Das deutsche Unternehmen Varta ist in eine finanzielle Schieflage gelangt. Nun plant Porsche den Einstieg, um sich eine Schlüsseltechnologie für den E-Autobau zu sichern.
- Interesse an V4Drive-Technik ist groß
- Porsche will deutsche Batterieproduktion retten
- Rücken E-Autobatterien in den Mittelpunkt?
Porsche könnte zum Retter des Batterieherstellers Varta werden. Foto: RONNY HARTMANN /Getty Images
Interesse an V4Drive-Technik ist groß
Der ausschlaggebende Grund für das Interesse des Stuttgarter Autobauers am Erhalt von Varta liegt der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) zufolge bei der Batteriezellentechnologie V4Drive. Es handelt sich dabei um Hochleistungszellen zur Anwendung im Automobilbereich, deren Entwicklung Porsche schon seit Längerem unterstützt und bereits jetzt Nutzen zieht. So hat die Volkswagen-Tochter sich das Produktionsvolumen der Pilotanlage in Gänze reservieren können und verbaut die Zellen in den Turbohybrid-Antrieben des Porsche 911 GTS.
Porsche will deutsche Batterieproduktion retten
Rücken E-Autobatterien in den Mittelpunkt?
Das Geschäft mit Haushalts-Batterieprodukten sei stabil. Wie es in dem FAZ-Bericht aber weiter heißt, habe Varta stark auf Geschäfte im Knopfzellen-Segment für Wearables gesetzt, die die Firma exklusiv an Apple geliefert hat. Dafür wurden die Produktionsmöglichkeiten zuletzt ausgebaut. Nachdem das Unternehmen aus Cupertino seine Lieferketten jedoch umgestellt hat und für seine Kopfhörer-Produktion nun auf mehrere Zulieferer setzen will, ist die Nachfrage bei Varta gesunken und das Unternehmen bleibt auf den Schulden für die Erweiterung sitzen. Hohe Lagerbestände bei Großhändlern und ein geringes Bestellvolumen für Varta-Produkte tun ihr Übriges. Somit könnte die Entwicklung und Produktion von Batteriezellen für E-Autos bei Varta durch einen Einstieg von Porsche einen höheren Stellenwert einnehmen, nachdem sie bislang eher vernachlässigt wurde.