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Comac, Volkswagen, Toyota, BMW, Hyundai, NFL, Wirecard, Azor Bike, Babboe – das war Donnerstag, 5.09.2024

Jeden Abend sortieren wir die wichtigsten Wirtschaftsthemen des Tages für Sie und versorgen Sie mit exklusiven Informationen. Heute mit einem chinesischen Flugzeugbauer auf der Startbahn West und Neuigkeiten auf zwei bis vier Rädern.

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Comac, Volkswagen, Toyota, BMW, Hyundai, NFL, Wirecard, Azor Bike, Babboe – das war Donnerstag, 5.09.2024

Vor rund einem halben Jahr war die Befürchtung groß, neue Super-duper-Autofrachter aus China würden bei Anlandung heimische Küstenstreifen verdunkeln und Unmengen E-Autos ins Landesinnere ergießen. Diese Aufregung hat sich etwas gelegt, doch nun wirft eine neue Bedrohung ihre Schatten voraus, diesmal aus wolkiger Höhe. Sie trägt den Namen Comac als Abkürzung für Commercial Aircraft Corporation of China und steht für den nächsten Angriff auf eine westliche Industriebastion – die Luftfahrt.

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Über dem Reich der Mitte ist das Modell C919 mit Platz für bis zu 192 Passagiere schon unterwegs. Auftrieb geben angebliche 1200 Bestellungen des Fliegers, der für Europa gerade das Zertifizierungsverfahren durchläuft. Ob Comac eine Chance hat, den Flugzeugbauern Airbus und Boeing ein Stück Lufthoheit abzuringen, beantwortet Ihnen mein Kollege Michael Machatschke in seinem aufschlussreichen Stück über die chinesischen Himmelsstürmer.

Meine erhöhte Aufmerksamkeit galt zwei Seitensträngen in dieser Geschichte: dem über das mysteriöse Verschwinden eines A320 (so ein Flugzeug lässt sich ja nicht mal eben verbaseln) und die bildhafte Schilderung eines Treffens von drei Unternehmensberatern vor rund 100 Managern von Comac. Hinzu kommt die ungewohnte Erkenntnis, dass China beim Flugzeugbau abhängig vom Westen ist – der liefert die meisten Einzelteile. Aber wir wissen ja, wie das läuft: noch.

Die Wirtschaftsnews des Tages:

  • Die Autokonzerne BMW und Toyota haben sich darauf verständigt, an einer gemeinsamen Brennstoffzellentechnik zu arbeiten. Damit bündeln die beiden Wasserstoffvorkämpfer ihre Aktivitäten in diesem Bereich und versprechen einen Schub für die Technologie, die in der restlichen Autoindustrie mit Ausnahme von Hyundai als nicht Erfolg versprechend gilt. BMW will 2028 sein erstes Wasserstoffauto in Serie herstellen.

  • Das Landgericht München hat Ex-Wirecard-Vorstandschef Markus Braun sowie die Finanz- und Produktvorstände zur Zahlung von insgesamt 140 Millionen Euro Schadensersatz plus Zinsen verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

  • Um die angedrohten Betriebsschließungen bei Volkswagen zu verhindern, hat sich IG-Metall-Chefin Christiane Benner heute offen für die Wiedereinführung der Viertagewoche bei dem Autobauer gezeigt. VW hatte in einer Absatzkrise 1994 schon einmal die Viertagewoche eingeführt. Erst 2006 kehrte der Autobauer zur Fünftagewoche zurück.

Die Personalie des Tages:

  • Frankreich hat einen neuen Premierminister: Der 73-jährige Michel Barnier ist von Staatschef Emmanuel Macron zum Regierungschef ernannt worden. Barnier hat nun den Auftrag, eine „Regierung des Zusammenschlusses“ unter politisch schwierigen Voraussetzungen zu bilden. Offen ist beispielsweise, wie er nötige Stimmen des Linksbündnis Nouveau Front Populaire gewinnt. Barnier kann bereits auf viele Ämter zurückblicken: Er bekleidete jeweils Ministerposten unter den Präsidenten Mitterrand, Chirac und Sarkozy, war mehrfach EU-Kommissar sowie Brexit-Chefunterhändler.

Was darüber hinaus wichtig war:

  • Der Skandal um gebrochene Rahmen beim niederländischen Lastenradhersteller Babboe konnte dem Trend zu den praktischen (Kinder-)Kisten auf zwei bis drei Rädern noch nichts anhaben, der Fahrradindustrie in unserem Nachbarland habe er aber geschadet – sagt Jan Rijkeboer. Er ist Gründer der Fahrradfabrik Azor Bike, in der unter anderem die Lastenräder der Marke Bakfiets gebaut werden. Mein Kollege Lutz Reiche hat ein sehr informatives und gleichzeitig menschliches Interview mit Rijkeboer geführt, der von Schwierigkeiten des Fahrradmarktes berichtet, die auch andere Branchen kennen.

Was Ihnen in Ihrem Team weiterhelfen könnte:

  • Er machte schon in der Vergangenheit die klare Ansage, Kunden hinauszukomplimentieren, die sich beispielsweise von einer muslimischen Mitarbeiterin nicht beraten lassen wollten. Heute hat Jörg Ehmer einen anderen Arbeitgeber, aber seine Haltung ist noch die gleiche. Eine Haltung gegen Diskriminierung jedweder Art und gegen Rechtsradikalismus. Der CEO von Burger King Deutschland ist am nächsten Donnerstag zu Gast im Open House des Harvard Business managers, dem digitalen Community Talk exklusiv für Abonnentinnen und Abonnenten. Sein Anspruch ist das Thema des Talks: „Warum Führungskräfte heute Haltung zeigen müssen“.

Meine Empfehlung für den Abend:

  • Zugegeben: Mich hat von jeher mehr das Eheleben von Topmodel Gisele Bündchen und Football-Quarterback Tom Brady interessiert als Bradys sportliche Karriere. Zusammen fast zu schön, um wahr zu sein, die zwei. Brady gilt jedoch auch als der größte Quarterback aller Zeiten, gewann in seiner 23-jährigen Karriere mit den New England Patriots und den Tampa Bay Buccaneers siebenmal den Super Bowl. Heute ist der 47-Jährige Unternehmer, Autor und Unternehmensberater. Für unsere Kollegen vom Harvard Business manager hat Brady zusammen mit Professor Nitin Nohria festgehalten, welche sieben Prinzipien ihn zum NFL-Star gemacht haben. Im Mannschaftssport wie im Berufsleben geht es um Teamspirit – diese Erfahrung übertragen die beiden vom Spielfeld auf die Führungsebene. Das Beste aus dem Team herausholen, Egoismus bekämpfen: Die Thesen sind nicht nagelneu, mit den Parallelen zum American Football werden sie dennoch zur lohnenden Lektüre. In der Ehe hat das Teamplay übrigens weniger gut funktioniert: Die beiden sind inzwischen getrennt.

Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend ohne Spielverderber!

Ihre Sandra Lindenberger

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