Bild: Toyota
„Wir sind absolut im Plan, um jährlich längerfristig auch eine riesige Anzahl von batterieelektrischen Autos zu bauen. Bis 2030 über drei Millionen, da wird dann in Europa ein Verkaufsanteil von mindestens 50 Prozent erreicht sein“, sagte Pratt. Es sei also nicht der Fall, dass das Unternehmen hier irgendwie hinterherhinke. In der Autoindustrie hätten aber inzwischen viele realisiert, dass die Vorgehensweise des weltgrößten Autoherstellers der bessere Ansatz sei.
Wie lange die aktuelle „Multi-Path-Strategie“ von Toyota gültig sein werde, hänge nicht von der eigenen technologischen Entwicklung ab. Es sei hauptsächlich eine Frage der weltweiten Entwicklung der elektrischen Infrastruktur. In einigen Märkten – etwa im Stromer-Mekka Norwegen – werde es mehr batterieelektrische Fahrzeuge geben. „Überhaupt werden wir da in Westeuropa einen höheren Marktanteil haben. In anderen Teilen der Welt wird das noch lange Zeit dauern, vermutlich bis zu mehreren Dekaden“, so Pratt.
„Es geht um die globale Reduzierung der CO2-Emissionen“
Aus seiner Sicht als Chefforscher gehe es einfach darum, zu sehen, wie man die Kohlendioxid-Belastung insgesamt senken könne. Das sei das Ziel, nicht irgendeine Art von Auto: Es gehe um die globale Reduzierung der CO2-Emissionen.
Toyota setzt noch, auch in Zusammenarbeit mit BMW, auf den Wasserstoffantrieb bei Pkw. Aber Wasserstoff ist weltweit knapp, wird immer teurer und es gibt kaum Wasserstoff-Tankstellen. Pratt: „Gewiss, das ist kompliziert. Der Wasserstoff-Preis wird natürlich von den Herstellern getrieben, aber wir sind optimistisch, dass er wieder zu einem angemessenen Level kommt.“
„Wenn wir, und das ist das Ziel, ein Produktionsvolumen von 100.000 Exemplaren erreichen, wird das die Herstellungskosten um 37 Prozent senken. Wenn wir die 200.000 erreichen würden, ergäbe das bereits eine Kostensenkung von 50 Prozent“, so Pratt. Der Unterschied zu den batterieelektrischen Autos sei, dass man bei Wasserstoff-Fahrzeugen keine teuren Materialien wie Lithium, Kobalt oder Nickel einsetzen müsse.
Ob es ein Nachfolgemodell vom Mirai geben wird, ist noch offen. Als Privatfahrzeug sei die Limousine „nicht so ideal, aber mit mehr Wasserstoff-Tankstellen für die Nutzfahrzeuge dürfte es dann auch für Privatbesitzer oder Taxiunternehmen bequemer werden“, so Pratt.