Unbekannte haben in der Nacht zu Montag einen Geldautomaten gesprengt.
Zu dem Oldenburger Einkaufscenter rückten am Montag Kriminaltechniker an, um den Tatort zu untersuchen. Durch die Detonation wurden neben den Automaten auch die Gebäudedecke und Warenregale beschädigt. Wie hoch der Gesamtschaden ist und mit wie viel Bargeld die Täter flohen, blieb zunächst unklar. Der Markt sollte am Dienstag wieder öffnen.
In Nordhorn entkamen die Täter nach der Sprengung laut den Ermittlern mit Bargeld in vierstelliger Höhe. Zeugen hatten in der Nacht einen lauten Knall gehört und die Polizei alarmiert. Die Täter flohen mit einem Auto in unbekannte Richtung. Experten des Landeskriminalamtes und eine Tatortgruppe untersuchten am Montag die Bankfiliale. Welcher Schaden in dem Vorraum des Gebäudes entstand, ist noch unklar.
Nach Angaben des Landeskriminalamtes in Hannover gehen die Täter, die meist nachts zwischen 1.00 und 5.00 Uhr zu schlagen, «hochprofessionell» und «äußerst rücksichtslos» vor. Während die Täter früher vor allem Gas in die Automaten einleiteten, um sie zu sprengen, ist laut den Ermittlern seit Sommer 2020 zu beobachten, dass für die Detonationen Festsprengstoff eingesetzt wird. «Die Tatausführung mittels Festsprengstoff ist nun mittlerweile zum gängigen Mittel geworden», teilte das LKA mit. Durch diese hohe Sprengkraft gehe ein «enormes Gefahrenpotenzial» aus.
Die Tat selbst dauere selten länger als drei bis fünf Minuten. Danach flüchten die Täter in der Regel mit hochmotorisierten Fahrzeugen, um einer möglichen Festnahme zu entgehen. Zeuginnen und Zeugen sollten sich laut LKA Tätern nicht nähern, sondern die Polizei alarmieren.
Sollte es bis zum Frühjahr keine freiwillige Einigung geben, werde man versuchen, über eine Bundesratsinitiative die Vorgaben gesetzlich zu verschärfen, hatte der damalige Innenminister angekündigt.