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"Dafür eine Durchfahrtsstrafe?" - Toyota-Fahrer können es nicht fassen

“Dafür eine Durchfahrtsstrafe?” – Toyota-Fahrer können es nicht fassen

Beinahe wäre das Lone Star Le Mans 2024 mit einem Toyota-Sieg zu Ende gegangen. Das war schon die erste Überraschung für Gazoo Racing, die sich im Vorfeld aufgrund der mit Abstand schlechtesten Hypercar-Einstufung nur als Außenseiter sahen. Noch größer war die Verwunderung über die Strafe für Kamui Kobayashi.

“Wir haben fahrerisch, strategisch und bei den Boxenstopps alles getan, um zu gewinnen. Aber die Strafe war unglücklich und eine große Überraschung für mich, um ehrlich zu sein. Dafür eine Durchfahrtsstrafe zu bekommen, ist schon etwas überraschend”, sagt Kobayashi als betroffener Fahrer, der gleichzeitig den Posten des Teamchefs innehat.

Auch Teamkollege Mike Conway spart nicht mit Kritik an der Strafe: “Ich muss mir das noch einmal ansehen, aber es war schon etwas seltsam, warum wir die Strafe bekommen haben. Es schien eine einzige gelbe Flagge zu sein, und zwar für ein Auto, das auf der linken Seite geparkt hatte.”

“Und dafür mitten auf der Geraden zu lupfen? Das kommt mir einfach bizarr vor. Das hat uns den Sieg gekostet. Kamui hat alles gegeben, um den Sieg zurückzuerobern, am Ende ist er bis auf zwei Sekunden herangekommen. Aber das war’s.”

Nyck de Vries, der den Toyota GR010 Hybrid #7 in der Mitte des Rennens mit einem starken Stint zum Sieganwärter machte, drückt es diplomatisch aus: “Wir haben alle einen tollen Job gemacht, aber leider hat uns die Durchfahrtsstrafe den Sieg gekostet. Das müssen wir noch untersuchen, denn wir sind uns noch nicht ganz sicher.”

“Trotzdem ist es ein starkes Ergebnis für das Team und die Weltmeisterschaft, es ist nur bitter-süß, den Sieg zu verpassen, als er schon in der Tasche war.”

Zu schnelles fahren unter doppelt gelber Flagge ist ein wunder Punkt beim Automobil-Weltverband FIA, schließlich hatte Jules Bianchi seinen tödlichen Unfall beim Formel-1-Rennen in Suzuka 2014 unter solchen Bedingungen. Für die Bergung des gestrandeten Peugeots #94 wurde schließlich Full-Course-Yellow geschaltet.

Wie Toyota überhaupt zum Siegkandidat wurde

Damit ist auch schon die eigentliche Überraschung thematisiert. Angesichts der Einstufung und der (erneuten) Neuasphaltierung von Teilen des Circuit of the Americas, die sich positiv auf die Haltbarkeit der Reifen auswirkte und damit einen Vorteil Toyotas nivellierte oder sogar umkehrte, hatte Toyota nicht damit gerechnet, um das Podium, geschweige denn um den Sieg zu kämpfen.

“Vor dem Rennen wussten wir wirklich nicht, wo wir landen würden”, sagt Conway. “Ich dachte, ein Platz unter den ersten Fünf wäre gut, vielleicht sogar ein Podiumsplatz. Aber im Laufe des Rennens wurde unsere Pace immer besser, weil die Strecke immer griffiger wurde.”

Wie wichtig der zunehmende Grip durch den Reifenabrieb im Verlauf des 6-Stunden-Rennens war, unterstreicht er mit einer Anekdote aus dem Qualifying: “Im Qualifying hatten wir nur eine Runde auf den Reifen und bekamen Reifenabbau, also konnten wir nicht länger pushen. Andere schienen es leichter zu haben, sie konnten mehr Runden fahren, wir nicht. Mit mehr Grip wurde das Reifenmanagement für uns immer einfacher.”

Den harten Reifen zu verwenden, kam für das Kölner Team allerdings nicht in Frage: “Wir haben den harten Reifen zu Beginn des Wochenendes mit der #8 ausprobiert. Es war schnell klar, dass der für uns nicht funktionieren würde. Der Medium-Reifen hat gut funktioniert: guter Grip und gute Traktion. Im Verkehr haben wir etwas an Grip verloren, aber das ging allen so.”

Mit der Leistung im Rennen stiegen natürlich auch die Erwartungen: “Wir lagen in Führung und ich dachte, wir hätten das Rennen gewinnen müssen. Es war einfach unglücklich, dass die Gelbe Flagge kam. Alle haben einen guten Job gemacht, die Boxencrew, die Fahrer, die Boxenmauer hat gute Entscheidungen getroffen. Das hat uns überhaupt erst in den Kampf [um den Sieg] gebracht.”

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