Bild: Lucid
Immerhin bis in die Serienproduktion hat es das Elektroauto-Startup Lucid Motors schon geschafft, was nicht alle neuen Unternehmen in diesem Segment von sich behaupten können. Dem vom früheren Technik-Chef für das Model S geleiteten Hersteller ist es mit seinem Air sogar gelungen, Tesla bei wichtigen Daten wie Reichweite und Effizienz zu übertreffen. Trotzdem hat er mit abspringenden Kunden zu kämpfen, wie durchgesickerte E-Mails zeigen sollen. Tesla-Chef Elon Musk reagierte darauf, indem er Lucid den baldigen Tod vorhersagte.
Niedrigere Preise für Lucid-Elektroautos
Der Auftragsbestand würde also noch eine Weile reichen, aber trotzdem scheinen die Stornierungen Lucid nervös zu machen. Vergangene Woche berichtete die Publikation Business Insider von internen E-Mails, in denen das Unternehmen einen Prozess für das Zurückgewinnen von Kunden beschreibt, die ihr Air-Elektroauto wieder abbestellt haben. Er umfasst bis zu drei Personen, die nacheinander bis zu 14-mal versuchen sollen, die Kunden zu erreichen. Manchen soll dabei angeboten worden sein, die Air-Version Grand Touring zu dem Preis vor einer Erhöhung um 15.000 Dollar in diesem Juni zu kaufen.
They are not long for this world
— Elon Musk (@elonmusk) December 9, 2022
Tesla-Chef sieht Konkurrenten skeptisch
Möglicherweise ist Musk immer noch enttäuscht, weil ihn sein früherer Technik-Chef Peter Rawlinson (s. Foto oben) für Lucid verlassen hat – der sei gegangen, als es mit dem Model S gerade richtig schwierig wurde, hatte er in der Vergangenheit erklärt. Allerdings traut Musk anderen Elektroauto-Startups als Tesla offenbar allgemein nicht viel zu: Schon in einem Interview in diesem Mai erklärte er, sowohl Rivian als auch Lucid würden auf eine Pleite zusteuern, wenn sie ihre Kosten nicht dramatisch senken könnten. Tatsächlich verlieren beide Hersteller derzeit mit jedem verkauften Auto Geld, verfügen durch frühe Börsengänge aber auch noch über Milliarden an Reserven.