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Volvo EX30 Single und Twin im Test: Schwede aus China sorgt für Überraschung

Ende Oktober kreiste EFAHRER sechs Stunden mit der Heck- und mit der Allradversion des Volvo EX30 durch das Umland von Barcelona. Der erste Eindruck war sehr gut, wenngleich wir auch schon hier erkannten: Wer hier eine gute Ausstattung will, der dürfte weit mehr als die proklamierten 36.590 Euro hinblättern müssen. Bei ersten Praxistest und milden Temperaturen waren echte Verbrauchswerte noch nicht drin, auch zeigten wir uns bei Unstimmigkeiten im Infotainmentsystem noch generös. Das ist jetzt im Volltest anders. Jetzt geht es um glasklare Testwerte und Serienreife.

Unser Fazit: Viel Fahrspaß, starke Verarbeitung, üppiger Inhalt und unlogische Bedienung

Jeweils 10 Tage testete EFAHRER den Volvo EX30 Twin Motor mit 428 PS (Testwagenpreis 55.465 Euro) und den Single Motor Extended Range Ultra (Testwagenpreis: 50.440 Euro). Beide Autos kamen mit dem 69 kWh großen Akku und einer Serienausstattung, etwa einer Wärmepumpe, dem 22 kW Onboard Charger oder dem Panorama-Glasdach. Deshalb fassen wir die Ergebnisse hier in einem Test zusammen.

In puncto Reichweite und Verbrauch gibt es Licht und Schatten: Auf der Autobahn schlucken sowohl Allradler als auch Heckantrieb-Version zu viel, sodass der rund 70 kWh große Akku ein Segen ist, um alltagstaugliche Reichweiten zu bekommen. Im Mischverkehr relativiert es sich aber, da sind dann rund 350 Kilometer (Single) und 336 Kilometer (Twin) drin. In 8 Minuten laden Sie am Schnelllader übrigens weitere 100 Kilometer in den Volvo – das ist in seiner Klasse top!

Bei beiden EX30-Modellen freuten wir uns in weiten Teilen über eine erstklassige Verarbeitungsqualität. Hier tut die Produktion des Autos in China den Volvo-Qualitäten keinen Abbruch. So dürfte der EX30 auch anspruchsvollen Volvofans taugen, wenngleich man mit dem minimalistischen Design im Cockpit erst warm werden muss und das Fehlen haptischer Tasten negativ auffällt. Zudem ist die unlogische Bedienung des mittigen Displays unser Hauptkritikpunkt an Volvos kleinstem Stromer.

Der Fahrkomfort ist erstklassig, das E-SUV macht auch schon in der 272-PS-Variante viel Spaß, ganz zu schweigen von den 427 PS im Twin. Das Assistenzpaket fällt zwar auf dem Papier üppig aus, landet aber im Test nicht immer einen Volltreffer, gerade was den ACC und die Schilderkennung angeht. Die Lenkung müsste unseres Erachtens mehr Feedback geben und straffer sein – letzteres eine typische Eigenschaft von Autos aus China.

Während der Innenraum der Heckantrieb-Version von ordentlich verarbeiteten Kunsstoffen dominiert wird, gefällt der Allradler mit einem Interieur aus Wolle und Leinen. Das verleiht dem Auto das gewisse Extra, kostet aber auch 1.250 Euro Aufpreis und könnte in den hellen Farben des Testautos arg schmutzempfindlich sein.

Das mittige Infotainmentsystem, das auf Google basiert, hatte ein paar fies versteckte Funktionen – dazu später mehr. Auch hätten wir uns wenigstens ein kleines Display hinter dem Lenkrad oder noch besser ein Head-up-Display gewünscht.

Der Kofferraum fällt mit 318 Litern viel zu klein aus, da reißen es auch die 7 Liter Frunkvolumen nicht mehr heraus. Und auch die zahlreichen Konfigurationsmöglichkeiten beim Bestellvorgang verwirren KäuferInnen mehr, als ihnen zu helfen.

Volvos sind neue Testsieger im EFAHRER-Rating “Kleine E-SUVs”

Zusammengefasst heimsen beide EX30-Modelle in den bei EFAHRER wichtigen Kategorien Reichweite, Verbrauch und vor allen Dingen Laden gute bis teils sehr gute Noten ein. Bei der Performance legt der Allradler einen neuen Bestwert mit seinen 428 PS aufs Testparkett. Und so stehen unterm Strich die Gesamtnoten von 1,7 für den Twin und 1,6 für den Single. Damit haben die beiden Volvos die bisherigen Anführer in unserem “Kleine-E-SUVs”-Rating, den Hyundai Kona und den Smart #1 (jeweils Note 1,9), verdrängt. 

