Bild: Volvo
„Das Verbot der Verbrennungsmotoren durch die EU hat unglaubliche Konsequenzen. Ich glaube, das versteht man in der EU noch gar nicht. Unsere chinesischen Kollegen bauen die effizientesten Verbrenner der Welt, getrieben durch das fehlende Investment in Europa“, sagte Michael Fleiss, CEO von Aurobay Schweden, im Gespräch mit Auto Motor und Sport.
China steige nicht wie die EU aus der Verbrennerentwicklung und -produktion aus. „In China gibt es eine clevere Regierungsstrategie. Da werden die Firmen durch die Gesetzgebung gezwungen, Effizienz zu entwickeln.“ Aurobay entwickle in China aktuell die effizientesten Verbrenner der Welt. „In der Vorentwicklung haben wir Vierzylindermotoren, die im Bestpunkt an 50 Prozent Effizienz rankommen. Vor zehn Jahren wäre das nicht denkbar gewesen“, so Fleiss. „Im Moment gibt es in China einen Bestpunkt-Hype, der durch die Gesetzgebung getrieben wird.“
Der sauberste Verbrennungsmotor sei aktuell der Diesel. „Im Moment ist der Diesel der sauberste Verbrenner. Volvo hat sich entschieden, ihn nicht mehr anzubieten. Aber ich glaube, dass der Diesel eine Zukunft hat. Mit Biokraftstoff betrieben ist er sehr nachhaltig.“
Fleiss glaubt daran, dass sich die Hybridtechnik, also die Kombination von Verbrennungs- und Elektromotoren, auf Dauer durchsetzen wird, aber nicht der reine Elektromotor, weil die Nachteile wie schwere und teure Batterien noch lange Zeit bestehen werden. „Der Plug-in-Hybrid wird ja als Brückentechnologie angesehen. Ich glaube, das ist keine Brücke, sondern eine ganz lange Straße. Man hat geglaubt, man könne mit dem BEV-Antriebsstrang alle Probleme lösen. Aber leider sind die Batterien immer noch sehr teuer, auch auf lange Sicht werden sie nicht deutlich preiswerter“, sagte der Manager. „Der Plug-in-Hybrid hat mit den kleinen Batterien Kostenvorteile, und für weitere Strecken hat man einen kleinen Verbrennungsmotor.“