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Toyota bekommt Subventionen für besonders schnell ladefähige Solid-State-Battery

Japan wird Toyota bei der Produktion von Festkörperakkus unterstützen. Mit im Programm: Forschung und Entwicklung für Batterien der nächsten Generation.

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Elektroauto Toyota BZ3C für China, vorgestellt auf der Beijing Auto Show 2024. Das mit BYD entwickelte Modell soll 2025 in Serie gehen.

(Bild: Toyota)

Toyotas Entwicklungs- und Produktionspläne für Festkörperbatterien und die Akkus der nächsten Generation (Performance-Version) sind jetzt vom japanischen Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie (METI) zertifiziert. Damit können sie vom Regierungsprogramm “Supply Assurance Plan for Batteries” gefördert werden. Die besonders teure Infrastruktur für die Festkörperbatterie ist damit finanziell abgesichert.

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Erst ein Elektroauto am Start

Die Entwicklung eigener batterieelektrischer Autos und Speicher hat Toyota vergleichsweise spät begonnen. Erst seit 2022 ist mit dem bZ4X ein eigenes Elektroauto am Markt. Lange verließ man sich auf den Hybridantrieb, in dem Nickel-Metallhydrid-Akkus in erster Linie eine hohe Lebensdauer garantierten. Parallel verlief die Entwicklung von Lithium-Ionen- sowie Festkörperakkus.

Der Toyota bZ4x im Test

Diese bieten Toyota jetzt die Chance, vergleichsweise früh schnellladefähige Festkörperakkus auf den Markt zu bekommen. Mit der Serienfertigung dieser auch als “Solid State” bekannten Bauform (entgegen der Bezeichnung bei Toyota mit teilfestem Elektrolyt) soll ab 2026 ein zukunftsweisendes Zellchemiekonzept am Start sein. Knackpunkt ist dabei allerdings, dass dieser Akkutyp nicht konventionell gefertigt werden kann.

Hohes Investitionsrisiko

Toyota stehen dadurch also hohe Investitionen in ganz neue und dazu im Vergleich auch aufwendigere Produktionsanlagen bevor. Zwar soll die Solid-State-Technologie die Ladedauer drastisch verkürzen und damit E-Autos noch attraktiver machen, doch lassen ganz neue Akku-Bauarten dieses Investment mittlerweile riskant erscheinen. Gründe für die Regierung, selbst das große Unternehmen Toyota finanziell zu stützen.

Der entsprechende Produktionsplan sieht vor, die kommende Akku-Generation, die Toyota als “Performance Version” bezeichnet, ab 2026 bei Prime Planet Energy & Solutions, Inc. (PPES) sowie bei Primearth EV Energy Co., Ltd. (PEVE) fertigen zu lassen. Beide Firmen gehören zum Firmengeflecht des Autoherstellers. PEVE hat Toyota kürzlich ganz (vom Miteigentümer Panasonic) übernommen und wird folgerichtig ab 1. Oktober in “TOYOTA BATTERY Co., Ltd.” umbenannt. Als Zeitrahmen für beide Batterietypen nennt der Hersteller eine “schrittweise Einführung ab 2026” und strebt ein Volumen von jährlich neun Gigawattstunden hergestellter Akkukapazität an. Welche Anteile die verschiedenen Akku-Typen daran haben sollen, veröffentlicht Toyota vorsichtshalber aber noch nicht.

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Mehrgleisiger Ansatz

“Performance Version” bedeutet laut einer Pressemitteilung von Juni 2023 Verschiedenes: Zunächst nennt Toyota als allgemeines Ziel eine Reichweite von 1000 Kilometern dank höherer Energiedichte und eine Ladegeschwindigkeit von 20 Minuten “oder weniger” zwischen zehn und 80 Prozent SOC. Dann wird nach Speichertypen unterschieden:

  • Mit Lithium-Eisenphosphat-Zellchemie soll ab 2026/27 die Reichweite um 20 Prozent steigen, die Kosten um 40 Prozent und die Ladedauer auf 30 Minuten sinken.
  • Lithium-Ionen-Akkus sollen ab 2027/28 dank eines hohen Nickelanteils und einer sogenannten bipolaren Struktur die Energiedichte und die Kosten um zehn Prozent senken und die Ladedauer auf 20 Minuten bringen.
  • Von Solid State verspricht sich Toyota – ebenfalls ab 2027/28 – eine um 20 Prozent höhere Reichweite und eine Ladedauer von nurmehr zehn Minuten.

toyota bekommt subventionen für besonders schnell ladefähige solid-state-battery Der detaillierte Produktionsplan von 2023 toyota bekommt subventionen für besonders schnell ladefähige solid-state-battery Toyotas aktueller Akkuplan toyota bekommt subventionen für besonders schnell ladefähige solid-state-battery Bipolare Lithium-Zelle

Die “Initiativen zur Gewährleistung einer stabilen Versorgung mit Batterien”, eine von METI festgelegte Richtlinie, basieren auf dem Economic Security Promotion Act. Mit ihr soll die Produktionsinfrastruktur für Batterien gestärkt werden. Dazu gehören insbesondere Batteriezellen und als kritisch eingestufte Materialien und Produktionsanlagen.

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Die staatliche Unterstützung werde bereitgestellt, weil die Batterieindustrie wegen ihrer aufwendigen Produktion hohe Investitionen in leistungsfähige Fabriken benötigt. Außerdem sollen Fertigungskapazitäten und -technologien der japanischen Batterieindustrie und ihrer Zulieferer sowie der Materialvorkette gestärkt werden.

Für Toyota bedeutet die Weiterentwicklung der Batterieentwicklung und -produktion in Japan eine Stärkung der Produktionsinfrastruktur für Batterien. Der Hersteller erhofft sich dadurch eine Steigerung seiner Wettbewerbsfähigkeit auf dem Gebiet der Elektroautos und damit letztendlich die angestrebte CO₂-Neutralität.

Mehr über die Marke Toyota

(fpi)

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