- Autonmomes Fahren: Verne – Der Coup des Rimac-Gründers?
- Jules Verne als Namensgeber
- Autonomes Fahren Level 4
- Das Ende des Taxisgeschäfts?
- Technologische Probleme gelöst?
- tuningblog.eu | Robotaxi Rimac Verne E-Auto – das Gegenstück zum Tesla Shuttle ist fertig | das Luxus-Taxi im Detail
- Batterieherstellung: Northvolt vor extremen Problemen
- Grün und groß
- BMW-Auftrag verloren
- Auftragsbestand über 50 Mrd. US-Dollar
- Polestar: Kleine Modellpflege beim Polestar 2
- Neue Farben, neue Felgen
- Neues Pro Paket
- Klima-Paket
- Verbesserte Reichweite
Autonmomes Fahren: Verne – Der Coup des Rimac-Gründers?
Rimac kennen Sie. 2019 von Mate Rimac gegründet, hat das kroatische Unternehmen den Großen der Branche gezeigt, wie man High-End-Elektrofahrzeuge baut. Zwar nicht viele, aber dafür technologisch herausragende Autos. Das haben auch die Investoren erkannt. Die Hyundai Motor Group (Hyundai, Kia) hat sich mit 80 Mio. Euro beteiligt, genau so wie Porsche – man schätzt das Know-how der Edelschmiede. Das manifestierte sich ein einer Reihe von Rekorden mit dem Vorzeigestromer Nevera, die ihresgleichen in der Branche suchen. Inzwischen ist Mate Rimac mit 55 % Mehrheitsgesellschafter des Unternehmens Bugatti-Rimac. 45 Prozent halten Porsche/Volkswagen.
Der am Mittwoch vorgestellte „Verne“: Wird der Stromer mit SAE-Level-4-Fähigkeiten das Taxigewerbe obsolet machen?
Jules Verne als Namensgeber
Die neueste Idee des Rimac-Gründers, das vollautonome Taxi „Verne“, ist zusammen mit seinem Partner Marko Pejkovic und dem Designer Adriano Mudri entstanden. Das Unternehmen will mit Hilfe der autonomen Technologien des israelischen Unternehmens Mobileye, eine Intel-Tochter, das urbane Taxigeschäft revolutionieren. Dazu stellte man am Mittwoch den Prototypen Verne vor, der ein völlig neues Ökosystem begründen soll.
Natürlich kommt der Verne auch mit einer ausgefuchsten App …
Autonomes Fahren Level 4
Mobileye hatte zuletzt mit Umsatzeinbrüchen zu kämpfen. Die Vorstellung des „Verne“ holte das Unternehmen wieder in das Licht der Öffentlichkeit zurück. Der „Verne“, vormals als P3 Mobility bekannt, wird so ziemlich alles revolutionieren, das im Zusammenhang mit dem Taxigeschäft liegt. Er wird ohne Chauffeur, Pedale und Lenkrad kommen und auf zwei Sitzplätzen ein umfassendes, immersives Transporterlebnis liefern. Dabei werden alle Sinne der Passagiere angesprochen – Haptik genauso wie Geruchssinn. Zudem ist geplant, dass das Infotainment-System des Fahrzeugs automatisch mit dem Smartphone des Passagiers interagieren wird – will sagen: der große Bildschirm visualisiert für den Trip alles, was der Fahrgast gerne hat. Ob Spotify, Netflix und Co. die Verbindung wird die Fahrt so angenehm wie möglich gestalten.
Das Interieur des „Verne“ ist geschmackvoll von Adriano Mudri entworfen worden. Das Infotainment-System verbindet sich später automatisch mit dem Smartphone der Passagiere und liefert deren Musik, Inhalte und Apps auf den großen Bildschirm und über die Lautsprecher. Tatsächlich gibt es auch kein Lenkrad und keine Pedale. Creepy.
Das Ende des Taxisgeschäfts?
Bei so viel sauberem Luxus kann man über eine zukünftige Taxifahrt durchaus nachdenken. Verne hat nur zwei Sitzplätze, weil mehr ohnehin selten benötigt werden – sagt das Unternehmen.
Technologische Probleme gelöst?
