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Volvo EX30 im Test: So kompakt & gut ist Volvos neue Einsteigerklasse

Mit dem Volvo EX30 kommt Bewegung in die E-Kompaktwagenszene. Volvo spricht bei seinem neuesten Modell von einem Kompakt-SUV. Abmessungen und Ausstattung des 4,23 Meter kurzen E-Autos verlangen durchaus nach einem Vergleich mit dem VW ID.3 Pro oder dem Opel Astra Electric. Mit seinem neuen Einstiegsmodell in die Elektromobilität rückt der skandinavische Hersteller aber auch das Thema Verkehrssicherheit in den Mittelpunkt. Der Test zeigt, dass neben den diversen Sicherheitsfeatures aber auch weitere gute und auch verbesserungswürdige Eigenschaften im Kompakten stecken.

Inhaltsverzeichnis

  • Volvo EX30: Android Assistant als Beifahrer
  • Zentralisierung ist Trumpf
  • Sicher ist sicher – dank ausgerifter Fahr- und Parkassistenzsysteme
  • Der Volvo EX30 in 360 Grad
    • Cockpit
    • Fond
  • Hoher Fahrkomfort – mit Einschränkungen
  • Rundumblick im Volvo EX30
  • Die Reichweite des EX30 kann nicht voll überzeugen, sein Ladetempo hingegen sehr
  • Fazit

Produktdetails

  • Platz für bis zu fünf Personen (im Heck aber eher kleinere)
  • 4,23 x 1,55 x 2,03 m (Länge/Höhe/Breite, mit ausgeklappten Seitenspiegeln)
  • im Testwagen bis zu 315 kW (428 PS) bei Allrad-Antrieb
  • bis zu 450 Kilometer nach WLTP
  • 4G-Konnektivität
  • gemeinsam mit Harman Kardon entwickelte Premium Sound System mit 1.040 Watt Leistung, neun Lautsprechern und einen Subwoofer,
  • 12,3 Zoll großer Touchscreen (Android Infotainmentsystem)
  • in der günstigsten Ausführung (“Core” mit Sigle Motor): ab 37.990 Euro; Testfahrzeug (Fully Electric Twin Motor): 53.940 Euro

volvo ex30 im test: so kompakt & gut ist volvos neue einsteigerklasse

E-Auto Volvo EX30 dirkt von vorn vor Waldstück abgelichtet.

volvo ex30 im test: so kompakt & gut ist volvos neue einsteigerklasse

Vorderer linker Scheinwerfer des E-Autos Volvon EX30.

volvo ex30 im test: so kompakt & gut ist volvos neue einsteigerklasse

E-Auto Volvo EX30 auf Parkplatz von schräg hinten aus gesehen.

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Detailaufnahme des hinten linken Rücklichts beim E-Auto Volvo EX30.

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Detailaufnahme des Schriftzugs EX30 auf der C-Säule beim. E-Auto Volvo EX30.

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Detailaufnahme des rechten Seitenspiegels beim E-Auto Volvo EX30.

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Detailaufnahme eine Hinterreifens vom E-Auto Volvon EX30.

Volvo EX30: Android Assistant als Beifahrer

Im Innenraum des EX30, der auf einer E-Plattform des chinesischen Herstellers Geely basiert, finden sich wenige Knöpfe und Regler. Für die Bedienung des Kompakt-SUV setzt Volvo auf Android. Als zentrale Schaltzentrale dient ein 12,3 Zoll großer Touchscreen im Hochformat. Hierüber findet die Fahrerin oder der Fahrer des Volvo Zugang zum Android Infotainmentsystem. Das gemeinsam mit Google entwickelte System umfasst den Karten- und Navigationsdienst Google Maps, die Spracherkennung Google Assistant sowie Apps und Services von Drittanbietern. Im Test ließen sich viele Funktionen und Anweisungen mit “Hallo Google” bequem per Sprachbefehl auslösen. Bereits im Lieferumfang ist die dafür erforderliche Internetverbindung enthalten und wird per 4G-Konnektivität vom Ex30 unterstützt.

volvo ex30 im test: so kompakt & gut ist volvos neue einsteigerklasse

Volvo verzichtet beim EX30 weitestgehend auf Knöpfe und Regler. Das Fahrlicht wird zum Beispiel entweder automatisch zugeschaltet oder über das zentrale Bedienmenü ein- oder ausgestellt. Am komfortabl zu fassenden Lenkrad selbst gibt es nur Sensortasten, die nicht immer für eine optimale Bedienung sorgen. © IMTEST

Zentralisierung ist Trumpf

Im Inneren des Volvo EX30 regiert ein reduziertes Design. Es gibt etwa kein Tacho für Fahrdaten hinter dem Lenkrad und kein Head-Up-Display, das die Daten an die Windschutzscheibe spiegelt. Die Steuerung der wichtigsten Funktionen sind – wie oben beschrieben – über Sprachanweisungen an den Google Assistent möglich oder aber über jenen 12,3 Hochkant-Bildschirm rechts neben dem Lenkrad. Das sorgt zwar für ein sehr aufgeräumten Bereich im Cockpit, hat aber auch einige Nachteile.

