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Lamborghini Temerario (2024): 920 PS im Huracan-Nachfolger

Neuer Turbo-V8 mit drei Elektromotoren statt V10, aber dennoch bis zu 10.000 U/min

lamborghini temerario (2024): 920 ps im huracan-nachfolger

Der Lamborghini Huracan und sein V10-Saugmotor verlassen die Bühne und machen Platz für den V8-Motor, der im neuen Lamborghini Temerario auf 10.000 U/min dreht. Er ist mit zwei Turbos ausgestattet und wird von drei Elektromotoren flankiert, denn der Temerario ist ein Plug-in-Hybrid. Die Gesamtleistung beläuft sich auf 920 PS, dazu kommt Allradantrieb.

Der Temerario ist komplett aus Aluminium gefertigt, und zur Markteinführung gibt es auch eine leichtere und aerodynamischere Ausstattungsvariante namens Temerario Alleggerita. Zum Gewicht äußert sich Lamborghini jedoch noch nicht.

Lamborghini Temerario: Exterieur

Der neue Lamborghini Temerario präsentiert sich mit einer besonders niedrigen Frontpartie. Designchef Mitja Borkert verweist auf die Schnauze eines Hais. Das Gefühl der Bodennähe wird auch durch die Positionierung der LED-Tagfahrleuchten in Form eines Sechsecks unter den dünnen horizontalen Scheinwerfer-Schlitzen verstärkt.

Bildergalerie: Lamborghini Temerario (2024)

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Direkt im Inneren der sechseckigen Lichtelemente befinden sich Lufteinlässe, die zusammen mit den anderen Öffnungen in diesem vorderen Bereich des Fahrzeugs die Luftströme lenken, um den Luftwiderstand zu verringern und die Wärmeabfuhr der Mechanik und der Bremsen zu erhöhen.

Das Heck ist stärker bearbeitet und ziemlich offenherzig, um mechanische Elemente wie Reifen oder Kühler sichtbar zu lassen, was ein wenig an die Motorräder erinnert. Von hinten gesehen sind die Seiten des Temerario senkrecht und geben der Karosserie viel visuelle Unterstützung, nicht zuletzt, weil die sechseckigen Rückleuchten separat sind und nicht durch ein Lichtband verbunden, wie es in letzter Zeit in Mode ist. 

Und die Wahl des Sechsecks bestätigt sich auch für das zentrale Auspuffendrohr. Der Motor wird von einem perforierten Wabengitter verdeckt, das ihn teilweise sichtbar lässt und die Wärme aus dem Innenraum ableitet.

Lamborghini Temerario, das Heck

Lamborghini Temerario, die Frontpartie

Die neue Aerodynamik des Lamborghini Temerario brachte eine Verbesserung des Abtriebs um 103 Prozent im Vergleich zum bisherigen Lamborghini Huracán EVO. Neben den bereits beschriebenen vorderen Lufteinlässen wurden auch die Rückspiegel überarbeitet, die einen geringeren Luftwiderstand bieten und die Luft über die Seiten zu den seitlichen Kühlern leiten, um die Mechanik zu kühlen.

Das Dach verfügt außerdem über einen zentralen Kanal, der den Luftstrom zum Heckspoiler leitet, der in die Karosserie integriert ist. Auch die geschwungenen Formen der hinteren Motorhaube tragen dazu bei, dass der Luftstrom seitlich des Spoilers stärker einfällt.

Für den Lamborghini Temerario Alleggerita ist von Anfang an ein leistungsstärkeres Set-up geplant, das 25 kg Gewicht einspart und die aerodynamische Belastung gegenüber dem Huracán EVO auf 158 Prozent erhöht.

Es handelt sich dabei nicht um eine eigenständige Version, wie beim Huracan Performante, Huracan STO und Huracan Tecnica, sondern um eine sportlichere Konfiguration des Temerario.

Lamborghini Temerario

Weitere Elemente der Alleggerita sind der CFK-Splitter aus kohlenstofffaserverstärktem Polymer (-0,19 kg), die Unterbodenverkleidungen aus recyceltem Kohlefasergewebe (-0,55 kg), die Seitenschweller (-0,60 kg) oder auch die Heckklappe (-9,20 kg). Mit dem Carbon-Paket sind auch der Heckdiffusor, die Spiegelkappen und die seitlichen Lufteinlassabdeckungen aus Carbon gefertigt, was 1,82 kg Gewicht einspart.

Zusätzlich zu den Leichtmetallrädern (in drei Farben) oder den Schmiederädern (in vier Farben) gibt es auch Carbonfelgen in den Größen 20 Zoll vorne und 21 Zoll hinten.

