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Sportwagenhersteller Porsche kämpft um ehrgeizige Renditeziele

sportwagenhersteller porsche kämpft um ehrgeizige renditeziele

Der Chef gibt sich optimistisch: Oliver Blume steht nicht nur an der Spitze von Porsche, sondern führt auch den Volkswagen-Konzern.

Die „Road to 20“ steht: Trotz großer Schwierigkeiten hält der Sportwagenhersteller Porsche an seinem mittelfristigen Ziel einer Umsatzrendite von 20 Prozent fest. Schon im nächsten Jahr will der baden-württembergische Konzern wieder Margen zwischen 15 und 17 Prozent erwirtschaften, wie Porsche-Vorstandschef Oliver Blume am Mittwoch bei der Präsentation der Halbjahreszahlen 2024 erläuterte. Um das sicherzustellen, hat das Unternehmen sich allerdings ein zusätz­liches Sparprogramm verordnet. „Angesichts der herausfordernden konjunk­turellen Situation, der Schwäche im chinesischen Markt und dem Wechsel bei unseren Modellen ist das nötig geworden“, erklärte Finanzchef Lutz Meschke. Die Entscheidung dazu fiel im Frühsommer, alle Abteilungen des Unternehmens müssen ihren Beitrag leisten, ein Spar­volumen nannte Porsche nicht. „Wir werden unsere Kostenstruktur deutlich senken“, sagte Meschke weiter. Dafür werde man einerseits die Forschungs- und Entwicklungskosten reduzieren und zum anderen die Vertriebskosten anpassen.

Das Programm hilft Porsche allerdings dabei, ein Problem mit Blick auf die Jahresziele abzufedern, das es noch gar nicht gab, als die neuen Sparkonzepte erarbeitet worden sind. Unwetter in der Schweiz legten Anfang Juli die Aluminiumproduktion wichtiger Zulieferer von Porsche lahm. „Weil wir sehr spezielle Legierungen für unsere oft extremer geschnittenen Karosserien brauchen und kleine Stückzahlen bestellen, führt das zu Situationen, dass wir in bestimmten Fällen nur einen Zulieferer haben“, erläuterte Blume. Wegen der zu erwartenden Produktionsausfälle hatte Porsche deswegen am Dienstag seine Jahresprognose für 2024 gesenkt. Das Konzern rechnet nun mit einer operative Umsatzrendite zwischen 14 und 15 Prozent, statt der zuvor prognostizierten 15 bis 17 Prozent. Der Umsatz soll zwischen 39 und 40 Milliarden Euro liegen, anstatt der bisher anvisierten 40 bis 42 Milliarden Euro.

Märkte honorieren Zahlen im zweiten Quartal

Dass Porsche trotzdem optimistisch in die Zukunft blickt, liegt nicht zuletzt daran, dass sich die Ergebnisse im zweiten Quartal deutlich verbessert haben: Während der Sportwagenhersteller in den ersten drei Monaten 2024 noch eine operative Umsatzrendite (Ebit) von 14,2 Prozent erwirtschaftet hatte, verbesserte sich die Marge von April bis auf mehr 17,0 Prozent. Die Märkte honorierten das verbesserte zweite Quartal, der Wert der Porsche-Aktie stabilisierte sich, nachdem er am Dienstag nach der Senkung der Jahresprognose stark nachgegeben hatte. Insgesamt erlöste Porsche im ersten Halbjahr 19,5 Milliarden Euro, das ist ein Minus von fast 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der operative Gewinn ging um 20,5 Prozent auf 3,06 Milliarden zurück. Vor allem in China hat Porsche derzeit Probleme, im ersten Halbjahr sackten die Auslieferungen in der Volksrepublik um ein Drittel ab. „Wir gehen davon aus, dass die Marktbedingungen dort mittelfristig schwierig bleiben, insbesondere im Luxussegment“, sagte Blume, der darauf setzt, dass der am Samstag neu eingesetzte China-Chef Alexander Pollich wichtige Impulse setzen wird, „indem er die Zusammenarbeit mit den lokalen Handelspartnern intensiviert“.

Porsche bekräftigte noch einmal das Interesse an der Varta-Batterie V4Drive. „Die klare Absicht ist, eine Mehrheit an der Produktion zu übernehmen“, erklärte Meschke, „Darüber hinaus brauchen wir aber auch stabile Aktionäre auf der Varta-AG-Seite.“ Der Sportwagenhersteller setzt die von dem um seine Existenz kämpfenden Konzern entwickelte Booster-Zelle im Antrieb des Porsche 911 GTS ein.

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