Für wen ist der Volvo EX30?

Grundsätzlich halten wir die günstigste Variante, den EX30 Single Motor für 36.590 Euro am interessantesten. Im Leasing startet er schon für unter 250 Euro. Damit holt man auch Sparfüchse hinter dem Ofen hervor, die sonst um Volvo einen großen Bogen machten. Für Familien mit einem Kind ist das Auto ideal, für zwei Kinder wird es mit Gepäck schon eng.

Die beiden Varianten Single Motor Extended Range und Twin Motor Performance mit ihrer 69 kWh großen Batterie dürften diejenigen ansprechen, die eben ein Auto mit größerer Reichweite brauchen. Ob statt der 272 PS dann auch wirklich 428 PS vonnöten sind, sei dahingestellt, wohingegen Allrad für viele Käufer in ländlichen Gebieten doch ein Argument darstellen könnte. Die Aufpreise sind allerdings heftig: Bis über 55.000 Euro können Sie hier hinblättern. Und: Die Allrad-Variante ist auf der Autobahn noch stromdurstiger als die schon nicht sparsame Single-Version.

In diesem Zusammenhang interessant: E-Autos gibt es hier schon für unter 20.000 Euro

volvo ex30 single und twin im test: schwede aus china sorgt für überraschung

EFAHRER.com

Volvo EX30: Preise, Reichweite, Höchstgeschwindigkeit, Akku, Lieferzeiten, Ladeleistung

 

Single Motor Extended Range Twin Motor Performance AWD
Preis  Ab 41.790 Euro, Testwagen: 50.440 Euro Ab 48.490 Euro Testwagen: 55.465 Euro
Länge/Breite/Höhe  423,30 x 183,70 x 155,50 cm 423,30 x 183,70 x 155,50 cm
kW /PS 200/272 315/428
Höchstgeschwindigkeit 180 km/h 180 km/h
Von 0 auf 100 km/h in 5,3 Sekunden 3,6 Sekunden
Reichweite WLTP 476 km 450 km
Gemessene Test-Reichweite 443 km Stadt,348 km Landstraße,270 km Autobahn (130 km/h) 447 km Stadt,351 km Landstraße,212 km Autobahn (130 km/h)
Gemessener Lade-Hub 73,02 kWh 73,02 kWh
Akkutyp LMC LMC
Ladeleistung bis zu 156,9 kW DC,bis 22 kW AC bis zu 156 kW DC,
Ladezeiten AC 11 kW 7 h 7 h
Ladezeiten DC 10 bis 80% 27 Min 27 Min
Fahrmodi 2 2
Anhängelast 1.400 kg 1.600 kg
Radstand 2650 mm 2650 mm
Anzahl Sitze 5 5
Kofferraum und Frunk 318 Liter (nicht umgeklappte Sitze), 904 Liter (umgeklappt); / 7 Liter Frunk dto.
Antrieb Heck Allrad
Inkludierte Extras Wärmepumpe, One-Pedal, ACC-Tempomat, Spurhalteassistent, Apple Car Play, Android Auto, Stauassistent, Digitaler Schlüssel, Park-Pilot-Assistent, Soundbar uvm. dto. 
Garantie 3 Jahre auf Karosserie/8 Jahre bzw. 160.000 Kilometer auf Batterie dto.
Lieferzeiten 2 bis 3 Monate

volvo ex30 single und twin im test: schwede aus china sorgt für überraschung

Volvo EX30 Reichweite: Zwischen 230 und 322 Kilometer 

Der 69-kWh-große Akku mit 64 kWh nutzbarer Speicherkapazität soll Sie laut WLTP zwischen 448 km und 592 km (innerorts) weit bringen. Davon sind wir im Test doch recht weit entfernt:

  • In der Stadt schafften wir bei milden Temperaturen mit beiden Versionen um die 445 Kilometer.

  • Auf der Landstraße schrumpfte die Reichweite auf 350 Kilometer.

  • Auf der Autobahn bei Tempo 130 km/h schmolz die Reichweite auf 270 Kilometer mit dem Heckantriebsmodell (Single) und gerade mal 212 Kilometer mit der Allradversion (Twin).

  • In der Mischkalkulation sind also bei 354 Kilometern für die Single-Version und 336 Kilometern mit dem Twin-Modell.

