Das Toyota-Werksteam in der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) muss laut Teamchef Jari-Matti Latvala in der Saison 2025 mindestens drei Vollzeitfahrer einsetzen. Diese Ansicht kommt nach der schwierigen Akropolis-Rallye in Griechenland am vergangenen Wochenende, wo Latvala nach dem Dreifacherfolg von Hyundai zugab, dass Toyotas Chancen auf den Fahrer- und Herstellertitel 2024 “so gut wie dahin” seien.
Wenngleich derzeit weder der Fahrer- noch der Herstellertitel schon sicher an Hyundai vergeben ist, sagte Latvala, dass die Entscheidung des Toyota-Teams, mit Elfyn Evans und Takamoto Katsuta zwei Vollzeitfahrer und mit Kalle Rovanperä und Sebastien Ogier zwei Teilzeitfahrer einzusetzen, nicht ausgereicht habe, um die WM-Titel an Land zu ziehen.
“Was ich in diesem Jahr gelernt habe, ist, dass wir für 2025 drei Fahrer brauchen, die die komplette Saison bestreiten”, sagt Latvala gegenüber der englischsprachigen Ausgabe von Motorsport.com, einer Schwesterplattform von Motorsport-Total.com im Motorsport Network.
Kalle Rovanperä, Sebastien Ogier
Sebastien Ogier hat wenig Lust auf wieder Vollzeit, Kalle Rovenperä durchaus
Foto: Toyota
Kalle Rovanperä steht bei Toyota unter Vertrag. Es wird erwartet, dass der Weltmeister von 2022 und 2023 für 2025 als Vollzeitfahrer zurückkehrt, nachdem er 2024 nur einen Teil der Saison bestritten hat, um seine “Batterien aufzuladen”.
Allerdings hat Toyota für 2025 interessante Optionen, was den Fahrerkader betrifft. Die Zukunft des achtmaligen Weltmeisters Sebastien Ogier ist noch offen, wenngleich er sich in diesem Jahr mit drei Siegen und drei zweiten Plätzen bei sieben Starts erneut als wertvolle Bereicherung für das Team erwiesen hat. Dass der Franzose 2025 die komplette Saison fahren wird, ist aber unwahrscheinlich.
Der zweimalige Vizeweltmeister Elfyn Evans, der aktuell im fünften Jahr für Toyota fährt, hat eine schwierige Saison hinter sich. Beim Versuch, das Team anzuführen, kämpfte der Waliser zwar regelmäßig um Top-3-Platzierungen, hatte aber auch einiges an Pech. Der folgenschwerste Vorfall war ein Antriebswellenschaden in Finnland, als er knapp hinter dem Führenden Rovanperä an zweiter Stelle fuhr.
Takamoto Katsuta lässt die Rallye Chile aus, hat aber weiter Support vom Team
Außerdem hat Toyota noch Takamoto Katsuta auf der Liste. Und das trotz Bekanntgabe vom Mittwoch, wonach der Japaner die kommende Rallye Chile (26. bis 29. September) aussetzen wird. In einem Statement stellt Toyota klar, dass man Katsuta weiterhin unterstützen wird.
“Das Team gibt Katsuta und seinem Beifahrer Aaron Johnston weiterhin seine volle Unterstützung und hofft, dass diese kurze Pause in einer intensiven und wettbewerbsintensiven Saison eine Gelegenheit darstellt, neu durchzustarten und gestärkt zurückzukehren”, heißt es in der Toyota-Pressemitteilung vom Mittwoch.
Katsuta pilotierte in den Jahren 2021 und 2022 einen vierten Toyota auf Vollzeitbasis, bevor er 2023 in das dritte Auto umstieg. Mittlerweile aber gibt es einen weiteren Kandidaten, auf den Toyota ein Auge geworfen hat.
Sami Pajari
Nachwuchstalent Sami Pajari ist laut Teamchef Latvala eine Option für 2025
Foto: Motorsport Images
Denn der Aufstieg von WRC2-Titelanwärter Sami Pajari bietet eine weitere Option. Bei seinem Rally1-Debüt, der Rallye Finnland, wurde der junge Finne beeindruckender Vierter, was nun zu zwei weiteren Einsätzen (Chile und Zentraleuropa) geführt hat.
Direkt nach der Rallye Finnland im August hatte Toyota-Teamchef Latvala gesagt, dass Pajari eine der Optionen des Teams für 2025 sei.