- BMW hält am Coupé fest
- Braucht es wirklich einen M4 oder reicht gar der M440i?
- Fahrfreude pur!
- Lässiger als der M4
- Technische Daten: BMW M440i xDrive Coupé
BMW hat seine 4er-Reihe so dezent überarbeitet, dass es kaum jemand merkt. Doch es bleibt, wie es ist – gerade die Sechszylinder sind in dem Mittelklassecoupé eine Wucht. Wer keinen effizienten Reihensechszylinder-Diesel will, greift zum 275 kW / 374 PS starken M440i Coupé und gerät ins Schwärmen, ohne es recht zu spüren.
BMW hält am Coupé fest
Schwere Zeiten für Coupés und Cabrios, denn viele Hersteller streichen gerade die emotionalen Sportversionen am Rande des Portfolios. BMW lässt seine Fans jedoch noch etwas länger träumen und bietet auch für jene Kunden ein Langstreckensportler, die sich das imageträchtige Topmodell des 8er nicht in die eigene Garage holen wollen. Wenn schon ein 4er Coupé, dann bitte auch sechs Zylinder unter der langen Haube, denn es sind keinesfalls nur die schnöden Fahrleistungen. Auch mit dem 430i kann man dynamisch unterwegs sein. Doch der echte Coupégenuss kommt allein in einem Modell wie dem M440i auf – Allradantrieb, Drehmoment und Fahrspaß ohne Grenzen inklusive. Ideal für Einzelfahrer oder Paare, für die mindestens 76.000 Euro für ein Mittelklassemodell mit Luxusambitionen kein Hinderungsgrund sind und für die Reisekomfort in der zweiten Reihe eine eher untergeordnete Rolle spielen.
Braucht es wirklich einen M4 oder reicht gar der M440i?
Design, Image, Ausstattung und Langstreckenkomfort sind beim BW M440i xDrive Coupé beeindruckend. Das variable Fahrwerk des stärksten 4ers ohne echtes M-Signet am Heck mit Doppelgelenk-Zugstreben-Federbeinachse nebst hydraulisch gedämpften Zugstrebenlagern vorn und Fünflenkerkonstruktion hinten wurde nochmals feiner abgestimmt. Der Unterschied zum besseren ist nur im direkten Vergleich zu spüren, was daran liegt, dass es auch vorher eine exzellente Vorstellung war, die von kräftigen Bremsen und Fahrprogrammen, die sich nunmehr auch spürbar unterscheiden unterstrichen wird. So überzeugend sich das Fahrwerk auch seinen Insassen präsentiert, ist es insbesondere die Abstimmung von Motor und Getriebe, die einen bei jeder Ausfahrt strahlen lässt. Der sonor tönende Reihensechszylinder zeigt einem bei jedem Gasstoß, dass die Entscheidung für einen der Vierzylinder ein unverzeihbarer Fehler gewesen wäre.
Fahrfreude pur!
Lässiger als der M4
Der Reihensechser hat sich für die hausintern bei BMW proklamierte Freude am Fahren bei jeder Tour beeindruckend direkt mit der Achtstufenautomatik verzahnt, die die üppige Motorleistung betont im Hintergrund arbeitend variabel an beide Antriebsachsen verteilt. Dabei bietet der mindestens 76.000 Euro teure M440 gerade diesen lässigen Komfortgewinn, der einem beim ungemein bissigen BMW M4 mit seinen 480 bis 550 PS Leistung im Alltag abgeht. Man hat auch aufgrund der über die Jahre emporgekletterten Komfortausstattung bereits im Vierer das Gefühl, in einem Luxuscoupé zu sitzen. Allein beim Geräuschkomfort bietet der große Bruder nochmals einen Nachschlag, der spür- und erfahrbar ist. Die Verarbeitung ist top, die Bedienung nicht mehr so einfach wie sie einmal war, wobei der Zweitürer als dem Vorzeigewerk in Dingolfing nahezu immer aufs Wortbefehle gehorcht. Dass bei einem frisch überarbeiteten Luxuscoupé die Displays für Instrumente und Navigation etwas größer sein könnten und der sie umgebende schwarze Rahmen ein paar Jahre zu spät dran ist, kann den exzellenten Gesamteindruck im Innern kaum stören.
Stefan Grundhoff; press-inform
Technische Daten: BMW M440i xDrive Coupé
Motor: Reihensechszylinder mit Turboaufladung
Max. Drehmoment: 500 Nm bei 1.900 – 5.000 U/min
Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h
Beschleunigung 0 – 100 km/h: 4,5 Sekunden
Getriebe: Achtstufenautomatik
Normverbrauch: 7,7 – 8,5 Liter Super / 100 km / 174 – 191 g C=2
Leergewicht: 1.810 kg
Laderaum: 440 Liter
Preis: ab 76.000 Euro