Der Verbrauch liegt bei Stadt- und Landfahrten bei 16,5 bis 21 kWh auf 100 Kilometer. Auf der Autobahn fordert der Allradantrieb seinen Tribut: Hier genehmigt sich der Twin knapp 35 kWh auf 100 km, während sich der Single mit seinem Heckantrieb mit 27 kWh zufriedengibt.  Damit ist der Volvo EX30 Twin in der Klasse der von uns getesteten kleinen E-SUVs der stromhungrigste auf der Autobahn, allerdings auch der einzige mit Allradantrieb. Vergleicht man den Verbrauch des Volvo EX30 Single mit Modellen wie dem Smart #1, Hyundai Kona oder Citroen e-C4 reiht er sich im oberen Mittelfeld ein.

Bei den Verbrauchsfahrten herrschte trockenes Wetter um die 10 bis 15 Grad.

Volvo EX30 Ladeleistung: In einer halben Stunde auf 80 Prozent

Sehr gut: beide Versionen haben einen 22 kW-Onboardlader schon dabei, sodass Sie an 22-kW-fähigen Wallboxen und zum Beispiel städtischen Ladesäulen mit 4 Stunden den Akku von 10 auf 80% aufpumpen. Am Schnelllader klettert die Ladeleistung auf knapp 157 kW – eine zur Konkurrenz in dieser Klasse sehr ordentliche Leistung, allerdings hält sie nur bis 32 Prozent Füllstand und schrumpft dann stufenweise. Im Durchschnitt auf die Gesamtdauer gesehen liegt der Volvo mit beiden Modellen bei etwa 110 kW.

Eine Akkuladung von 10 auf 80 Prozent dauert damit 29 Minuten.

Volvo EX30: Klasse Fahrkomfort

Zunächst einmal: Der kleinste E-Volvo vermittelt eher ein Gefühl eines (zugegeben erstklassig verarbeiteten) Kleinwagens. Schuld daran ist der zum Teil spartanisch wirkenden Innenraum mit dem sehr kleinen Display hinter dem Lenkrad.

Doch spätestens, wenn Sie beim Allradler aufs Strompedal steigen, merken Sie, dass Sie in einem Wolf im Schafspelz sitzen. Schließlich arbeiten hier 428 PS unter der Haube. Der Antritt ist gewaltig, die 3,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h und die Durchzugskraft beim Überholen bietet (außer dem technisch eng verwandten Smart #1 Brabus) kein E-Auto und erst recht kein Verbrenner in dieser Preisklasse. Bei 180 km/h ist Schluss – ähnlich wie der Smart #1.

Beim Fahrverhalten stört die gefühllose Lenkung etwas, die man zwar in verschiedenen Modi von “leicht” über “mittel” bis “schwer” stellen kann, dabei aber keinen großen Unterschied bemerkt – ein typisches Phänomen bei E-Autos aus China. Der Federungskomfort ist gut, abgesehen vom etwas unsanften Handling bei Querfugen. In schnellen Kurven freut man sich über den blitzschnell zupackenden Allradantrieb des Zwei-Motoren-Volvos. Auch der Hecktriebler erfreut mit einem gelungenen Fahrkomfort. Mit 272 PS und einem Drehmoment von 343 Nm macht die Single-Version auch schon viel Freude beim Fahren, trotz des recht üppigen Leergewichts von 1,8 Tonnen. Auch dieser China-Schwede schafft 180 km/h in der Spitze. Summa summarum hat man auch schon im “Heck-EX30” das Gefühl, in einem üppig motorisierten Auto zu sitzen, die Mehrleistung der Allrad-Variante ist im Alltag der reine Überfluss.

Volvo EX30: Sehr verzwickte Bedienung

Um den Volvo zu bedienen, steht nur ein zentrales 12,3 Zoll großes Hochkant-Display parat. Info-Display hinter dem Lenkrad oder wenigstens ein Head-up-Display? Fehlanzeige und in unseren Augen Fehlplanung. Denn so müssen wir während der Fahrt immer leicht nach rechts spähen, um unser Tempo zu kontrollieren oder die Routenplanung zu checken. Die Folge: Das Auto, das unsere Augenbewegungen überwacht, ermahnt uns regelmäßig „Bleiben Sie aufmerksam und vermeiden Sie Ablenkungen“. Diesen sinnlosen Minimalismus hat sich Volvo wohl von Tesla abgeguckt, aber eine gute Idee war das nicht.

Viele echte Tasten und Knöpfe sind in das Display gewandert. So müssen Sie auf eine Taste drücken, um das Handschuhfach, das sich unter dem Display (also nicht rechts beim Beifahrer) befindet, zu öffnen. Im Test klappte das nicht zuverlässig – erst nach mehrfachem Drücken öffnete sich die zu kleine Klappe. Auch die Warnblinkanlage ist nur noch ein Bedienelement im Display – nicht gut! Mit dieser Meinung stehen wir nicht alleine da: Auch das Europäische Programm zur Bewertung von Neuwagen (Euro NCAP) will in seinen Sicherheitstests ab 2026 solche digitalen Tasten abwerten.

