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Xpeng: Alles, was ihr zum chinesischen E-Auto-Hersteller wissen solltet

xpeng: alles, was ihr zum chinesischen e-auto-hersteller wissen solltet

Der P7 am Stand von Xpeng auf der IAA auf dem Königsplatz in München. (Bildquelle: GIGA)

Bei der IAA 2023 gehörten chinesische Autobauer zu den großen Gewinnern, besonders auf dem Messegelände. Nur wenige trauten sich aber in die Innenstadt. Dazu gehörte auch einer der neuesten Kontrahenten von BMW, Mercedes und Audi: Xiaopeng Motors, besser bekannt als Xpeng. Die ersten Modelle schaffen es voraussichtlich 2024 nach Deutschland. Was ihr zu der Manufaktur alles wissen solltet, lest ihr hier.

Xpeng: Eine kurze Firmengeschichte

Nicht einmal ein Jahrzehnt ist es her, dass Xpeng im Jahr 2014 gegründet wurde. Der Erfolg des Unternehmens innerhalb dieser kurzen Zeit lässt sich leicht auf den Hintergrund der Chefs zurückführen: Die Führungsebene besteht aus ehemaligen Mitarbeitern des Staatskonzerns Guangzhou Automobile Group. Das Unternehmen kann mittlerweile einen Jahresumsatz von fast 4 Milliarden US-Dollar vorweisen (Quelle: macrotrends.net, 2022).

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2018 versuchte sich Xpeng in Kalifornien an autonomen Fahren. Die Genehmigung zog der Staat jedoch im Frühjahr 2020 aufgrund fehlender Dokumentation von „Disengagements“ zurück, also den Situationen, in denen entweder die Technologie versagte oder der Testfahrer aus anderen Gründen das Steuer übernehmen musste. Mittlerweile arbeitet Xpeng aber mit neuer Genehmigung an dem Projekt weiter.

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Im Jahr 2019 lag Xpeng dann mit Tesla-Chef Elon Musk im Clinch, der amerikanische Hersteller warf dem chinesischen Unternehmen Diebstahl geistigen Eigentums vor. Ein ehemaliger Tesla- und anschließend Xpeng-Mitarbeiter wurde bezichtigt, Quellcode der Tempomat-Software von Tesla auf seinen privaten Rechner geladen zu haben. Xpeng kommentierte das Ende der Verhandlung: „Tesla hat keine glaubwürdigen Beweise dafür vorgelegt, dass XMotors jemals im Besitz von Tesla-Informationen von Dr. Cao war, geschweige denn diese verwendet hat“ (Quelle: pandaily.com).

Börsennotiert ist die Firma seit 2020. Scheinbar fuhr das Unternehmen damit einen ausreichend großen Gewinn ein, um sich fortan einem der irrsten Mobilitäts-Themen zu widmen: Mitte 2021 präsentierte Xpeng den Voyager X2, der unter anderem als Flug-Taxi eingesetzt werden soll.

Erst im Sommer 2023 kaufte sich Volkswagen zu 5 Prozent bei dem chinesischen Hersteller ein. Im Zuge dessen wurde eine Zusammenarbeit beschlossen, die in der gemeinsamen Veröffentlichung von zwei Elektrowagen münden soll.

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Xiaopeng Motors: Welche Modelle kommen nach Deutschland?

Noch sind hierzulande keine Fahrzeuge des Herstellers erhältlich. Das ändert sich allerdings 2024. Dann findet sowohl die 2020 in China erschienene Limousine P7, als auch der neuere SUV G9 (2022) zu uns – wann genau, das wurde allerdings noch nicht verraten. Auf ältere Modelle wie den Xpeng G3, den P5 sowie den G6 müssen wir in Deutschland leider weiterhin verzichten.

