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BMW und Toyota vertiefen Kooperation bei Brennstoffzellen

Erstes BMW-Serienmodell soll 2028 starten

bmw und toyota vertiefen kooperation bei brennstoffzellen

Schon Ende August hatte das japanische Medium Nikkei Asia gemeldet, dass BMW und Toyota ihre Zusammenarbeit bei Brennstoffzellen vertiefen wollen. Nun kommt die offizielle Bestätigung von BMW. Außerdem sei ein erstes BMW-Serienauto im Jahr 2028 geplant, schreibt der Münchner Konzern.

Ein BMW iX5 mit Brennstoffzellentechnik wird bereits seit Jahren erprobt. Dabei kommen die Brennstoffzellen von Toyota zum Einsatz. BMW sprach schon 2022 von einer Kleinserie, bezeichnet die etwa 100 Erprobungsfahrzeuge nun aber nur noch als “Pilotflotte”.

Wird bereits seit 2022 erprobt: Der BMW iX5 Hydrogen mit einer eher kümmerlichen Reichweite von 504 km

Im Jahr 2028 aber werde BMW sein “erstes in Serie produziertes Brennstoffzellen-Elektrofahrzeug” (FCEV) auf den Markt bringen. Bei diesem Serienmodell wird es sich laut BMW um die Wasserstoffversion eines bestehenden Modells handeln. Um welches Modell es sich handelt, verrät BMW nicht – naheliegend wären der X5 und der iX.

“Das Serienmodell wird nahtlos in das bestehende BMW-Fahrzeugportfolio integriert. Das bedeutet, dass BMW ein bestehendes Modell zusätzlich in einer Wasserstoff-Brennstoffzellen-Antriebsvariante anbieten wird.” (BMW)

Wie gehabt will BMW bei der Brennstoffzellen-Technologie mit Toyota kooperieren. Die Zusammenarbeit soll intensiviert werden. Der elektrische Antrieb mit Strom aus Wasserstoff passe zum technologieoffenen Ansatz von BMW. Die FCEV-Technologie wird als Ergänzung zu batterieelektrischen Fahrzeugen (BEVs), Plug-in-Hybriden (PHEVs) sowie Verbrennermodellen gesehen.

“Das ist ein Meilenstein in der Automobilgeschichte: das erste Serienfahrzeug mit Brennstoffzelle von einem globalen Premium-Hersteller. Angetrieben mit Wasserstoff und geprägt vom Spirit unserer Zusammenarbeit wird es unterstreichen, wie technologischer Fortschritt die Mobilität der Zukunft gestaltet”, schwärmt BMW-Chef Oliver Zipse von dem Projekt.

Toyota-Präsident Koji Sato ergänzte: “Wir freuen uns, dass die Zusammenarbeit zwischen BMW und Toyota ein neues Stadium erreicht. In unserer langjährigen Partnerschaft haben wir gezeigt, dass BMW und Toyota die gleiche Leidenschaft für Autos teilen und an ‘Technologieoffenheit’ und den ‘Multi-Pathway’-Ansatz zur Klimaneutralität glauben.” Gemeinsam mit BMW und weiteren Partnern werde man eine “Wasserstoffgesellschaft” aufbauen. Insbesondere ist offenbar an den Aufbau einer Tankinfrastruktur gedacht. Diese soll Wasserstoff-Pkws wie Nutzfahrzeugen gleichermaßen zugute kommen.

Die FCEV-Modelle von BMW und Toyota sollen die jeweilige Markencharakteristik beibehalten, so dass die Kundschaft zwischen verschiedenen, herstellerspezifischen Autos wählen kann. Die Kosten würden jedoch durch die gemeinsame Entwicklung und Beschaffung gesenkt.

Unter dem Strich

Offenbar glaubt BMW nach wie vor an die Zukunft von Brennstoffzellen-Antrieben im Pkw. Wir ehrlich gesagt nicht. Die Argumente sind bekannt: Die allermeisten Autohersteller haben sich auf BEVs festgelegt. Wasserstoff wird künftig für andere Dinge dringend gebraucht, zum Beispiel für die kohlenstofffreie Stahlherstellung. Der Wirkungsgrad leidet unter den vielen Energieumwandlungen. Und es ist schwer, neben der Ladeinfrastruktur noch ein Wasserstoffnetz aufzubauen.

Aber vielleicht irren wir uns: Wenn bald Wasserstoff im Überfluss zur Verfügung steht (durch Elektrolyse mit Windkraft oder durch Import aus Ländern wie Marokko), könnte die Sache wieder anders aussehen. BMW möchte offenbar vorbereitet sein.

Quelle: BMW (per E-Mail)

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