Das Fahrzeug an sich dürfte am wenigsten Probleme mit sich bringen. Mit einer ausreichend großen Batterie wird der „Verne“ über den Tag bestens kommen. Dann folgt im „Verne-Hub“ die Reinigung und gegebenenfalls der Austausch von beschädigten Teilen auch im Interieur. Das Konzept beinhaltet bereits diese Möglichkeiten. Damit wäre der „Verne“ den klassischen Taxis tatsächlich überlegen, die sich gerne mal mit einem verlotterten Ambiente präsentieren, das man für normale Menschen als unzumutbar bezeichnen möchte. Aber zurück zum Thema.
Mit Mobileye bereits 2020 autonom durch München und Umgebung. Es ist anzunehmen, dass die Landeshauptstadt auch unter den ersten Städten sein wird, die 2026 in den Genuss des autonomen Verne kommt …
Die Mobileye AD-Plattform Mobileye Drive bildet die technologische Grundlage für das autonome Taxi. Selbstredend, dass hier mit der kompletten Sensorik aus LiDAR, RADAR, Ultraschall und Kameras gearbeitet wird. Apropos: Mobileye fuhr bereits 2020 autonom durch München … (–> Artikel und Video)
e-engine meint: „Verne“ könnte tatsächlich das Taxigeschäft revolutionieren – vor allem aber das klassische Geschäft langfristig komplett schleifen. Disruption nennt man das im Fachjargon. Jedoch muss sich erst noch weisen, ob man den Termin 2026 auch halten können wird. Dies hängt von vielen Faktoren ab, zumal auch sicherheitsrelevante Aspekte hier eine gigantische Rolle spielen. Ob man Tesla hier tatsächlich schlagen wird, bleibt dahingestellt. Denn das Fahrzeug an sich ist die kleinste Aufgabe, die eigentlich schon gelöst ist. Tatsächlich geht es um den realen Einsatz von Level-4-Technologien: ab Stufe 4 können Fahrzeuge selbständig fahren, ohne dass die Fahrer übernehmen können müssen. Bislang klappt das in einigen US-Städten mit Pionieren wie WAYMO eher weniger gut.
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Neben VW arbeitet auch BMW mit dem schwedischen Unternehmen Northvolt zusammen. Ziel ist eine nachhaltige Batteriezellenherstellung zu erreichen. Nun hat BMW einen Milliardenauftrag gecancelt.
Batterieherstellung: Northvolt vor extremen Problemen
Grün und groß
Man wollte die größte Gigafactory in Europa errichten, die auch zugleich die „grünste“ werden sollte. Als Standort wählte man die Stadt Skellefteå in Nordschweden. Die Produktion ist nun nach mehreren Jahren der Verzögerung im Gange, liefert aber bislang nicht den erwarteten Ausstoss. So wurde ein Großteil der Produktion direkt wieder dem Recycling zugeführt, wie das norwegische Portal dn.no berichtete.
Am 17. Juni gab das Unternehmen bekannt, dass man, nachdem man 5 Mrd. US-Dollar an Projektfinanzierungen eingesammelt hatte, eine neue Emission plant. Nur zwei Tage später verwarf das Unternehmen seine Pläne für eine weitere Fabrik in Borlänge – das Grundstück, auf dem sie entstehen sollte, wurde verkauft.
BMW-Auftrag verloren
Northvolt hatte in der Vergangenheit einige Joint Ventures gegründet. So mit VW/Porsche um Premiumzellen zu produzieren,auch arbeitet man mit Volvo Cars und BMW zusammen. Und genau hier passierte der nächste Super-GAU. BMW zog einen Auftrag im Wert von 2 Mrd. Euro zurück. Der Grund laut Manager Magazin: schlechte Qualität der Batterien und die Produktionsverzögerungen.
Peter Carlsson ist CEO von Northvolt und ehemaliger Topmanager von Tesla. Zusammen mit Paulo Cerruti, ebenfalls ehemaliger Tesla Manager gründete er 2015 das schwedische Batterie-Unternehmen Northvolt.
Auftragsbestand über 50 Mrd. US-Dollar
Allerdings verfügt Northvolt über einen Auftragsbestand von über 50 Mrd. US-Dollar und hält an den Expansionsplänen fest. Man habe bislang 12 Mrd. US-Dollar an Krediten und Eigenkapital aufgenommen um die Expansion in Polen, Deutschland und Kanada fortzuführen.