Die Limousine P7 ist erst das zweite Fahrzeug aus dem Hause Xiaopeng und wird seit 2020 in China produziert. Auch im europäischen Markt ist der Wagen bereits angekommen: Der P7 wird in Schweden, Norwegen, Dänemark und den Niederlanden vertrieben. Anlässlich des Europa-Roll-Outs spendierte Xpeng der Limousine einen Facelift, seit erstem Quartal 2023 ist der P7i erhältlich. Doch die Manufaktur beließ es nicht nur bei dem neuen Look: damit einher ging ein verbessertes Thermomanagement sowie eine Erhöhung der maximalen Ladeleistung. Statt 90 lädt der P7i nun mit 175 Kilowatt. Das soll reichen, um in 30 Minuten den Ladestand von 10 auf 80 Prozent zu heben. Wie groß die Batterie in der neuen Version ist, darüber lässt euch Xpeng im Dunkeln. Der Vorgänger konnte zwischen 70,8 und 80 Kilowattstunden vorweisen.

Je nach Reichweite (leider nur in CLTC angegeben) gibt es für interessierte Kunden vier Modellvariationen: den 610 Max Performance, den 610 Wing Performance und den 702 Pros sowie den 702 Max. Die Modelle mit 610 Kilometern CLTC-Reichweite sind mit Allrad-Antrieb ausgestattet, die anderen beiden setzen auf Heckantrieb. Maximal 473 Pferdestärken bringt der P7 damit auf die Straße. Noch ist nicht genau klar, wie viel der Stromer hierzulande kosten soll. Nimmt man den Verkaufspreis aus anderen europäischen Ländern als Referenz, lässt sich eine UVP von 49.990 Euro schätzen.

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Der G9 ist ein Schiff. Fast 5 Meter ist der SUV lang, angetrieben wird er von einer 86 Kilowattstunden starken Batterie. Das soll eine WLTP-Reichweite von 590 Kilometern ermöglichen. Sind die aufgebraucht, könnt ihr ihn an der nächstbesten DC-Ladesäule mit bis zu 260 Kilowatt aufladen. Xpeng behauptet, dass ihr damit innerhalb von 5 Minuten eine Reichweite von 100 Kilometern hinzugewinnt. Innerhalb von 20 Minuten kommt ihr damit von 10 auf 80 Prozent Ladestand.

Der Geländewagen kommt in 3 verschiedenen Versionen daher: RWD Standard Range, RWD Long Range, AWD Performance. Der RWD (Rear Wheel Drive, also Heckantrieb) Long Range kann sogar mit 300 Kilowatt tanken. Dem entgegengesetzt bietet der AWD (All Wheel Drive, also Allradantrieb) Performance nicht nur Luftfederung, sondern auch eine explosivere Beschleunigung. Für 0 auf 100 Kilometer pro Stunde braucht der SUV nur 3,9 Sekunden. Die Heckantriebler brauchen vergleichsweise lahme 6,4 Sekunden.

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Xpeng: Was bringt die Zukunft?

In Zukunft dürfen sich Fans der E-Mobilität auf die Ergebnisse der Zusammenarbeit mit VW freuen. Ein Sprecher von Volkswagen kommentierte, dass damit besonders das Entwicklungstempo erhöht werden solle: „Ziel ist es, neue Kunden- und Marktsegmente schnell zu erschließen und damit das Potenzial des dynamisch wachsenden Elektro-Marktes in China konsequent zu nutzen“ (Quelle: electrive.net).

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Laut Chef der Wolfsburger, Oliver Blume, sollen die neuen Modelle in Zusammenarbeit mit Xpeng im Jahr 2026 vorgestellt werden. Es handelt sich hierbei um 2 voll batterieelektrischen Mittelklasse-Modelle, die das VW-Logo tragend in China angeboten werden sollen. Grundlage hierfür soll der G9 sein, Xpeng steuert hierzu vor allem Know-How zu Software und autonomen Fahren bei. Mit der Zusammenarbeit will VW seine Präsenz in Fernost stärken, ein Markt, in dem der Konzern zurzeit der Konkurrenz hinterher hechelt (Quelle: winfuture.de).

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