometern verfügbar. Nun legen die Schweden nach und präsentieren in Hannover eine Version für den Langstreckenverkehr mit einer Reichweite von bis zu 600 Kilometer. In der zweiten Hälfte kommenden Jahres soll die Zugmaschine auf den Markt kommen.
Neue E-Achse und verbesserte Batteriezellen
„Unser neues elektrisches Flaggschiff ist eine großartige Ergänzung zu unserer breiten Palette von Elektro-Lkw und ermöglicht einen abgasfreien Transport auch auf längeren Strecken. Der Lkw eignet sich hervorragend für Transportunternehmen, die eine hohe jährliche Fahrleistung aufbringen und gleichzeitig ihre CO2-Emissionen reduzieren möchten“, wirbt Roger Alm, der Präsident von Volvo Trucks.
Um den Preis für das neue Fahrzeug macht er allerdings noch ein großes Geheimnis. Für den Volvo FH Electric mit 350 Kilometer Reichweite werden aktuell Beträge von gut 200.000 Euro aufgerufen. Beim Neuen dürften noch einige Zehntausend Euro obendrauf kommen.