Polestar

Volvo

Dienstag Magazin: NIOs Finanzcoup. Volvos und Polestars Ökobilanz. 50 Unternehmen gegen Aus des Verbrenner-Aus. BOLT stellt E-Scooter Gen6 vor.

Ökobilanz bei Stromern: Volvo und Polestar legen Zahlen vor

Am Sonntag hatte der Autor wieder mal eine Diskussion zum Elektroauto mit einem typischen Vertreter der Verbrenner-Fraktion: die Ladesäule auf einem Autobahnrastplatz titulierte der als „Kohlestrom-Outlet“. Der Autor hat die Diskussion gelassen, weil man auch mit Argumenten solchen absoluten Aussagen kaum beikommt. Dabei gehen zwei Hersteller hier seit einiger Zeit einen transparenten Weg. Sie veröffentlichen Ökobilanzen, die eindeutig beweisen sollen, dass Elektroautos eben doch „klimafreundlicher“ sind.

Beispiel Polestar

Der chinesisch-nordische Hersteller wies bei den Polestar 3 und 4-Spezifikationen das erste mal neben den typischen technischen Spezifikationen auch den CO2-Fußabdruck bei der Herstellung und beim Betrieb aus. Der beträgt beim Polestar 4 LR Single Motor 19,9 Tonnen CO2-Äquivalent und bei der Dual-Motor-Variante 21,4 Tonnen. Beim Polestar 3 beträgt der CO2-Fußabdruck durch die Bank 24,7 Tonnen. Das liegt vor allem an den großen Batterien, aber auch am Herstellungsland. Der Polestar 3 wird in den USA gefertigt, und die europäischen Varianten des Polestar 4 in Südkorea.

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Der Polestar 4 Long Range Dual Motor: Sein CO2-Fußabdruck liegt laut Hersteller bei 21,4 Tonnen.

Beispiel Volvo

Volvo geht noch weiter und legt eine Lebenszyklus-Analyse mit dem gerade vorgestellten EX90 vor. Hier hat man direkt den Vergleich mit dem PHEV XC90 einem der wuchtigsten und größten SUVs auf dem Markt. Eine wesentliche Erkenntnis der Analyse ist, dass der Volvo EX90 bei einem durchschnittlichen europäischen Strommix einen CO2-Fußabdruck von 36,7 Tonnen hat – das ist nur rund die Hälfte des Volvo XC90 Mild-Hybrid, der bei 72,8 Tonnen liegt. Und er ist rund 20 Prozent kleiner als der des Volvo XC90 Plug-in-Hybrid mit 47,8 Tonnen. Damit wird deutlich, dass die Elektrifizierung bereits beim aktuellen europäischen Strommix zu einer erheblichen Verringerung der Klimabelastung, die durch Fahrzeuge hervorgerufen wird, führen kann.

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Der neue Volvo EX90: Nachhaltig, immersiv und von Grund auf als Elektroauto entwickelt. Der CO2-Fußabdruck liegt laut Berechnungen des Herstellers um 50% unter dem der PHEV-Variante des Volvo XC90.

Noch besser bei Windenergie

Noch besser wird die Klimabilanz, wenn der Volvo EX90 ausschließlich mit Windenergie aufgeladen wird. Dann verringert sich der CO2-Fußabdruck um 35 Prozent im Vergleich zum globalen Strommix und um 17 Prozent im Vergleich zum europäischen Mix. Dies unterstreicht laut Volvo auch die Notwendigkeit, die Investitionen in die Infrastruktur für erneuerbare Energien weltweit zu beschleunigen, damit Elektroautos ihr volles Klimapotenzial entfalten können.

Insgesamt weist der Volvo EX90 bei allen berücksichtigten Stromquellen einen geringeren CO2-Fußabdruck auf als der Volvo XC90 mit Plug-in-Hybrid und Mild-Hybrid. Alle genannten Zahlen basieren auf einer Gesamtfahrleistung von 200.000 Kilometern.

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Die Unterzeichner der Erklärung gegen das Verbrenner-Aus. Pikant: nur Volvo, Rivian und Polestar sind als OEMs vertreten. Die großen OEMs und auch Zulieferer nicht.

NGOs: T&E kämpft weiter für Verbrenner-Aus 2035 und kriegt Schützenhilfe von 50 Unternehmen

Transport&Environment eröffnete am Montag eine weiter Runde zur Diskussion des Verbrenner-Aus 2035. Diesmal mit „Schützenhilfe“. CEOs und Führungskräfte von 50 Unternehmen haben, so T&E die EU aufgefordert, die Flottenregulierung für Autos und Transporter für 2035 nicht wieder zu öffnen. In einer heute veröffentlichten Erklärung betonen die Unternehmen der Automobil-, saubere Technologie-, Verkehrs- und Energiebranche, dass das Ziel „machbar und notwendig“ ist. Zu den Unterzeichnern gehören Volvo Cars, Maersk, Uber und Europas größtes Leasingunternehmen Ayvens.