So gelangt man zu den Einstellungen beispielsweise für die Außenspiegel nur über das Bildschirm-Menü. Ist der Punkt dann ausgewählt, lassen sich danach dann via Sensortasten am Lenkrad die Einstellungen vornehmen. Das geht aber wiederum nicht beim Fahren.

Die Zentralisierung über das Display hat noch weitere Nachteile: Denn es lenkt durchaus beim Fahren ab, wenn man regelmäßig auf das Display schauen muss. Zumal auch wesentliche Daten (wie Tempo oder Ladestand) vergleichsweise klein angezeigt werden. Die Darstellung der Anzeige lässt sich im Übrigen nicht vergrößern.

Sicher ist sicher – dank ausgereifter Fahr- und Parkassistenzsysteme

Ein Glanzstück in Sachen Sicherheit beim Kompakt-SUV ist die integrierte Ausstiegswarnung vor Dooring-Unfällen (Door Opening Alert). Um solche Unfälle zu vermeiden, werden die Fahrerin oder den Fahrer darüber informiert, wenn Fahrradfahrer sich dem parkenden Fahrzeug annähern. Die Ausstiegswarnung ist Teil des Volvo Safe Space, der (so der Hersteller) durch das Zusammenspiel verschiedener Sensoren wie Radar und Kameras entsteht. Das serienmäßige Fahrer-Monitoring-System beispielsweise erkennt, wenn der Fahrer abgelenkt, gestresst, müde oder in einem anderen Zustand ist. Neben einer „Hands-On“-Erkennung, die registriert, ob die Hände am Steuer sind, verfügt das E-Auto außerdem über einen speziellen Sensor hinter dem Lenkrad. Dieser wird laut Hersteller von leistungsstarken Algorithmen unterstützt. Die Augen- und Gesichtsbewegungen der Fahrenden etwa 13-mal pro Sekunde analysieren. Bei Gefahr und Ablenkung wird Alarm geschlagen. Die wichtigsten Assistenzsysteme, die serienmäßig im Volvo EX30 stecken, im Überblick:

  • Fahrer-Assistenzsystem Pilot Assist mit Spurwechselassistent, 360-Grad-Kamera und Park Assist Pilot optional
  • Automatisches Notbremssystem mit Fahrzeug-, Fußgänger-, Fahrradfahrer- und Motorradfahrer-Erkennung
  • Notbremsassistent für Kreuzungen
  • Run-off Road Mitigation hält das Fahrzeug auf der Fahrbahn
  • Door Opening Alert verhindert Unfälle beim Öffnen der Türen
  • Oncoming Lane Mitigation mit aktivem Lenkeingriff verhindert Kollisionen mit dem Gegenverkehr
  • Fahrer-Monitoring-System erkennt Unaufmerksamkeit und Müdigkeit

volvo ex30 im test: so kompakt & gut ist volvos neue einsteigerklasse

Dreigeteiltes Display: Im oberen Bereich werden Fahrdaten wie Tempo oder noch verfügbare Reichweite angezeigt. Im mittleren Bereich des 12.3 Zoll großen Hochkant-Displays wird das jeweils ausgewähltes Menü dargestellt. Beispielsweise die App-Übersicht oder aber auch -Routen-Navigation oder Musk-Wiedergabe. Im unteren Bereich befinden sich ausgewählte Touchflächen für die Zugriffe auf die wichtigsten Funktionen wie Lüftung, Sitzheizung, oder grundlegende Auto-Einstellungen. © IMTEST

Der Volvo EX30 in 360 Grad

Bitte einsteigen und umschauen: Der Innenraum des Kompakt-SUV lässt sich hier im Detail studieren.

Cockpit

Fond

Hoher Fahrkomfort – mit Einschränkungen

Die eindeutigen Stärken des kompakten Volvo-E-SUVs aber liegen beim Fahren. Er stellt die Fahrenden auch in engen Straßen vor keine Herausforderung. fährt weitestgehend sanft such über eine Kopfsteinpflaster oder unbefestigte Wirtschaftswege. Auf kurvigen und hügeligen Landstraßen fühlte er sich im Test besonders wohl. Seine Lenkung reagiert präzise. Sie lässt sich über die Stufen “leicht”, “mittel” und “schwer” nach Bedarf einstellen. Einzig sein Wendekreis fällt mit 11,2 m für die Fahrzeuggröße des EX30 einen Hauch zu groß aus.

