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Updates Monza: Ferrari mit den größten Neuerungen beim Heimspiel

Welche technischen Neuerungen die einzelnen Formel-1-Teams beim Italien-Grand-Prix 2024 in Monza einsetzen und warum Ferrari aus der Masse heraussticht

updates monza: ferrari mit den größten neuerungen beim heimspiel

Die Updates am Ferrari SF-24 beim Formel-1-Rennen in Monza 2024

Der Italien-Grand-Prix in Monza (alle Einheiten hier im Formel-1-Liveticker abrufen!) zählt für Ferrari alljährlich zu den Höhepunkten im Formel-1-Kalender. Denn beim Heimrennen will der italienische Traditionsrennstall besonders gut aussehen. Und das erklärt, weshalb Ferrari an diesem Wochenende die meisten technischen Updates einsetzt. (Zur Saisonübersicht sämtlicher Performance-Updates in der Formel 1!)

Im offiziellen Update-Dokument des Automobil-Weltverbands (FIA) hat das Team insgesamt neun einzelne Änderungen am Ferrari SF-24 von Charles Leclerc und Carlos Sainz vermerkt, die meisten aus Performance-Gründen.

Jock Clear als ein leitender Ferrari-Ingenieur aber betont, es handle sich hierbei um eine “natürliche Entwicklung”, die nicht bewusst auf Monza ausgerichtet sei.

“Wir haben uns nicht gesagt, wir brauchen das in Monza. Wenn es möglich ist für Monza, dann Monza. Aber es hätte auch Zandvoort oder Barcelona sein können. Es liegt nicht am Ferrari-Heimrennen oder an Italien”, sagt Clear. “Wir entwickeln immer so schnell wie möglich, denn so musst du es machen in der Formel 1.”

Die Ferrari-Änderungen im Detail

Was also hat Ferrari am Auto geändert? Vor allem den Unterboden: Die Luftleitbleche an der Vorderkante sind genauso neu wie die Form des Unterbodens und die Außenkanten, in die jetzt ein Schlitz eingelassen ist. Davon verspricht sich Ferrari einerseits mehr Abtrieb und andererseits eine bessere Anströmung des Hecks, das ebenfalls modifiziert wurde: Ferrari spendiert dem SF-24 auch einen neuen Diffusor.

Ergänzt wird das Monza-Update durch eine noch prägnantere Taille an den Seitenkästen sowie durch streckenspezifische Anpassungen an Front- und Heckflügel, die – logisch für Monza – auf wenig Abtrieb und wenig Luftwiderstand ausgelegt sind.

Und noch ein Detail ist anders am SF-24: Ferrari hat die obligatorische Kamera an der Nase versetzt, “um die Interaktion zwischen dem Luftstrom vom Frontflügel hin zur Vorderrad-Aufhängung zu verbessern, sodass der Luftstrom weiter hinten ebenfalls optimiert wird”, erklärt das Team.

Clear beschreibt die Updates schlicht als “Evolution” dessen, was Ferrari bisher eingesetzt habe. Der Unterboden etwa sei “nicht komplett neu und er ist auch kein spezieller Monza-Unterboden. Es handelt sich einfach um eine Weiterentwicklung.”

Gerade der Unterboden aber sei enorm wichtig für die Leistungsentfaltung der aktuellen Autos, die sich den sogenannten Ground-Effect zunutze machen. “Das bedeutet: Wenn ein Auto den Boden berührt, ist der ganze Abtrieb dahin. Du musst also wirklich aufpassen, wie aggressiv du bei den letzten paar Millimetern bist. Das ist eine Eigenheit dieser Autos”, sagt Clear.

Ferrari sei bei seiner Unterboden-Entwicklung in einem früheren Stadium der Saison 2024 “in diese Falle getappt” und habe Leistung verloren. “Aber jetzt machen wir es besser”, meint Clear. “Wir sind zuversichtlich, dass wir jetzt Unterboden bauen können, die nicht zum Problem werden, wenn wir sie ans Auto schrauben.”

Auch McLaren mit “gemischtem” Update für Monza

Aus der Riege der Topteams setzt auch McLaren in Monza auf ein “gemischtes” Update aus streckenspezifischen und Performance-Neuerungen. Der MCL38 von Lando Norris und Oscar Piastri ist mit neuen Frontflügel-Flaps ausgestattet, die das Einsatzfenster des Fahrzeugs erweitern sollen. Außerdem kommen größere Bremsschächte an der Vorderachse zum Einsatz, für eine bessere Kühlung.

Das einzige leistungsrelevante Update ist die “neue Form der Seitenkästen”, die eine bessere Anströmung des Hecks ermöglichen soll. Laut McLaren ist diese Änderung “gut für die Gesamtaerodynamik des Autos”, sorgt aber vor allem für mehr Abtrieb auf der Hinterachse.

Red Bull nur mit klassischem Monza-Paket

Red Bull wiederum verzichtet komplett auf Performance-Updates und setzt stattdessen auf ein klassisches Monza-Paket: verkleinerte Frontflügel-Flaps und ein verkleinertes Heckflügel-Profil mit ungewöhnlich stark ausgeprägter Wellenform. Sinn und Zweck der Übung ist natürlich eine Reduzierung von Abtrieb und Luftwiderstand auf den Geraden für mehr Topspeed.

Ähnliches hat Mercedes mit seinen Neuerungen am Heckflügel im Sinn, klassifiziert seine Updates aber als Performance-relevant. Auch im Fall des W15 von Lewis Hamilton und George Russell präsentiert sich das obere Flügelprofil kompakter, zusätzlich aber mit einer veränderten Außenkante. Das Ziel ist das gleiche: weniger Abtrieb, weniger Luftwiderstand. Auch bei Aston Martin, wo zusätzlich der Beam-Wing des AMR24 angepasst wurde.

Während Alpine nur den Frontflügel des A524 verändert, sind es bei Williams am FW46 Front- und Heckflügel. Haas hat zusätzlich zum Frontflügel noch die Vorderrad-Aufhängung des VF-24 modifiziert, und zwar ausdrücklich als Ergänzung des Zandvoort-Updates. Neu am Auto von Nico Hülkenberg und Kevin Magnussen ist demnach die Verkleidung der Aufhängungselemente für eine bessere Aerodynamik.

Racing Bulls und Sauber mit langer Update-Liste

Die neben Ferrari umfangreichsten Neuerungen haben in Monza Racing Bulls und Sauber dabei.

Am VCARB 01 von Daniel Ricciardo und Yuki Tsunoda werden einerseits Front- und Heckflügel sowie Beam-Wing auf Monza-Verhältnisse angepasst. Neu sind zudem das Unterboden-Profil, die Halo-Verkleidung und eine vereinfachte Rückspiegel-Halterung. Das soll den Abtrieb optimieren und die Gesamtaerodynamik des Fahrzeugs verbessern.

Beim Sauber C44 gehen die Änderungen an Front- und Heckflügel mit Updates am Unterboden und am Diffusor einher. Die Vorderkante des Unterbodens ist neu in Monza und soll mehr Abtrieb generieren. Von den modifizierten Diffusor-Seitenwänden verspricht sich das Team um Valtteri Bottas und Guanyu Zhou eine bessere Anströmung und weniger Luftverwirbelungen am Heck.

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