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Lamborghini Temerario vs. Ferrari 296 GTB: Hybrid-Raketen im Vergleich

Das ewige Duell auf emilianischem Boden geht weiter. Wie schneidet der neue Baby-Lambo gegen Ferraris Plug-in-Hybrid ab?

lamborghini temerario vs. ferrari 296 gtb: hybrid-raketen im vergleich

Sant’Agata Bolognese und Maranello liefern sich einmal mehr ein packendes Supersportwagen-Duell. Erstmals geht es dabei auch ziemlich elektrisierend zu. Zum Battle verabredet haben sich der neue Lamborghini Temerario und der Ferrari 296 GTB.

Ein Duell der (vielen) Pferde, bei dem auch Luxus und Technologie einen Unterschied machen. Beide Edel-Sportler werden von neuen Plug-in-Hybriden befeuert. In beiden Fällen geht es weniger um die Senkung des Verbrauchs/der Emissionen, sondern darum, die Messlatte in puncto Leistung noch deutlich höher zu legen.

Exterieur

Es ist das kantige, aber doch recht sachliche Design, das den Lamborghini Temerario kennzeichnet. Die schlanken Scheinwerfer, der scharfe Splitter und die voluminösen seitlichen Lufteinlässe vermitteln schon auf den ersten Blick den aggressiven Charakter des Lambo. Dazu kommt die sechseckige Form der vorderen und hinteren LED-Leuchten, die wir schon beim Revuelto gesehen haben.

Raumschiffartig präsentiert sich das Heck mit einem schwarzen Kohlefaser-Mittelteil und der ebenfalls sechseckigen Auspufföffnung.

Lamborghini

Lamborghini Temerario

Ferrari 296 GTB

Eine wichtige Rolle spielt natürlich die Aerodynamik: Der Temerario (14 cm länger als der 296) bietet einen um 103 Prozent verbesserten Abtrieb gegenüber dem Huracán. Wer mehr Rennstrecken-Performance anstrebt, erhält auf Wunsch ein spezielles Setup. Die Alleggerita-Variante, ist durch zahlreiche Karbonteile 25 kg leichter. Zudem erhöht sich die aerodynamische Effizient gegenüber dem Huracán auf 158 Prozent.

Die Form des Ferrari 296 GTB ist weicher als die seines Konkurrenten. Die Front ist niedrig und breit, mit einem großen Schlund und Scheinwerfern, die auch aerodynamische Funktion haben. Die Seiten sind hoch und muskulös, mit stark ausgeformten hinteren Radkästen, die den gut sichtbaren Motor “umarmen”. Auch die Aerodynamik im Heckbereich ist durchdacht. Dazu kommt ein Rennsport-Auspuff mit zentralen Auspuffendrohren.

Eine Performance-Steigerung verspricht der Assetto Fiorano, der das Gewicht um bis zu 15 kg reduziert und die Aerodynamik für den Einsatz auf der Rennstrecke optimiert. Diese Version ist an den aus dem GT-Rennsport abgeleiteten Multimatic-Dämpfern, den aerodynamischen Anbauteilen aus Karbon an der Front, den leichteren Türverkleidungen, der Heckscheibe aus Lexan und den Michelin Sport Cup2R-Reifen zu erkennen. 

Modell Länge Breite Höhe Radstand
Lamborghini Temerario 4,70 Meter 1,99 Meter 1,2 Meter 2,65 Meter
Ferrari 296 GTB 4,56 Meter 1,95 Meter 1,18 Meter 2,60 Meter

Interieur

Wie das Exterieur unterscheidet sich auch der Innenraum des Lamborghini Temerario deutlich von dem des Huracán.

Neben dem klassisch anmutenden Vierspeichenlenkrad finden wir eine sehr umfangreiche digitale Instrumentierung mit einem 12,3-Zoll-Display vor dem Fahrer, einem 8,4-Zoll-Monitor in der Mitte, der aufrecht steht und geneigt werden kann, und einem schlanken 9,1-Zoll-Display auf der Beifahrerseite, das die wichtigsten Fahrinformationen wie Geschwindigkeit und Motordrehzahl anzeigt.

Auf Wunsch ist auch die sogenannte Lamborghini Vision Unit erhältlich, die Zugriff auf die bordeigenen Telemetriedaten und ein Kamerasystem bietet. Letzteres macht aus mehreren Positionen Videoaufnahmen, etwa nach vorne auf die Straße, als auch von den Passagieren an Bord.

