Bilder: Global Battery Alliance
In den USA gibt es ab diesem Jahr Zuckerbrot in Form von Subventionen in insgesamt dreistelliger Milliarden-Höhe für die heimische Produktion von Batterien und Elektroautos, die Europäische Union versucht es vorerst mit der Peitsche: Anfang 2024 tritt ihre neue Batterie-Verordnung in Kraft, die unter anderem umfangreiche Informationen über jeden verbauten Akku und später die Einhaltung von ESG-Standards vorschreibt. Die Basis-Daten sollen standardisiert erhoben und dargestellt werden. Tesla und Audi haben jetzt erste Beispiele für solche Batterie-Pässe veröffentlicht.
Audi-Akku für neues Elektroauto
Audi hat die ersten Pass-Daten sogar für zwei Akkus veröffentlicht, und einer davon ist in zweierlei Hinsicht ungewöhnlich: Erstens sollen die Zellen darin von Samsung SDI in Ungarn stammen – eine im Sinn der EU-Ziele löbliche Ausnahme, denn noch werden die weitaus meisten Batterien in Asien und insbesondere China produziert. Zweitens ist die Kapazität mit 114 Kilowattstunden angegeben. Ein Audi-Elektroauto mit so großem Akku gibt es noch nicht. Die Pass-Infos könnten also Berichte bestätigen, laut denen der Q6 e-tron und dessen Porsche-Bruder Macan derart viel Kapazität bekommen.
Der zweite Audi-Akku dürfte wie der von Tesla schon in Serienautos stecken: 100 Kilowattstunden mit NMC-Zellen von CATL aus China, die in Deutschland zum Akku werden und für ein in Deutschland produziertes Elektroauto gedacht sind. Das dürfte der im Audi e-tron GT sein, der mit dem Porsche Taycan ebenfalls einen engen Konzern-Verwandten hat. Dieses Paket besteht aus nur 180 prismatischen Zellen und wiegt nach den Angaben 580 Kilogramm.
Tesla nennt Daten zu CO2-Abdruck
Über diese Basis-Daten hinaus, die in Zukunft einem QR-Code auf jedem Akku direkt entnehmbar sein müssen, gibt es von Tesla wie Audi bei der Battery Alliance vereinzelte tiefer gehende Informationen. So nennt Tesla zumindest den Lieferanten für sein Kobalt – es stammt bei dem Akku zu 100 Prozent von einer Glencore-Tochter im Kongo. Bei den Audi-Akkus macht dieses Material einen viel größeren Anteil aus und kommt ebenfalls größtenteils aus dem Kongo, in diesem Fall von ungenannten, aber als groß bezeichneten Produzenten. Tesla nennt zudem den Kohlendioxid-Abdruck seines Akkus, je nach Methode 74 oder 77 Kilogramm pro Kilowattstunde, während bei Audi zu diesen Daten „safeguarded“ steht.