Apropos Deutschland: Im März 2024 hatte man mit Bundeskanzler Scholz und Vizekanzler Habeck noch den Bau der Gigafactory 3 im holsteinischen Heide gefeiert. Dort soll der erste Betrieb 2026 aufgenommen werden. Die Gigafactory wird Energie aus Windkraft nutzen und damit die „umweltfreundlichsten Batterien der Welt (…) für bis zu 1 Mio. Pkw herstellen.“ Das will sich der deutsche Fiskus übrigens rund 900 Mio. Euro kosten lassen. Es sollen bis zu 3.000 Arbeitsplätze entstehen. Die TAZ kolportiert Subventionen von 300.000 Euro pro Arbeitsplatz.
Der Bund lässt sich die Ansiedlung von Northvolt in der Nähe des holsteinischen Heide 902 Mio. Euro kosten. Im Bild u.a. MP Daniel Günther, Bundeskanzler Olaf Scholz, Vizekanzler Habeck sowie Northvolt-CEO Peter Carlsson
Polestar Modelljahr 2025 ab sofort bestellbar. Viele kosmetische Verbesserungen und neue Pakete. Darüber hinaus neue Batterien mit leicht angehobener Kapazität.
Polestar: Kleine Modellpflege beim Polestar 2
Polestar kündigte für das Modelljahr 2025 einen überarbeiteten Polestar 2 an, der über ein aktualisiertes Design, eine neue Paketstruktur, individuelle Optionen und eine größere Reichweite für alle Versionen verfügt. Die Markteinführung erfolgt ab sofort in Europa und Kanada, andere Märkte folgen später im Jahr 2024.
Neue Farben, neue Felgen
Der Polestar 2 erhält zwei neue Außenfarben. Vapour, eine moderne Farbe mit leichtem Metallic-Effekt, inspiriert von moderner Stadtarchitektur, ersetzt Magnesium als Standardfarbe. Storm, eine dunkle Aluminiumfarbe, die zum ersten Mal beim Polestar 4 zu sehen war, wird nun in die Farbpalette des Polestar 2 aufgenommen und ersetzt Thunder. Zu den weiteren Aktualisierungen des Außendesigns gehören die neuen Aero 19-Zoll-Leichtmetallfelgen mit Aero-Einsätzen und die neuen Pro Graphit 20-Zoll-Leichtmetallfelgen, die mit dem Pro-Paket erhältlich sind.
Neues Pro Paket
Das Pro-Paket ist eines der neuen Pakete, deren Struktur ab dem Polestar 2 Modelljahr 2025 an die des Polestar 3 und des Polestar 4 angeglichen wird. Es stehen mehr Einzeloptionen zur Verfügung, die den Kundinnen und Kunden die Freiheit bieten, ihren Polestar 2 mehr als je zuvor zu personalisieren.
Klima-Paket
Das Klima-Paket umfasst eine Wärmepumpe, beheizbare Rücksitze, ein beheizbares Lenkrad und Frontscheibenwischer mit beheizten Wischwasserdüsen. Das Pro-Paket beinhaltet 20-Zoll-Leichtmetallfelgen und „schwedengoldene“ Details an den Sicherheitsgurten sowie den Reifenventilkappen. Das Pilot-Paket, Plus-Paket und Performance-Paket bleiben mit angepasstem Umfang und Preisen bestehen.
Verbesserte Reichweite
Alle Polestar 2 Versionen bieten eine verbesserte Reichweite von bis zu 659 km/WLTP (bisher 654 km) für die Long Range Single Motor Version. Für Europa erhält der Polestar 2 Standard Range Single Motor eine aktualisierte 70 kWh (bislang 69 kWh) CATL-Batterie mit einer erhöhten Reichweite von bis zu 554 km/WLTP (bisher 532 Kilometer).
Die meisten Updates sind kosmetischer Natur. Auch die leicht erhöhten Batteriekapaziäten sind nicht unbedingt weltbewegend. Die Preise sind etwas teurer geworden, der Einstieg beginnt mit Nebenkosten und aufpreispflichtigem AC-Ladekabel bei 50.390 Euro. Zum Vergleich: das Tesla-Einstiegsmodell beginnt bei 41.970 Euro (WLTP 554 km/283 PS/57,5 kWh-LFP-Batterie). Aber Achtung: das günstigste Tesla-Modell wird wegen der Strafzölle auf chinesische Stromer ab 1. Juli teurer werden.
Fotos: Verne, Northvolt, Mobileye, Polestar