Im Innenraum des Temerario wiederholt sich das Sechseck-Thema auf dem Armaturenbrett und den Türverkleidungen. Die Schalensitze sind komplett mit Leder bezogen (apropos Materialien: An Karbon und Klavierlack mangelt es im Cockpit nicht) und werden je nach Kundenwunsch in verschiedenen Stilen und Farben angeboten.

Lamborghini Temerario, der Innenraum

Der Innenraum des Ferrari ist dank der Verwendung von Leder, Kohlefaser, Aluminium und anderen edlen Materialien nicht minder luxuriös.

Es gibt Ablagefächer in den Türverkleidungen, kleine Taschen und eine speziell konzipierte Fläche zum Verstauen des Ferrari-Schlüssels oder des Mobiltelefons, das entweder per Induktion oder per Kabel aufgeladen werden kann. Klassisch Ferrari sind die großen Karbonpaddles hinter dem Lenkrad.

An Technik mangelt es natürlich nicht, auch wenn sich Ferrari bei den Monitoren für einen nüchternen Ansatz entschieden hat. Alle Informationen werden auf einem 16-Zoll-Display vor dem Fahrer angezeigt, einschließlich Apple CarPlay (drahtlos). 

Es gibt auch ein zweites Display für den Beifahrer, auf dem die Geschwindigkeit, Navigationskarten und die Steuerung der Klimaanlage sowie des Audiosystems angezeigt werden.

Wie bei jedem Ferrari sind die Möglichkeiten der Individualisierung schier endlos: Jedes Detail kann mit Farben, Nähten und Verzierungen nach Wahl des Kunden angepasst werden. Der Kofferraum? Die beiden Fächer bieten ein Fassungsvermögen von 202 bzw. 112 Litern, genug für zwei kleine Koffer.

Ferrari 296 GTB, der Innenraum

Modell Digitale Instrumentierung Zentraler Monitor Beifahrer-Monitor Gepäckraum (min/max)
Lamborghini Temerario 12,3″ 8,4″ 9,1″ k.A.
Ferrari 296 GTB 16″ 7″ 202 + 112 Liter

Antrieb

Kommen wir nun zu den Protagonisten der beiden Supersportler. Der Plug-in-Hybrid-Antriebsstrang des Lamborghini Temerario besteht aus einem doppelt aufgeladenen 4,0-Liter-V8-Motor (mit einer Maximaldrehzahl von 10.000 U/min) und drei Elektromotoren (je 150 PS). Insgesamt leistet er 920 PS und 800 Nm. Der Sprint von 0 auf 100 km/h dauert 2,7 Sekunden und die Höchstgeschwindigkeit beträgt 340 km/h.

Das Getriebe ist ein Achtgang-Doppelkuppler. Mittig unter den Sitzen hat man eine 3,8-kWh-Batterie platziert, die mit bis zu 7 kW Wechselstrom geladen werden kann.

Im Ferrari 296 GTB kombiniert der Plug-in-Hybrid-Antriebsstrang einen 3,0-Liter-Biturbo-V6 mit einem Elektromotor. Die Systemleistung beträgt 830 PS und 740 Nm Drehmoment. Die Schaltarbeit übernimmt ebenfalls eine 8-Gang-Doppelkupplung.

Der 0-100-km/h-Sprint gelingt im 296 in 2,9 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei über 330 km/h. Die 7-kWh-Batterie dient in erster Linie der Leistungssteigerung. Die elektrische Reichweite beträgt lediglich 15 km, geladen wird mit 3,4 kW.

Interessant: Die Hybridkonfiguration beeinflusst das Fahrzeuggewicht nur marginal, der 296 GTB wiegt 1.470 Kilo. Der neue Lambo ist mit 1.690 Kilogramm deutlich schwerer geraten.

Modell Antriebsstrang
Lamborghini Temerario 4,0-Liter-Biturbo-V8, 3 Elektromotoren: 920 PS, 800 Nm
Ferrari 296 GTB 3,0-Liter-Biturbo-V6, 1 Elektromotor: 830 PS, 740 Nm

Preise

Lamborghini hat die Preise für den Temerario noch nicht offiziell bekannt gegeben, aber unter 300.000 Euro wird wohl nicht viel gehen. Die Preise für den 296 GTB starten bei rund 275.000 Euro. Für beide Fahrzeuge gilt: Nach oben hin gibt es durch die unzähligen Ausstattungs- und Individualisierungsoptionen kaum Grenzen.

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