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Audi A3: Musterschüler mit einem Preisproblem

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Audi A3: Musterschüler mit einem Preisproblem

Es ist noch keine Ewigkeiten her, sagen wir zehn, 15 Jahre, da wusste man den kollektiven Traum des durchschnittlichen Führerscheinneulings (beiderlei Geschlechts, tendenziell eher männlich) in ein konkretes Automodell zu kleiden. In der Schnittmenge stand jedenfalls ein Audi A3, schwarz, 140-PS-TDI, ganz weit vorn.

Auch wenn’s dann vielleicht nur zum gebrauchten Polo reichte: Die Aspiration ist geblieben, und wenn’s karrieretechnisch gut gelaufen ist, sitzt der damalige Führerschein­novize heute womöglich in einem flotten A6 Kombi oder einem SUV von Audis Q-Baureihen. Man ist aufgestiegen.

Einst frech und dynamisch

Damals wirkten bei Audi noch die Meriten der Ära Ferdinand Piech: der unbedingte Leistungswille, dargestellt an Quattro, Achtzylinder, Alubauweise, Vollverzinkung, Aero-Bestwerten, TDI, viel beachteten Technologieträgern, das ebenso freche wie dynamische Aufsteigertum zwischen BMW und Mercedes aus dem etablierten elterlichen Kosmos. Audi erklärte sich über Design, Technik und Image.

Ehrlich gestanden: Wovon Führerscheinneulinge heute träumen, wissen wir nicht. Vermutlich davon, sich überhaupt irgendwie, irgendwann ein eigenes, sicherlich gebrauchtes Auto leisten und es erhalten zu können. Der schicke, schwarze Audi A3, wie wir ihn ausführen konnten, dürfte dabei nur noch insofern ein Traum sein, als: nicht real, nicht realistisch.

Den Diesel, einst mit Sieger­image, hat man ja selbstverschuldet vom Sockel gestoßen. Sicherlich nicht obszön motorisiert, kommt der Benziner namens 35 TFSI mit 150 PS und 1,5-Liter-Vierzylinder in dekorativer S-Line auf einen Grundpreis von 39.100  Euro. Dies offenbar noch nicht sehr üppig ausgestattet, denn die lange Liste an Extras treibt den Tarif auf über 55.000 Euro.

Demo-Objekt

Schon klar, das Exemplar dient auch als Demo-Objekt für Goodies aus dem reichhaltigen Zubehörprogramm. Als gewichtigster Posten die fraglos schmückenden 19-Zoll-Räder im „5-Arm-Trapezoid-Design“ um 2679 Euro.

Matrix-LED-Scheinwerfer machen um 1936 Euro die Nacht zum Tag, und wer die Außenspiegel im Karbongehäuse wünscht, zahlt dafür 785,92 Euro. Ist das Interieur nur deshalb so ansprechend, weil neben roten Nähten (523  Euro) und aufpreispflichtigen Paketen für Ablagen, Ambiente-Licht und Alu-Optik ein „Komfortpaket“ um knapp 2000 Euro darin verbaut ist? Und warum kostet ein „Komfortschlüssel ohne Safelock“, also bartlos, 523 Euro?

Aber am Ende bleibt es ein Audi A3, ein kompakter in Golf-Größe mit Frontantrieb und Konzernkomponenten, die es ebenso bei Seat und Škoda gibt, den Motor und das Getriebe beispielsweise (beides schon sehr gute Bekannte). Unbestritten, dass Audi davon das „Best-of“ darstellt, und verständlich, dass man auf, sagen wir: bewährten Plattformen den Rahm abschöpfen will.

Es soll nicht zu kurz kommen, wie fein sich das Auto fährt. Der kleine Motor kann alles von unauffällig bis zornig knurrend, dank des schnellen Sieben-Gang-Getriebes ist die passende Drehzahl beziehungsweise Leistung im Nu hergestellt. Verbrauch: 6,9 Liter im Schnitt. Fahrwerk, Dämmung, Lenkung: alles 1 a. Vielleicht ist der A3 ja ein Fall für „Premium“-Downsizer: wenn’s von Budget und Platzbedarf etwas weniger sein darf.

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