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Lucid kämpft um jede Bestellung: Tesla-Chef sagt Startup kein langes Leben mehr voraus

lucid kämpft um jede bestellung: tesla-chef sagt startup kein langes leben mehr voraus

Bild: Lucid

Immerhin bis in die Serienproduktion hat es das Elektroauto-Startup Lucid Motors schon geschafft, was nicht alle neuen Unternehmen in diesem Segment von sich behaupten können. Dem vom früheren Technik-Chef für das Model S geleiteten Hersteller ist es mit seinem Air sogar gelungen, Tesla bei wichtigen Daten wie Reichweite und Effizienz zu übertreffen. Trotzdem hat er mit abspringenden Kunden zu kämpfen, wie durchgesickerte E-Mails zeigen sollen. Tesla-Chef Elon Musk reagierte darauf, indem er Lucid den baldigen Tod vorhersagte.

Niedrigere Preise für Lucid-Elektroautos

Zum Ende des zweiten Quartals hatte Lucid die Zahl der Air-Vorbestellungen noch mit 37.000 angegeben. Drei Monate später waren es nur noch 34.000, was aber nur zum Teil daran lag, dass fertige Elektroautos ausgeliefert werden konnten: Ohne genauere Zahlen zu nennen, führte das Unternehmen den Rückgang auf eine Mischung aus Auslieferungen an Kunden und gestrichenen Reservierungen zurück. Insgesamt wollte es dieses Jahr bescheidene 6000-7000 Lucid Air produzieren.

Der Auftragsbestand würde also noch eine Weile reichen, aber trotzdem scheinen die Stornierungen Lucid nervös zu machen. Vergangene Woche berichtete die Publikation Business Insider von internen E-Mails, in denen das Unternehmen einen Prozess für das Zurückgewinnen von Kunden beschreibt, die ihr Air-Elektroauto wieder abbestellt haben. Er umfasst bis zu drei Personen, die nacheinander bis zu 14-mal versuchen sollen, die Kunden zu erreichen. Manchen soll dabei angeboten worden sein, die Air-Version Grand Touring zu dem Preis vor einer Erhöhung um 15.000 Dollar in diesem Juni zu kaufen.

Ein anonymer Lucid-Mitarbeiter sagte gegenüber Business Insider, das von der Führung verlangte Vorgehen erwecke den Eindruck von Verzweiflung. Für ein Nachfrage-Problem bei den teuren Elektroautos spricht auch, dass das Unternehmen offenbar kurz vorher ein Programm für den verbilligten Kauf durch seine Beschäftigten aufgelegt hat. Für Tesla-CEO Elon Musk reichten die Informationen jedenfalls aus, um sich über die Zukunftsaussichten des Konkurrenten zu äußern – und das nicht positiv: Er werde nicht mehr lange auf dieser Welt sein, kommentierte Musk einen Bericht über die Probleme bei Lucid.

Tesla-Chef sieht Konkurrenten skeptisch

Möglicherweise ist Musk immer noch enttäuscht, weil ihn sein früherer Technik-Chef Peter Rawlinson (s. Foto oben) für Lucid verlassen hat – der sei gegangen, als es mit dem Model S gerade richtig schwierig wurde, hatte er in der Vergangenheit erklärt. Allerdings traut Musk anderen Elektroauto-Startups als Tesla offenbar allgemein nicht viel zu: Schon in einem Interview in diesem Mai erklärte er, sowohl Rivian als auch Lucid würden auf eine Pleite zusteuern, wenn sie ihre Kosten nicht dramatisch senken könnten. Tatsächlich verlieren beide Hersteller derzeit mit jedem verkauften Auto Geld, verfügen durch frühe Börsengänge aber auch noch über Milliarden an Reserven.

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