Im Fahrgastraum wird CFK auch für die Türverkleidungen, die Strukturkohlefaser-Doppelschalen-Sportsitze, den Mitteltunnel, die digitale Einfassung des Armaturenbretts, die Lüftungsdüsen, das Lenkrad und die Schaltwippen verwendet.

Auch die Fenster tragen zur Gewichtsreduzierung bei: die Heckscheibe aus Gorilla-Glas (-0,85 kg) und die festen Seitenscheiben aus Polycarbonat (-0,45 kg).

Die Farben, die der Markteinführung des Lamborghini Temerario gewidmet sind, sind Blu Marinus und Verde Mercurius (Blau und Grün also), die eine Auswahl von mehr als 400 Karosseriefarben darstellen, zu denen noch die Sonderfarben hinzukommen, die dem Kunden die Möglichkeit geben, das Fahrzeug dank eines Programms namens Ad Personam zu personalisieren.

Lamborghini Temerario: Interieur

Die Fahrposition des Lamborghini Temerario wurde neu gestaltet, mit einer aufrechteren Neigung des Lenkrads, gleichzeitig wurde das Platzangebot für Passagiere und Gepäck sowohl hinter den Sitzen als auch im Laderaum unter der vorderen Motorhaube vergrößert (beide geeignet für zwei Kabinentrolleys).

Im Vergleich zum Huracán gibt es insbesondere 3,4 cm mehr Kopffreiheit und 4,6 cm mehr Beinfreiheit. Elektrisch verstellbare 18-Wege-Komfortsitze gehören zur Serienausstattung, Sportsitze sind optional erhältlich.

Lamborghini Temerario, der Innenraum

Die Instrumentierung wird durch den bekannten “Power-Button” belebt, der wie bei Kampfflugzeugen von einem roten Kippschalter eingerahmt wird; das neue Lenkrad kann mit Karbonelementen individuell gestaltet werden und ermöglicht den Zugriff auf die meisten Bordfunktionen, ohne dass die Hände vom Griff genommen werden müssen.

Auf der linken Seite befinden sich zwei Drehknöpfe, darunter der mit roter Krone umrahmter Knopf für die Auswahl der Fahrmodi, in der Mitte der Knopf mit der karierten Flagge zur Aktivierung der Launch Control. Mit dem unteren können Sie die Nase des Autos anheben, um über eine Bodenwelle oder eine Rampe zu fahren. Die Rotoren auf der rechten Seite wählen die Fahrmodi aus und aktivieren die neue Funktion “Drift Mode”.

Die Lüftungsdüsen sind in das Armaturenbrett integriert, und es gibt drei Bildschirme. Vor dem Beifahrer befindet sich ein 9,1-Zoll-Display mit Informationen zum Fahrverhalten und zum Infotainment-System; der Fahrer blickt auf ein 12,3-Zoll-Digitalcockpit und in der Mitte befindet sich der vertikale 8,4-Zoll-Infotainment-Bildschirm, der auch über eine Wischfunktion verfügt, mit der sich Inhalte vom zentralen Monitor mit einer Fingerbewegung auf das Fahrer- oder Beifahrer-Display verschieben lassen.

Lamborghini Temerario, die Sitze

Auf Wunsch bietet Temerario auch das System Lamborghini Vision Unit (LAVU) an, das dank 3 Kameras und einer speziellen Steuereinheit den Zugang zu Lamborghini Telemetry 2.0, Memories Recorder und Dashcam ermöglicht. Der Kunde kann also die Telemetrie abrufen, um das Fahren auf der Rennstrecke zu verbessern, die besten Fahrmomente speichern und mit der Dashcam auf zusätzliche Sicherheit zählen.

Die drei Blickwinkel sind die der Frontkamera, die auf dem Scheinwerfer positioniert ist, um Bilder von der Straße oder der Rennstrecke aufzunehmen; die Emotion-Kamera, die den Fahrgastraum einrahmt, indem sie auf Fahrer und Beifahrer gerichtet ist; und die Rückwandkamera, die auf der Motorhaube hinter den Sitzen befestigt ist, um das Lenkrad, die Instrumente und die Windschutzscheibe einzurahmen.

Lamborghini Temerario: Antrieb

Der Lamborghini Temerario verfügt über einen neuen 4,0-Liter-Biturbo-V8, der von Grund auf in Sant’Agata Bolognese entwickelt wurde. Er ist der erste in der Kategorie der serienmäßigen Straßensupersportwagen, der 10.000 Umdrehungen pro Minute erreichen kann, mit einer Leistung von 2,7 Sekunden von 0-100 km/h, 7,3 Sekunden von 0-200 km/h und einer Höchstgeschwindigkeit von 340 km/h.

