Charles Leclerc überrascht in Monza.
Nächste herbe Enttäuschung für Max Verstappen, doch nicht Lando Norris kann die goldene Chance ergreifen: Charles Leclerc hat Ferrari beim Heimrennen in Monza den umjubelten Sieg beschert. Im Reifenpoker kam der Monegasse bei seinem siebten Formel-1-Sieg mit einer Ein-Stopp-Strategie überraschend zum Erfolg, während Verstappen an einem weiteren schwachen Tag für Red Bull erneut Schadensbegrenzung betreiben konnte.
“Mamma mia, mamma mia”, funkte Leclerc, während die euphorisierten Tifosi die Strecke in roten Rauch tauchten. Wenig später wurde die Strecke geöffnet, für die Ferraristi gab es kein Halten mehr.
Beim Start, seiner Zitterdisziplin, behielt Norris diesmal die Nerven, der Pole-Setter hatte die Führung trotzdem nicht mal eine halbe Runde lang inne. Auf der superschnellen Strecke im Königlichen Park nahm sein Teamkollege Oscar Piastri im Windschatten Schwung und zog in der zweiten Schikane vorbei, auch Leclerc im Ferrari schlüpfte unter dem Jubel der Tifosi durch.
Verstappen hing auf Rang sechs hinter Hamilton fest. Nicht der Sieg, sondern “Maximum Podest” sei drin für den Weltmeister, sagte Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko kurz vor dem Rennen. Das Team fischt im Trüben, woher der Leistungsabfall seit dem Frühjahr rührt. “Irgendetwas passt da überhaupt nicht zusammen. Wir wissen nicht, wo wir falsch abgebogen sind”, räumte Marko ein. Verstappen fasste auf dem Weg in die Startaufstellung frustriert zusammen: “Insgesamt sind wir zu langsam.”
20 Runden vor Schluss fand er sich nur auf Rang sechs wieder, fuhr aber plötzlich Bestzeiten, bis er ausgerechnet an Verstappen heranrückte. Der Niederländer bremste ihn einige Runden lang ein. Auch dies spielte Leclerc in die Karten, der wie sein Teamkollege Carlos Sainz mit einem Stopp durchfuhr. Zumindest bei Leclerc ging das Risiko auf, Sainz fiel an seinem 30. Geburtstag auf Rang vier zurück.
Am Samstag noch hatte Mercedes die Schlagzeilen geliefert. Der erst 18-jährige Andrea Kimi Antonelli wird Nachfolger von Hamilton, im kommenden Jahr fährt der Italiener an der Seite von George Russell. “Unser Fahreraufgebot für das Jahr 2025 vereint Erfahrung, Talent, Jugend und unbändigen Speed”, sagte Mercedes-Teamchef Toto Wolff. Es ist ein gewagtes Projekt, aber eines mit viel Potenzial.