Das Menü des Android Automotive Infotainmentsystems birgt sehr viele Funktionen, die wir nicht erwartet haben. So wunderten wir uns im Test, warum das Auto an der Wallbox nur mit 3,7 kW lud statt der versprochenen 22 kW. Schließlich war der Schieberegler für eine Ladeleistungsbegrenzung doch ausgeschaltet! Pustekuchen! Auch wenn die Anzeige suggeriert, dass die Ladebegrenzung inaktiv ist, müssen Sie AUF die Taste drücken und stellen danach im neu geöffneten Menü fest, dass sehr wohl eine Ladebegrenzung aktiv ist – und zwar bei jedem neuen Anschalten des Autos. Nächstes Thema: Senderfavoriten im Radio. Auch diese waren jedesmal beim Neustart verschwunden. Erst wenn man tief in die Datenschutz-Einstellungen eintaucht, findet man den entsprechenden Punkt, damit sich der EX30 die Favoriten merkt.

Abseits vom Infotainmentsystem kritisieren wir auch den Schlüssel: Das ist lediglich ein kleines, fast billig anmutendes Kästchen ohne jegliche Anhängermöglichkeit. Haben Sie im Infotainmentsystem endlich die jeweiligen Einstellungsmöglichkeiten gefunden, funktioniert das automatische Entriegeln per Annäherung immerhin zuverlässig. Wenn diese Funktion mal zickt, können Sie den Schlüssel auch an eine bestimmte Stelle an der B-Säule halten – ähnlich, wie es andere Hersteller mit ihren NFC-Karten tun. Den Kofferraumdeckel müssen Sie aber über eine physische Taste oder per Fußschwenk unter der Stoßstange öffnen. Über den Schlüssel öffnen sie ihn jedenfalls nicht.

Auch an die doppelt belegten Fensterheber – zwei sehr schmale Tasten in der Mittelkonsole – muss man sich gewöhnen. Wenn man die hinteren und vorderen Fenster öffnen oder schließen will, kommt man dabei schnell durcheinander.

Auf der Habenseite der Bedienung steht die Navigation mit kompletter Google Maps-Integration. Haben Sie sich mit Ihrem Google-Account angemeldet, übernimmt das System Ihre Suchhistorie – praktisch, um zu Hause zum Beispiel eine längere Route zu planen. Auch das unter der Frontscheibe als Soundbar angebrachte Audiosystem von Harman-Kardon kann sich sehen, äh, hören lassen und verteilt Musik und Sprache sehr gut über das Cockpit.

volvo ex30 single und twin im test: schwede aus china sorgt für überraschung

Volvo EX30: Assistenzsysteme – viel ab Serie drin. Nicht alles ist auf Spur.

Egal, ob Abstandsregeltempomat, Verkehrszeichenerkennung, Spur- und Totwinkelassistent, Notbremssystem, One-Pedal-Fahren, Abstand- oder Müdigkeitswarner: All diese Assistenzsysteme sind beim Volvo EX30 Serie.

Unsere beiden Testwagen stammen aus der “Ultra”-Reihe, die zusätzlich noch einen adaptiven Tempomaten und einen Parkassistenten beinhaltet – im Video oben sehen Sie, in welche Parkplätze er Sie einparkt und wie das genau geht. Wer nicht dauernd erinnert werden will, dass er schneller als erlaubt fährt, kann den pflichtmäßigen Tempowarner über eine frei belegbare Taste am Lenkrad abschalten.

Zusammen mit dem adaptiven Abstandstempomaten, dem Spurverlassenswarner und dem Spurhalteassistenten heißt das Paket “Pilot Assist”. Nein, das ist kein Autopilot, unterstützt Sie aber auf der Autobahn schon viel. Das Lenkrad müssen Sie regelmäßig selbst leicht bewegen und natürlich die Fahrsituation beobachten. Die Qualität des Spurhalteassistenten erhält von unseren Testern eine Note 3. Gleiches gilt für die Verkehrszeichenerkennung, die im Test zu oft daneben lag.