Dieses Triebwerk mit dem Projektcode L411 entwickelt 800 PS (spezifische Leistung 200 PS/Liter) zwischen 9.000 und 9.750 U/min mit einem Begrenzer bei 10.000 U/min und verfügt über 730 Nm Drehmoment zwischen 4.000 und 7.000 U/min.

Die beiden großen Turbolader sind in dem von den Zylinderbänken gebildeten 90-Grad-V angeordnet, wodurch die Gesamtabmessungen, die Kanalgeometrie und das Wärmemanagement optimiert werden. Der maximale Ladedruck der Turbolader beträgt 2,5 bar, wobei die Turbinen durch ein Wastegate-Ventil und einen Drehzahlsensor gesteuert werden. Der Winkel zwischen den Kurbelwellen beträgt 180° (“flache” Kurbelwelle), eine Wahl, die auch bei Rennmotoren üblich ist.

Die Pleuelstangen sind aus Titan gefertigt, einem starken und leichten Material, um Gewicht und rotierende Masse zu reduzieren. Die Zylinderköpfe bestehen aus einer Aluminium-Gusslegierung A357 Cu, dem gleichen Material, das für die Zylinderköpfe von Rennmotoren verwendet wird.

Das Wasserkühlsystem wurde neu entwickelt, um den Motor schnell aufzuwärmen und die im Motor zirkulierende Flüssigkeitsmenge mit einem elektronisch gesteuerten Regelventil zu regulieren.

Die Benzindirekteinspritzung reicht bis zu 350 bar, um die Zufuhr von Kraftstoff in die Brennräume zu optimieren und eine schnelle und saubere Verbrennung zu gewährleisten.

Außerdem gibt es eine Komponente, die akustische Wellen in den Innenraum abstrahlt und so in jedem Fahrmodus eine beeindruckende Akustik erzeugen soll. Auch der Klang der Elektromotoren wurde von Lamborghini-Ingenieuren entwickelt.

Die drei 150 PS (110 kW) starken, ölgekühlten Axial-Elektromotoren, die den Benzinmotor unterstützen, wurden so integriert, dass der gesamte Antriebsstrang so kompakt wie möglich ist. Der hintere Elektromotor sitzt zwischen dem V8 (fest mit der Kurbelwelle verbunden) und dem 8-Gang-Doppelkupplungsgetriebe.

Er liefert 150 PS Spitzenleistung und 300 Nm Drehmoment, die zum Anfahren des V8 und zur Ergänzung des Drehmoments des Verbrennungsmotors bei niedrigeren Drehzahlen sowie zum Ausgleich des Turbolochs und für eine lineare und kontinuierliche Leistungsabgabe verwendet werden und außerdem als Drehstromgenerator fungieren.

Die beiden anderen Elektromotoren sind an der Vorderachse installiert, um bei Bedarf Allradantrieb zu bieten, oder nur Elektroantrieb, wenn der spezifische Fahrmodus gewählt wird. Jeder Motor ist für ein einzelnes Vorderrad zuständig und kann eine Dauerleistung von 82 PS (60 kW) und ein an den Rädern gemessenes Drehmoment von bis zu 2.150 Nm liefern.

Dank der elektrischen Vorderachse kann das System Lamborghini Dinamica Veicolo (LDV) 2.0 auch das Fahrverhalten des Temerario beeinflussen, indem es mit Hilfe von Torque-Vectoring-Strategien für Agilität in engen Kurven und für Stabilität in Hochgeschwindigkeitskurven sorgt, wobei das Funktionsprinzip der Baggerketten die Fahrbahn des Fahrzeugs bestimmt.

Durch regeneratives Bremsen der Vorderräder oder direkt durch den V8-Motor kann der Temerario während der Fahrt aufgeladen werden. Oder in 30 Minuten, wenn das Auto steht, indem es mit einem Kabel an eine Wechselstromsteckdose mit bis zu 7 kW Leistung angeschlossen wird.

Hinter dem Motor befindet sich das 8-Gang-Doppelkupplungsgetriebe, dessen Konfiguration im Vergleich zu einem herkömmlichen DCT-Getriebe geändert wurde, um Platz und Gewicht zu optimieren.

