- Ökobilanz bei Stromern: Volvo und Polestar legen Zahlen vor
- Beispiel Polestar
- Beispiel Volvo
- Noch besser bei Windenergie
- NGOs: T&E kämpft weiter für Verbrenner-Aus 2035 und kriegt Schützenhilfe von 50 Unternehmen
- „Die Automobilindustrie in Europa“
- Micromobility: Bolt präsentiert seinen E-Scooter der 6. Generation
- KI-gestütztes Park-System
- Technische Kompromisslosigkeit
- NIO: Frisches Geld für den chinesischen Autohersteller
Ökobilanz bei Stromern: Volvo und Polestar legen Zahlen vor
Am Sonntag hatte der Autor wieder mal eine Diskussion zum Elektroauto mit einem typischen Vertreter der Verbrenner-Fraktion: die Ladesäule auf einem Autobahnrastplatz titulierte der als „Kohlestrom-Outlet“. Der Autor hat die Diskussion gelassen, weil man auch mit Argumenten solchen absoluten Aussagen kaum beikommt. Dabei gehen zwei Hersteller hier seit einiger Zeit einen transparenten Weg. Sie veröffentlichen Ökobilanzen, die eindeutig beweisen sollen, dass Elektroautos eben doch „klimafreundlicher“ sind.
Beispiel Polestar
Der chinesisch-nordische Hersteller wies bei den Polestar 3 und 4-Spezifikationen das erste mal neben den typischen technischen Spezifikationen auch den CO2-Fußabdruck bei der Herstellung und beim Betrieb aus. Der beträgt beim Polestar 4 LR Single Motor 19,9 Tonnen CO2-Äquivalent und bei der Dual-Motor-Variante 21,4 Tonnen. Beim Polestar 3 beträgt der CO2-Fußabdruck durch die Bank 24,7 Tonnen. Das liegt vor allem an den großen Batterien, aber auch am Herstellungsland. Der Polestar 3 wird in den USA gefertigt, und die europäischen Varianten des Polestar 4 in Südkorea.
Beispiel Volvo
Noch besser bei Windenergie
Noch besser wird die Klimabilanz, wenn der Volvo EX90 ausschließlich mit Windenergie aufgeladen wird. Dann verringert sich der CO2-Fußabdruck um 35 Prozent im Vergleich zum globalen Strommix und um 17 Prozent im Vergleich zum europäischen Mix. Dies unterstreicht laut Volvo auch die Notwendigkeit, die Investitionen in die Infrastruktur für erneuerbare Energien weltweit zu beschleunigen, damit Elektroautos ihr volles Klimapotenzial entfalten können.
Insgesamt weist der Volvo EX90 bei allen berücksichtigten Stromquellen einen geringeren CO2-Fußabdruck auf als der Volvo XC90 mit Plug-in-Hybrid und Mild-Hybrid. Alle genannten Zahlen basieren auf einer Gesamtfahrleistung von 200.000 Kilometern.
NGOs: T&E kämpft weiter für Verbrenner-Aus 2035 und kriegt Schützenhilfe von 50 Unternehmen
„Das Ziel für 2035 gibt uns eine klare Richtung vor, die es Unternehmen und allen anderen Akteuren ermöglicht, sich darauf zu konzentrieren, die notwendige Transformation umzusetzen“, so die Führungskräfte in einer Erklärung auf Industryfor2035.org. „Es bietet zudem die dringend benötigte Investitionssicherheit für die Zukunft der Automobilindustrie in Europa.“
„Die Automobilindustrie in Europa“
Das ist allerdings das Pikante an der Erklärung. Mit Volvo, Polestar und Rivian sind nur drei Auto-Unternehmen, die noch nicht mal rein europäisch sind, auf der Liste zu finden. Zudem sind vor allem CEOs von Unternehmen wie Plugsurfing und anderen der Elektromobilität nahe stehenden Unternehmen mit vertreten. Das hat in unseren Augen durchaus ein G’schmäckle. Dass wir uns richtig verstehen: natürlich ist Investitionssicherheit ein wichtiges Gut für die Entwicklung der Industrie bis 2035. Andererseits sucht man vergeblich nach Unternehmen wie Audi, BMW, Mercedes-Benz oder VW oder Zulieferern wie Bosch, ZF und anderen Mittelständlern auf der Liste der Unterzeichner. Alles Unternehmen, die beim Verbrenner-Aus am meisten zu verlieren haben. Wir sehen hier in erster Linie Lobbyismus von Unternehmen, die vor allem von ihrer Orientierung auf die Elektomobilität profitieren.