Volvo EX30: Innenraum, Platzangebot, Anhängelast

Während es sich vorn noch kommod sitzt, müssen hinten MitfahrerInnen jenseits der 1,80 Meter Körpergröße die Beine ganz schön anziehen. Der fünfte Sitz in der Mitte der Rückbank ist allenfalls für Kinder oder sehr schlanke Personen geeignet. Immerhin vermittelt das (leider nicht aufschiebbare) Panoramadach ein schönes Raumgefühl. Die Achillesferse findet sich im zu kleinen Kofferraum: Nur wenn Sie die Rückbank aufrecht stehend einstellen, kommen Sie auf ein von Volvo angegebenes Volumen von 318 Litern, ansonsten sind es nur 234 Liter. Mit einem zusammengeklappten Kinderwagen ist der Volvo EX30 bereits überfordert, während der Fahrt ragt dann dauernd die Laderaumabdeckung nach oben. Seltenheitswert in dieser Klasse hat der 7-Liter-Frunk, also ein Staufach unter der Motorhaube, wo Sie beispielsweise das schmutzige Ladekabel verstauen können.

Als Zugpferd kann der Volvo EX30 durchaus herhalten, schließlich zieht er bis zu 1,6 Tonnen – das schaffen sonst nur viel größere und teurere Autos. Die Anhängerkupplung kostet im Konfigurator 1.100 Euro.

Volvo EX30: Unterschiede im Interieur

Der Volvo EX30 steht auf der Geely entwickelten Elektrofahrzeug-Plattform Sustainable Experience Architecture (SEA) und teilt sich daher die Technik mit dem smart #1 sowie dem Zeekr X. Die Sorge, dass die Qualität bei einer China-Produktion leidet, können wir Ihnen nehmen: Wer Volvo kauft, bekommt Volvo-Güte. Außen wie innen wirkt alles erstklassig verarbeitet. Der Hersteller schafft es dabei, ein Kunststoff-Interieur in die Single-Motor-Varianten zu packen, das in keiner Weise billig wirkt. Dabei kommt viel recycelter Kunststoff zum Einsatz. Besonders interessant: Die Sitze sind mit Polymer bezogen, das nicht aus Erdöl, sondern aus finnischen und schwedischen Kiefern stammt. Teile des Armaturenbretts hingegen bestehen aus geschredderten Fensterrahmen und Jalousien. Da diese per se schon UV-beständig sind, macht ihr Einsatz in diesem sonnenexponierten Teil des Autos durchaus Sinn. In der teureren Allrad-Version sind die schwedischen Wurzeln von Volvo unverkennbar: Die Sitze sind mit einem hellen Gemisch aus Wolle und Leinen bezogen – Aufpreis 1.250 Euro. Im Video sehen Sie, wie schön das aussehen kann. Ob diese helle Stofffarbe im Alltag lange ansehnlich bleibt, wagen wir zu bezweifeln. Im Konfigurator lassen sich auch dunklere Sitzbezüge bestellen, wenngleich nicht in dieser Wolle/Leinen-Textur.

Volvo EX30 Single und Twin: Preise, Modelle und Lieferzeiten

  • Der Basispreis unseres Volvo EX30 Single Moor Extended Range Ultra liegt bei 48.990 Euro. Mit Winterpaket, Lackierung in Cloud Blue und abgedunkelten Seiten- und Heckfenstern kam der Testwagen auf 50.440 Euro.

  • Der Volvo EX30 Twin Motor Performance AWD Ultra kostet 52.090 Euro in der Basis. Winterpaket, 20-Zoll-Leichtmetallfelgen, abgedunkelte Seiten- und Heckfenster und vor allen Dingen die Wollbezüge schraubten den Preis auf 55.465 Euro hoch.

  • Bei beiden Basis-Paketen sind Details wie der 22-kW-Onboard-Lader, eine Wärmepumpe oder das große Panoramaglasdach bereits enthalten.

Neben diesen zwei Modellen gibt es noch weitere – und das kann verwirren: Sie haben zunächst die Wahl zwischen den drei, im Preis steigenden Ausstattungslinien “Core”, “Plus” und “Ultra”. Innerhalb dieser Linien stehen Versionen mit zwei Akkuvarianten parat: 51 oder 69 kWh. Außerdem können Sie bei “Plus” und “Ultra” zwischen Heck- und Allradantrieb wählen. Alles wie üblich leider nicht besonders kundenfreundlich, man verliert sich leicht im Konfigurationsdschungel bei Volvo. Das machen die Chinesen wie MG oder BYD mit sehr wenigen Varianten deutlich besser.

Zum Testzeitpunkt Ende Mai 2024 betrug die Lieferzeit für den Volvo EX30 laut BYD zwischen 1 und 5 Monate nach Bestellung. Leasingangebote waren sofort ab etwa 270 Euro monatlich verfügbar.

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