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Volkswagen: Thomas Schmall schraubt Pläne für Batteriezellfabriken weiter zurück

Mit drei eigenen Gigafabriken will der Autobauer ab 2025 Batteriezellen produzieren. Doch weil der Markt für Elektroautos schwächelt, reagiert Vorstand Thomas Schmall.

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Volkswagen: Thomas Schmall schraubt Pläne für Batteriezellfabriken weiter zurück

Die milliardenschweren Batteriezellfabriken von Volkswagen werden wegen der aktuellen Elektroauto-Flaute zunächst kleiner ausgelegt werden als ursprünglich vorgesehen. Man werde beim Bau der Fabriken „flexibel“ auf die Verkaufszahlen von E-Autos reagieren, sagte Technikvorstand Thomas Schmall (60) in einem am Freitag vorab veröffentlichten Gespräch mit der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. „Unser Ziel ist nach wie vor realistisch, aber es ist nicht in Stein gemeißelt, der Bau von Batteriezellfabriken ist ja kein Selbstzweck.“ Der Ausbau der Werke werde davon abhängen, wie sich der Markt für E-Autos entwickelt.

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Der Volkswagen-Konzern will bislang drei eigene Gigafabriken errichten. Ab 2025 soll in Salzgitter mit der Zellproduktion begonnen werden, 2026 in Valencia und 2027 in St. Thomas in Kanada. Man plane an den drei Standorten aktuell mit einer Kapazität von bis zu 170 Gigawattstunden, so Schmall. Bei Bedarf könnten die Standorte in Valencia und Ontario aber problemlos erweitert werden. Das Ziel von 200 Gigawattstunden sei weiter realistisch und bis 2030 auch machbar.

Damit schraubt der Konzern seine Pläne noch weiter zurück als ohnehin schon. Auch die 200 Gigawattstunden schon reduziert, von zuvor 240. Als Schmall 2021 den Vorstoß des Konzerns ankündigte, selbst Batteriezellen produzieren zu wollen, hatte er noch von sechs Werken bis 2030 gesprochen. Davon ist Volkswagen inzwischen ohnehin abgerückt. Grundsätzlich aber hält Schmall den eingeschlagenen Weg für richtig. Bereits im März sagte er in einem Interview mit dem manager magazin: „Die Transformation in der Autoindustrie ist eine gewaltige Herausforderung, kleinere Verzögerungen und Anpassungen wird es da immer geben. Die Investitionen, unter anderem in die Batterietechnologie, sind gerade am Anfang sehr hoch. Da dürfen wir nicht den Fehler machen und beim ersten Gegenwind alles infrage stellen. Das wäre gefährlich.“

Insgesamt geht die Nachfrage nach Elektroautos in Europa zurück, nachdem unter anderem in Ländern wie Deutschland oder Schweden keine staatliche Förderung für Elektroautos mehr beantragt werden kann. Insgesamt wurden im Juli nur 139.300 neue E-Fahrzeuge angemeldet, was einem Rückgang von 6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat entspricht. In Deutschland ist der Rückgang besonders drastisch: Hier lagen die Neuanmeldungen reiner Elektroautos im Juli fast 40 Prozent unter dem Vorjahresmonat.

Das spürt man natürlich auch bei Volkswagen. Der kleine ID.3, das SUV namens ID.4 oder die Limousine ID.7 liegen alle unterhalb der Erwartungen. Auch der Elektrobulli ID.Buzz, als Hoffnungsträger gestartet, hat einen Fehlstart hingelegt. Für Schmall aber gibt es keine Alternative zum Elektrovorstoß.

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