- Cariad-Mitarbeiter befürchten das Aus: Chef der Softwaresparte war nicht in Gespräche mit Rivian eingebunden
- Cariad-Mitarbeiter befürchten das Aus: Aktuell herrscht viel Chaos
- Cariad-Mitarbeiter befürchten das Aus: Topmanagement wechselte mehrfach die Prioritäten
Software-Entwicklung
Volkswagen investiert fünf Milliarden Dollar Softwareentwickler statt in VW-Tochter – Mitarbeiter fürchten Ende
Volkswagen will bei der Softwareentwicklung mit Rivian zusammenarbeiten. Mitarbeiter der VW-eigenen Softwaretochter Cariad befürchten das Schlimmste.
Cariad-Mitarbeiter befürchten das Aus: Chef der Softwaresparte war nicht in Gespräche mit Rivian eingebunden
VW hat die Software-Entwicklung bisher in der Tochter Cariad gebündelt, die aber immer wieder mit Problemen von sich reden macht. Weil wichtige Software nicht rechtzeitig fertig wurde, mussten die Töchter Audi und Porsche sogar die Einführung neuer Modelle verschieben. Durch die Zusammenarbeit mit Rivian könnte VW diese Probleme lösen.
Allerdings scheint die Kooperation bei den rund 6000 Mitarbeitern von Cariad für große Verunsicherung zu sorgen. So soll Cariad-Chef Peter Bosch nicht an den Gesprächen zwischen VW und Rivian beteiligt gewesen sein. Dies berichtet die Financial Times. „Wir haben alle von Rivian aus den Nachrichten erfahren“, zitiert die Wirtschaftszeitung einen leitenden Cariad-Ingenieur.
Cariad-Mitarbeiter befürchten das Aus: Aktuell herrscht viel Chaos
Die Befürchtungen scheinen groß zu sein. „Im Moment herrscht so viel Chaos“, sagt ein anderer Mitarbeiter der Softwareeinheit. „Aber wir wissen, dass es mehr oder weniger das Ende von Cariad ist.“ Es gibt auch Zweifel, ob die neue Softwarestrategie von VW überhaupt funktioniert.
Allerdings haben die Cariad-Mitarbeiter mit der VW-Betriebsratsvorsitzenden Daniela Cavallo eine mächtige Fürsprecherin. „Können wir sicher sein, dass das nicht das nächste Milliardengrab ist?“, sagte sie laut Financial Times. Sie wolle die Fehler bei Cariad beheben, statt die Entwicklung kritischer Software auszulagern.
Cariad-Mitarbeiter befürchten das Aus: Topmanagement wechselte mehrfach die Prioritäten
Die Cariad-Mitarbeiter wiederum machen die bürokratische Struktur und die wechselnden Prioritäten des VW-Topmanagements für die Probleme der Softwaresparte verantwortlich. So habe Ex-Vorstandschef Herbert Diess, unter dessen Ägide die Sparte gegründet wurde, der Entwicklung der sogenannten Plattform 2.0 für die Fahrzeuge Priorität eingeräumt.
Als Diess‘ Nachfolger Oliver Blume 2022 das Ruder übernahm, wurde die Entwicklung der Plattform gestoppt. Die Ingenieure sollten sich stattdessen auf die Behebung der Probleme konzentrieren, die die Markteinführung der Modelle verzögert hatten. Ein Jahr später entließ Blume fast das gesamte Topmanagement und heuerte Bosch an, der wiederum die Prioritäten änderte und die interne Entwicklung der Software wiederbelebte, die die Autos von VW in die Zukunft bringen sollte.