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Volkswagen: Finanzvorstand der Kernmarke VW muss zu Seat wechseln

Volkswagen rotiert im Zuge der Krise des Autobauers hochrangige Manager. Der Finanzvorstand der Kernmarke VW geht zur Schwestermarke Seat nach Spanien. Sein dortiger Amtskollege kommt im Gegenzug nach Wolfsburg.

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Volkswagen: Finanzvorstand der Kernmarke VW muss zu Seat wechseln

Mit einem Manager-Tausch will Volkswagen die Probleme bei der Marke VW angehen. Der bisher für VW Pkw zuständige Finanzchef Patrik Andreas Mayer soll den Posten in Wolfsburg freimachen. Neuer VW-Markenfinanzvorstand wird David Powels, der diesen Posten bislang bei der Konzerntochter Seat innehatte. Das manager magazin hatte zuerst darüber berichtet, eine Unternehmenssprecherin bestätigte den Wechsel.

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Die Marken-Finanzvorstände sind nicht zu verwechseln mit dem Konzern-Finanzvorstand.

Powels leitete das Finanzressort bei Seat seit 2021. Zuvor hatte er unter anderem in seinem Heimatland Südafrika sowie in Deutschland, Brasilien und China für den Konzern gearbeitet.

Mayer wiederum verlässt den Konzern nicht, sondern wechselt zu Seat nach Spanien und übernimmt dort Powels Aufgaben. Für Mayer sei dies eine Degradierung, für Powels eine Beförderung, schreibt das manager magazin. Die Marke VW verkauft etwa siebenmal so viele Autos wie Seat.

Mayer war seit Oktober 2022 Finanzvorstand der Marke VW, die das Herzstück von Europas größtem Autokonzern ist. Doch die Kernmarke gilt als chronisch renditeschwach. Der Autobauer steckt deshalb in großen Schwierigkeiten.

Laut manager magazin wurde Mayer zum Verhängnis, dass er auf der Suche nach Sparmöglichkeiten zumindest teilweise auf die sogenannten Innovationsfonds zurückgreifen wollte. Diese waren für Zukunftsprojekte mit den Arbeitnehmern vereinbart worden.

Mayer hatte zusammen mit VW-Markenchef Thomas Schäfer im vergangenen Jahr ein Sparprogramm aufgelegt, das bis 2026 zehn Milliarden Euro einbringen soll. Allerdings reicht das bislang nicht aus, um den Gewinn zu steigern: Im zweiten Quartal sank die Rendite bei VW sogar auf 2,3 Prozent. Besser läuft es dagegen bei Seat: Die spanische Tochter, zu der auch die Marke Cupra gehört, erwirtschaftete im gleichen Zeitraum eine Rendite von 5,2 Prozent.

Volkswagen hat sich selbst ein Renditeziel von 6,5 Prozent verordnet und verschärfte vergangene Woche seinen Sparkurs massiv. Der Konzern kündigte an, die bis 2029 vereinbarte Beschäftigungssicherung mit den Arbeitnehmern aufkündigen zu wollen. Werke in Deutschland stehen auf dem Prüfstand, um die Kapazitäten zu reduzieren und die Kosten zu senken, betriebsbedingte Entlassungen drohen.

Ein bereits 2023 aufgelegtes Sparprogramm mit dem Abbau von Stellen in der Verwaltung über Abfindungen und Altersteilzeit reicht dem Vorstand zufolge in der schwierigen Branchenlage nicht mehr aus. Konkretes gibt es zu weiteren Sparmaßnahmen bislang nicht. Betriebsrat und IG Metall haben massiven Widerstand angekündigt.

Noch nie wurde eine Produktionsstätte von Volkswagen in Deutschland aus Kostengründen geschlossen. Der Konzern betreibt in der Bundesrepublik elf Produktionswerke – sechs für die Fahrzeugmontage und fünf Komponentenwerke. Rund 120.000 Beschäftigte arbeiten hierzulande für den Konzern.

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