Auch das ist keine Schande. Aber eben nur die halbe Wahrheit.
Micromobility: Bolt präsentiert seinen E-Scooter der 6. Generation
KI-gestütztes Park-System
Mit dem Bolt 6 setze das Unternehmen neue Standards in der urbanen Mikromobilität. Ein Highlight sei das innovative Smart Parking 360-System, das mit KI-gestützten Technologien Parkvorgänge überwacht und optimiert. Dieses System stelle sicher, dass die Scooter immer sicher und stabil abgestellt werden und Unfälle beim Parken vermieden werden. Der Scooter erkennt beispielsweise automatisch, wenn er in einem ungünstigen Winkel von mehr als 15 Grad geparkt ist und benachrichtigt den Fahrer oder die Fahrerin, um ein Umfallen zu verhindern.
Technische Kompromisslosigkeit
Die neue vandalismussichere 1,1-kWh-Batterie ist nicht nur langlebig, sondern kann auch kontinuierlich während des Betriebs überwacht werden. Dies reduziert das Risiko von Defekten und erhöht die allgemeine Sicherheit im Umgang mit dem Fahrzeug. Die längere Batterielaufzeit ermöglicht eine Reichweite bis zu 90 Kilometern. Das Vorgängermodell bot eine Reichweite von 55 Kilometern. Somit trägt der Bolt 6 auch zur Reduzierung von Wartungseinsätzen und damit verbundenen Risiken bei. Durch den geringeren Batteriewechsel verbessert der Bolt 6 laut Unternehmen gleichzeitig den ökologischen Fußabdruck.
Mit den breitesten Trittbrettern der Branche und ergonomisch geformten Lenkerstangen wurde der Scooter speziell entwickelt, um Fahrern eine komfortable und sichere Haltung während der Fahrt zu ermöglichen. Die tief angebrachte Batterie sorgt für einen niedrigen Schwerpunkt, der die Stabilität auf dem Scooter erhöht. Mit der Federung und dem 12-Zoll-Vorderrad überwindet der Bolt 6 Hindernisse sicher und bequem.
NIO: Frisches Geld für den chinesischen Autohersteller
NIO hat gerade eine weitere Finanzierungsrunde durch 3 strategische Investoren bekommen. Die drei bestehenden strategischen Investoren werden laut Informationen des chinesischen Portals cnevpost.com umgerechnet 470 Mio. US-Dollar in bar investieren, um neue ausgegebene Aktien in Nio China zu erhalten. Bislang hielt Nio eine Mehrheitsbeteiligung von 91,1 % am eigenen Unternehmen. Mit der Ausgabe neuer Aktien wird die Mehrheitsbeteiligung auf 88,3 % sinken. Vor allem die Expansion auf günstigere Märkte durch den Onvo L60 bzw. die kommende Firefly-Serie hatte den Kapitalbedarf der Chinesen jüngst dramatisch anwachen lassen.
In den letzten acht Quartalen hatte Nio durchschnittlich Verluste von etwa 5,2 Mrd. RMB (741 Mio. US-Dollar) eingefahren. Derzeit stehen rund 2,14 Mrd. US-Dollar Verluste in der Bilanz. Die neu angekündigte Finanzierung scheint die Bedenken der Anleger etwas gelindert haben.
Fotos: Nio (Youtube), Bolt Germany, Transport & Environment, Volvo, Bernd Maier-Leppla (Polestar)