Bild: Volvo
„Der Elektroautomarkt ist härter und kleiner, als wir das vor einem Jahr erwartet haben“, sagte Finanz- und Vizechef Björn Annwall im Gespräch mit der Wirtschaftszeitschrift. „Wir haben gesagt, ab 2030 nur noch Elektroautos verkaufen zu wollen. Das wollen wir auch weiterhin“, so Annwall. „Bis dahin wird es aber noch viele Höhen und Tiefen geben.“
Volvo wolle „voll wettbewerbsfähig bleiben“, mit einem ausgewogenen Portfolio aus Elektroautos, Plug-in-Hybriden und Mildhybriden. Das Unternehmen müsse jederzeit darauf reagieren können, wenn sich die Geschwindigkeit der Transformation ändert. Nicht in jeder Region gehe das immer gleich schnell.
In China hat Volvo seinen Fokus wegen ruinöser Preiskämpfe dem Bericht zufolge fast komplett auf Hybridmodelle verlagert. „Viele Marken verkaufen ihre Elektroautos gerade mit hohen Verlusten. Das muss aufhören“, sagte Annwall. Aber noch sei nicht abzusehen, wann den ersten Angreifern das Geld ausgehe.
Für Europa sieht der Volvo-Vize den neuen Wettbewerb aus Fernost noch nicht als großes Problem. „Vertrieb, Service, Kundenvertrauen – das muss man alles aufbauen, gerade als Premiummarke. Und das wird dauern.“ Bislang bieten Marken wie BYD oder Nio ihre Autos auch nicht deutlich günstiger an als die Konkurrenz. Und Volvo positioniert sich auch bei E-Autos als Premiummarke und strebt dementsprechend nicht besonders niedrige Preise an.
Mittelfristig wird Volvo laut dem Manager zu den Gewinnern zählen. Das eigene Angebot hält er für gut genug, um schneller komplett elektrisch zu fahren als andere – „auch als unsere Premiumwettbewerber.“ Die Kostenparität zwischen Elektroautos und Verbrennern werde man „deutlich vor 2030“ erreichen. Abschließend erklärte er noch: „Vorneweg zu rennen ist gut, wir dürfen aber auch nicht vor den Wünschen der Kunden davonrennen.“