Die Fahrmodi sind über Drehknöpfe am Lenkrad wählbar. Mit dem oberen linken wählt man zwischen City, Street, Sport, Corsa und Corsa ESC Off

  • In ‘City’ kann der elektrische Vorderradantrieb eine maximale Leistung von 190 PS (140 kW) bereitstellen.
  • In ‘Street’ wird bei Bedarf der Allradantrieb aktiviert, der V8 unterstützt immer die Elektromotoren, für eine maximale Leistung von 800 PS. Wählt man die Recharge-Option, sinkt die Leistung auf 725 PS. Die vordere E-Achse unterstützt das Torque Vectoring und die aktive Aerodynamik sorgt für maximale Stabilität bei hohen Geschwindigkeiten, zum Beispiel auf der Autobahn.
  • In “Sport” ist das Fahren spaßorientiert, mit den drei Programmen Recharge, Hybrid und Performance. Die volle Leistung von 920 PS ist verfügbar. Das Getriebe ist reaktionsschneller und das Fahrwerk und die Aerodynamik sind für mehr Agilität und Kurvenfreude abgestimmt.
  • In “Corsa” (und bei Auswahl von Performance) stehen immer noch 920 PS zur Verfügung, aber mit einer Antriebssteuerung, die für eine besonders sportliche Fahrweise kalibriert ist. Auch der Sound wird noch mitreißender und erfrischender.
  • Darüber hinaus gibt es die Funktion “Drift Mode”, die dem Fahrer hilft, ein kontrolliertes Übersteuern des Fahrzeugs zu steuern.

Drückt man die Taste mit der Zielflagge zwei Sekunden lang, wird die “Launch Control” aktiviert. Der Rotor oben rechts steuert die drei Programme Recharge, Hybrid und Performance.

Für die Bodenhaftung sorgen die mit Bridgestone entwickelten Reifen, wie bei den verschiedenen Lamborghini Huracan STO, Tecnica, Sterrato, Huracan EVO RFT und Revuelto V12. Erhältlich sind die Bridgestone-Reifen Potenza Sport und Potenza Race sowie der Potenza Sport mit proprietärer Run-Flat-Technologie (RFT) und eine maßgeschneiderte Version des Winterreifens Blizzak LM005. Die Radgrößen messen 20 und 21 Zoll und können mit vier verschiedenen Raddesigns kombiniert werden.

Der Lamborghini Temerario verfügt nicht mehr über ein gemischtes Karbon- und Aluminiumchassis wie der Huracan, denn die neue Spaceframe-Struktur ist komplett aus Aluminium gefertigt. Bei dieser Konstruktion kommt erstmals eine neue hochfeste Legierung für den Druckguss zum Einsatz, bei der hochfeste hydrogeformte Strangpressprofile verwendet werden und die Anzahl der Hohlkörper mit dünnen, geschlossenen Trägheitsprofilen durch den Einsatz von Innenkernen erhöht wird.

Lamborghini Temerario: Preis

Die Preisliste für den Lamborghini Temerario steht noch nicht fest. Um einen Anhaltspunkt zu haben, kann man sich jedoch an den Preisen der vom Markt kommenden Lamborghini Huracan orientieren: Für einen Huracan EVO müsste man mindestens 200.000 Euro einplanen, für einen Huracan Tecnica rund 238.000 Euro, für einen Huracan STO mindestens 313.000 Euro.

Es ist wahrscheinlich, dass der Lamborghini Temerario höherpreisiger einsteigen wird, ohne natürlich das Niveau des Lamborghini Revuelto zu erreichen, die bei über 500.000 Euro beginnt.

Lamborghini Temerario: die Konkurrenten

Ein weiterer Vergleich, um über den Preis des Lamborghini Temerario zu spekulieren, ist ein direkter Konkurrent wie der Ferrari 296 GTB. Er hat ebenfalls eine Plug-in-Hybrid mit einer Gesamtleistung von 830 PS.

Ein weiterer Hybrid-Supersportwagen ist der McLaren Artura, der von einem elektrifizierten V6-Turbomotor angetrieben wird und eine kombinierte Leistung von 680 PS bei Preisen ab etwa 239.000 Euro bietet. In Sachen Luxus und Prestige kann auch der neue Aston Martin Vantage ins Spiel gebracht werden, obwohl sein V8 “nur” 665 PS leistet, weil er nicht elektrifiziert ist.

Ferrari 296 GTB

Porsche 911 GT3 RS

Als Alternative zum 10.000-U/min-Motor des Lamborghini Temerario kommt der 9.000-U/min-Boxer im Porsche 911 GT3 (510 PS) ins Spiel. Und seine Derivate: der 911 GT3 RS (525 PS), der 911 S/T (525 PS). In Sachen Leistung muss man hingegen eher zum 911 Turbo S mit 650 PS greifen.

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