„Das Ziel für 2035 gibt uns eine klare Richtung vor, die es Unternehmen und allen anderen Akteuren ermöglicht, sich darauf zu konzentrieren, die notwendige Transformation umzusetzen“, so die Führungskräfte in einer Erklärung auf Industryfor2035.org. „Es bietet zudem die dringend benötigte Investitionssicherheit für die Zukunft der Automobilindustrie in Europa.“

„Die Automobilindustrie in Europa“

Das ist allerdings das Pikante an der Erklärung. Mit Volvo, Polestar und Rivian sind nur drei Auto-Unternehmen, die noch nicht mal rein europäisch sind, auf der Liste zu finden. Zudem sind vor allem CEOs von Unternehmen wie Plugsurfing und anderen der Elektromobilität nahe stehenden Unternehmen mit vertreten. Das hat in unseren Augen durchaus ein G’schmäckle. Dass wir uns richtig verstehen: natürlich ist Investitionssicherheit ein wichtiges Gut für die Entwicklung der Industrie bis 2035. Andererseits sucht man vergeblich nach Unternehmen wie Audi, BMW, Mercedes-Benz oder VW oder Zulieferern wie Bosch, ZF und anderen Mittelständlern auf der Liste der Unterzeichner. Alles Unternehmen, die beim Verbrenner-Aus am meisten zu verlieren haben. Wir sehen hier in erster Linie Lobbyismus von Unternehmen, die vor allem von ihrer Orientierung auf die Elektomobilität profitieren.

Auch das ist keine Schande. Aber eben nur die halbe Wahrheit.

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Bolt E-Scooter der 6. Generation: sicherer, höhere Reichweite und KI-gestützte Features.

Micromobility: Bolt präsentiert seinen E-Scooter der 6. Generation

Bolt, nach eigenen Angaben „die erste europäische Mobilitäts-Super-App“, stellt den neuen Bolt 6 vor. Das neu entwickelte Scootermodell ist mit zahlreichen Sensoren und Mikroprozessoren, Datenanalysemöglichkeiten und Präzisionstechnologien ausgestattet und ermöglicht so einen völlig neuen Standard bezüglich Sicherheit, Nachhaltigkeit und Customer Experience. Der Bolt 6 ist mit allen Funktionen des Bolt SafeRide-Systems kompatibel und erkennt potenzielle Gefahren wie Tandemfahrten, Schleudern, abruptes Bremsen und Kollisionen in Echtzeit. Damit schützt er sowohl Fahrer als auch Fußgänger effektiv. Der Bolt 6 ist ab sofort in ausgewählten Städten in Deutschland verfügbar, darunter Düsseldorf, Stuttgart, Frankfurt und München.

KI-gestütztes Park-System

Mit dem Bolt 6 setze das Unternehmen neue Standards in der urbanen Mikromobilität. Ein Highlight sei das innovative Smart Parking 360-System, das mit KI-gestützten Technologien Parkvorgänge überwacht und optimiert. Dieses System stelle sicher, dass die Scooter immer sicher und stabil abgestellt werden und Unfälle beim Parken vermieden werden. Der Scooter erkennt beispielsweise automatisch, wenn er in einem ungünstigen Winkel von mehr als 15 Grad geparkt ist und benachrichtigt den Fahrer oder die Fahrerin, um ein Umfallen zu verhindern.

Technische Kompromisslosigkeit

Die neue vandalismussichere 1,1-kWh-Batterie ist nicht nur langlebig, sondern kann auch kontinuierlich während des Betriebs überwacht werden. Dies reduziert das Risiko von Defekten und erhöht die allgemeine Sicherheit im Umgang mit dem Fahrzeug. Die längere Batterielaufzeit ermöglicht eine Reichweite bis zu 90 Kilometern. Das Vorgängermodell bot eine Reichweite von 55 Kilometern. Somit trägt der Bolt 6 auch zur Reduzierung von Wartungseinsätzen und damit verbundenen Risiken bei. Durch den geringeren Batteriewechsel verbessert der Bolt 6 laut Unternehmen gleichzeitig den ökologischen Fußabdruck.

Mit den breitesten Trittbrettern der Branche und ergonomisch geformten Lenkerstangen wurde der Scooter speziell entwickelt, um Fahrern eine komfortable und sichere Haltung während der Fahrt zu ermöglichen. Die tief angebrachte Batterie sorgt für einen niedrigen Schwerpunkt, der die Stabilität auf dem Scooter erhöht. Mit der Federung und dem 12-Zoll-Vorderrad überwindet der Bolt 6 Hindernisse sicher und bequem.

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Nio CEO William Li bei der Präsentation des Onvo L60. Der „günstigere“ Nio hat in China eingeschlagen wie eine Bombe. Die Jahresproduktion 2024 ist bereits ausverkauft.

NIO: Frisches Geld für den chinesischen Autohersteller

NIO hat gerade eine weitere Finanzierungsrunde durch 3 strategische Investoren bekommen. Die drei bestehenden strategischen Investoren werden laut Informationen des chinesischen Portals cnevpost.com umgerechnet 470 Mio. US-Dollar in bar investieren, um neue ausgegebene Aktien in Nio China zu erhalten. Bislang hielt Nio eine Mehrheitsbeteiligung von 91,1 % am eigenen Unternehmen. Mit der Ausgabe neuer Aktien wird die Mehrheitsbeteiligung auf 88,3 % sinken. Vor allem die Expansion auf günstigere Märkte durch den Onvo L60 bzw. die kommende Firefly-Serie hatte den Kapitalbedarf der Chinesen jüngst dramatisch anwachen lassen.

In den letzten acht Quartalen hatte Nio durchschnittlich Verluste von etwa 5,2 Mrd. RMB (741 Mio. US-Dollar) eingefahren. Derzeit stehen rund 2,14 Mrd. US-Dollar Verluste in der Bilanz. Die neu angekündigte Finanzierung scheint die Bedenken der Anleger etwas gelindert haben.

Fotos: Nio (Youtube), Bolt Germany, Transport & Environment, Volvo, Bernd Maier-Leppla (Polestar)

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