Finanzen

Volkswagen

Wirtschaft

Wirtschafts-nachrichten

Volkswagen kämpft mit Absatz-Problemen beim ID. Buzz – doch woran hapert es?

volkswagen kämpft mit absatz-problemen beim id. buzz – doch woran hapert es?

Der ID. Buzz sollte eine Elektrovariante des beliebten Bulli werden. Hier auf einer Automesse in New York, 2023.

Der ID. Buzz sollte eine Elektrovariante des beliebten Bulli werden. Hier auf einer Automesse in New York, 2023.

2016 wurde der erste Prototyp präsentiert und 2022 kam die Markteinführung in Deutschland. Mit dem ID. Buzz wollte VW eine Elektro-Variante des beliebten “Bulli” einführen. Von einem Legendenstatus ist der E-Bulli aber Stand heute weit entfernt.

Anknüpfen an alte Erfolge – hat das funktioniert?

Wie das “Manager Magazin” (MM) schreibt, hat VW im Jahr 2023 nur 29.000 E-Bullis verkauft, die Hälfte der angepeilten Zahl. Auch für 2024 sehe es nicht viel besser aus, die Verkaufszahlen lägen 20 Prozent unter den ohnehin reduzierten Erwartungen.

Der zuständige Vertriebsvorstand von VW Nutzfahrzeuge, Lars Krause, räumte ein, dass die Planung nach unten korrigiert werden musste. Die Nachfrage nach Elektroautos sei in Deutschland zurückgegangen, sagte er dem Magazin, dennoch lasse ihn der Gedanke an den ID. Buzz ruhig schlafen.

Krause hat recht, dass die Nachfrage nach Elektroautos sinkt, aber erklärt das allein die niedrigen Verkaufszahlen?

Praktisch und bezahlbar wie ein Bulli?

Wie “MM” schreibt, habe der Bulli drei Eigenschaften verkörpert: Langstreckentauglich, praktisch und bezahlbar. Genau in diesen drei Kategorien schneidet der ID. Buzz aber nicht sonderlich gut ab. Das Auto sei kein Reichweitenwunder. Zwar verspreche VW eine Reichweite von 485 Kilometern pro Batterieladung – auf der Autobahn sei aber eine Leistung von 300 Kilometern realistischer. Für lange Roadtrips, die man mit dem alten Bulli in Verbindung bringt, ist der Buzz also nicht geeignet.

Besonders praktisch scheint das neue Modell auch nicht zu sein. Der ID. Buzz verfüge über fünf fixierte Sitze, was wenig Flexibilität ermögliche. Ein Ex-Verantwortlicher sagte dem “MM”: “Wir hätten von Anfang an einen Siebensitzer mit großer Batterie gebraucht.”

Schließlich ist der ID. Buzz auch nicht gerade günstig. Eine neue Einstiegsvariante koste 54.000 Euro, was über dem Tesla Model Y liegt. Da beide Autos Fünfsitzer sind, ist dies das Vergleichsmodell für den E-Bulli. Das “MM” ist deshalb der Meinung, dass der Preis das größte Problem des Buzz sei.

Hohe Produktionskosten bedrohen Werk

Der ID. Buzz hätte für das Werk in Hannover-Stöcken den Umschwung bringen sollen. Das “MM” schreibt aber, dass das Werk nur 10 Prozent der möglichen Kapazität baue und deshalb die Angst umgehe. Stöcken soll bis 2031 nur den ID. Buzz und den Minivan bauen, das reiche aber nicht, weshalb eine Unterauslastung drohe. Schon jetzt werde in zwei statt in drei Schichten produziert. Die Belegschaft sei schon so stark reduziert worden, wie es die vertraglichen Konditionen mit dem Bundesland Niedersachsen erlaube.

VW hofft nun, dass die Markteinführung in den USA den ID. Buzz doch noch zum Erfolg machen kann.

aeh

TOP STORIES

Top List in the World