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"Keine gemeinsame Perspektive": Warum sich BMW vom Meisterteam RMG trennt

Nach 14 gemeinsamen Jahren ist Schluss! BMW gibt bekannt, sich zum Ende der Saison 2024 vom erfolgreichen Team RMG um Teamchef Stefan Reinhold zu trennen. “Leider ergibt sich aus den Planungen für unsere Aufstellung in der Zukunft keine gemeinsame Perspektive”, begründet BMW-Motorsportchef Andreas Roos die Entscheidung.

“Daher endet unsere Zusammenarbeit mit dem Ende der laufenden Saison. Ich wünsche dem Team alles Gute!” Wie es für Reinhold Motorsport, eines der erfolgreichsten Rennteams in Deutschland, im kommenden Jahr weitergeht, ist derzeit noch offen.

Fotostrecke: Ende einer Erfolgsgeschichte in der DTM: BMW trennt sich vom Team RMG

Die Reinhold Motorsport GmbH (RMG) wurde gegründet, um 2011 gemeinsam mit BMW M Motorsport das DTM-Comeback in der Saison 2012 vorzubereiten. Das Team wurde von Stefan Reinhold innerhalb kürzester Zeit aufgebaut. Der gelernte Maschinenbauingenieur, der schon immer von einem eigenen Rennstall geträumt hatte, war zuvor bei Zakspeed tätig, bevor er als Systemingenieur zu Toyota in die Formel 1 wechselte.

RMG feiert zwei DTM-Fahrertitel mit Wittmann

Nach dem Ausstieg der Japaner aus der Formel 1 kehrte der Eifeler in seine Heimat zurück und betreute bei Phoenix Racing unter anderem den Bilstein-Audi auf der Nordschleife. Mit dem Einstieg von BMW in die DTM sah Reinhold die große Chance: Er gründete sein eigenes Team, bestehend aus Mitarbeitern mit Erfahrungen im GT-Sport, der Rallye-WM, der Formel 1 und der DTM.

Stefan Reinhold ist Gründer und Teamchef beim Team RMG

Foto: BMW

Das BMW Team RMG bezog eine große Werkshalle auf dem Zakspeed-Gelände in Niederzissen. Bereits in der Debütsaison 2012 erzielte RMG mit Martin Tomczyk, dem DTM-Champion von 2011, und dem US-Amerikaner Joey Hand insgesamt drei Podestplätze in der DTM.

Nach einer schwierigen Saison 2013, in der das Team kein einziges Mal auf dem Podium stand, folgte 2014 der große Coup: Gemeinsam mit Marco Wittmann holte das BMW Team RMG insgesamt vier Siege, die am Ende nicht nur zum Fahrertitel für Wittmann, sondern auch zum Erfolg in der Teamwertung reichten.

Dieses Kunststück wiederholte der Fürther im Jahr 2016, RMG belegte in dieser Saison den zweiten Platz in der Teamwertung. Auch für Wittmann, der noch bis 2020 für das Team an den Start gegangen war, ist der Abschied von BMW deshalb ein schwerer Schlag.

“Erinnerungen für den Rest meines Lebens”

“Eine Ära geht zu Ende”, schreibt der zweifache DTM-Champion bei Instagram. “Ich kann dem gesamten Team RMG nicht genug für ihre harte Arbeit, ihr Engagement und ihre Loyalität über so viele Jahre zu BMW Motorsport und mir danken.”

“Wir haben gemeinsam viele Rennen in der DTM gewonnen, mehrere Podiumsplätze erreicht und uns 2014 und 2016 zweimal den Titel gesichert, darunter auch den Teamtitel”, erinnert der BMW-Werksfahrer. “Ihr habt mit eurer ganzen Leidenschaft gearbeitet und innerhalb von BMW einen neuen Maßstab gesetzt, um das Team zu sein, das es in der DTM zu schlagen gilt.”

“Ich bin sehr stolz darauf, dass ich sieben Jahre lang mit RMG Rennen fahren durfte und wir gemeinsam den größten Erfolg meiner Karriere erreicht haben. Diese Erinnerungen werde ich für den Rest meines Lebens behalten”, so Wittmann, der zwei seiner RMG-Ingenieure aus der Class-1-Zeit im letzten Jahr sogar zum Project-1-Team holte.

“So ziemlich alle Teammitglieder von früher oder heute sind zu Freunden geworden und ich wünsche euch allen das Beste für die Zukunft und hoffe, viele von euch bald wieder auf der Rennstrecke zu sehen. Danke an Stefan Reinhold, der immer respektvoll und ehrgeizig war und ein tolles Team zu einer erfolgreichen Zeit geführt hat.”

RMG hat “sehr wichtigen Beitrag geleistet”

Ende 2020 zog sich RMG aus der DTM zurück, um sich als offizielles BMW-Testteam vorrangig um die Entwicklungen des BMW M Hybrid V8, des BMW M4 GT3 und des BMW M4 GT4 zu kümmern. Gleichzeitig übernahm die Mannschaft um Stefan Reinhold die Renneinsätze des BMW Junior Teams auf der Nürburgring-Nordschleife.

In diesem Jahr gelang dem BMW M Team RMG der lang ersehnte erste Podiumsplatz beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring: Nachdem sich Max Hesse mit dem BMW M4 GT3 die Poleposition gesichert hatte, beendete er das Rennen gemeinsam mit Dan Harper und Charles Weerts auf dem dritten Platz.

“Ich bedanke mich sehr bei Stefan Reinhold und seiner Mannschaft für 14 Jahre Zusammenarbeit”, sagt Roos. “Ich habe in meiner Zeit als Leiter BMW M Motorsport das BMW M Team RMG als ambitioniertes Einsatz- sowie wertvolles und zuverlässiges Testteam kennengelernt, das zur Entwicklung unserer Rennfahrzeuge einen sehr wichtigen Beitrag geleistet hat.”

“Unvergessen bleiben aus sportlicher Sicht natürlich die gemeinsamen Titelgewinne in der DTM”, erinnert der BMW-Motorsportchef. “Ich freue mich, mit dem Podium bei den diesjährigen 24h Nürburgring ein weiteres sportliches Highlight live miterlebt zu haben.” Bis zum Jahresende wird das BMW M Team RMG seine Aufgaben noch regulär wahrnehmen – dann wird der Schlusspunkt dieser besonderen Erfolgsgeschichte gesetzt.

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