Der IMTEST-Testwagen überzeugte zudem mit kraftvoller und sehr spritziger Beschleunigung. Kein Wunder stecken doch in der “Performance”-Version zwei Motoren (Front und Heck; Fully Electric Twin Motor) mit insgesamt 315 kW/428 PS. Die 180 km/h Spitze auf der Autobahn sind damit in nur ein paar Sekunden erreicht.

Fahrer und Beifahrer finden sehr angenehme Sitze, viel Bein und Kopffreiheit vor. Im Fond müssen sich die Passagiere dagegen mit einem etwas beengten Platzangebot zufriedengeben. Die Rückbank ist daher eher etwas für Kinder. Erwachsene sitzen hier – gerade auf längeren Fahrten nicht wirklich bequem. Das liegt unter anderem auch an den sehr tiefen Rücksitzen.

Rundumblick im Volvo EX30

SUV-typisch ist leider die Sicht beim kompakten Volvo EX30 nicht uneingeschränkt gut. Nach vorn und zur Seite lässt sich die Umgebung ums Auto zwar sehr gut im Blick behalten. Beim Schulterblick und beim Blick in den Rückspiegel wird das Sichtfeld durch die zu breite C-Säule sowie die zu kleine Heckscheibe gestört. Diese wird zudem noch durch die nicht versenkbaren Kopfstützen der Rückbank in Teilen verdeckt.

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Sicht aus dem Fahrer-Cockpit des E-Autos Volvo EX30. Blick durch die Frontscheibe.

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Sicht aus dem Fahrer-Cockpit des E-Autos Volvo EX30. Blick durchs seitliche Beifahrerfenster.

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Sicht aus dem Fahrer-Cockpit des E-Autos Volvo EX30. Blick durchs hintere rechte Fenster.

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Sicht aus dem Fahrer-Cockpit des E-Autos Volvo EX30. Blick durchs Heckfenster.

Die Reichweite des EX30 kann nicht voll überzeugen, sein Ladetempo hingegen sehr

Im EX30 steckt ein Akku mit 69 kWh-Speicherkapazität. Laut Hersteller reicht eine Ladung für eine Reichweite von bis zu bis zu 450 Kilometer nach WLTP. Bei den umfangreichen Testfahrten, die IMTEST mit dem Volvo in der Stadt, auf dem Land (auch Pendeln) sowie auf der Autobahn absolvierte, ergaben sich maximale Reichweiten, die im Schnitt um die 300 km lagen. Immerhin ist der Akku dank einer maximalen Ladeleistung von bis 153 kW sehr schnell wieder aufgefüllt. An einer städtischen Schnell-Ladesäule ließ sich der Volvo in etwas mehr als einer halben Stunden von 10 Prozent auf 80 Prozent Ladestand aufladen.

Um unterwegs per Rekuperation Energie zurück gewinnen zu können, bietet der Volvo richtig gutes One-Padle-Drive. Wird hierbei der Fuß vom Gas genommen, etwa wenn man auf eine rote Ampel zu fährt, bremst der Wagen von allein bis zum Stillstand ab. Während der ganzen Zeit wird dann Energie in den Akku eingespeist.

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Detailaufname der geöffneten Ladeklappe beim E-Auto Volvo EX30

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E-Auto Volvo EX30 in städtischem Gebiet beim Laden.

Fazit

Das Volvo EX30 hinterlässt einen ambivalenten Eindruck. Auf der einen Seite lässt es sich sehr gut fahren – ganz gleich auf welchem Terrain. Auf der anderen Seite ist das auf Google reduzierte Bedienkonzept mit einem zentralen Hochkant-Display gewöhnungsbedürftig. Sprachsteuerung oder Routen-Navigation via Google Maps funktionieren richtig gut und einfach. Einstellungen für das Fahrzeug wie die Position der Außenspiegel oder Leicht einschalten gelingen nur über das Display.

Zusammenfassung der Testergebnisse

  • Grundausstattung & Connectivity (23%): gut (2,4)
  • Fahrunterstützung & Sicherheit (12%): gut (1,6)
  • Praxistest: Akku, Reichweite & Ladedauer (27%): ausreichend (3,7)
  • Praxistest: Fahreindruck (25%): befriedigend (2,7)
  • Service & Umwelt (13%): gut (2,1)
  • PRO
    • Sehr hoher Fahrkomfort, viele Sicherheitsfeatures serienmäßig
  • KONTRA
    • Etwas kurze Reichweite, eingeschränkte Sicht durch zu kleine Heckscheibe, etwas zu wenig Platz für Passagiere im Fond

IMTEST Ergebnis:

befriedigend 2,7

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