Audi A3: Musterschüler mit einem Preisproblem
Auch wenn’s dann vielleicht nur zum gebrauchten Polo reichte: Die Aspiration ist geblieben, und wenn’s karrieretechnisch gut gelaufen ist, sitzt der damalige Führerscheinnovize heute womöglich in einem flotten A6 Kombi oder einem SUV von Audis Q-Baureihen. Man ist aufgestiegen.
Einst frech und dynamisch
Damals wirkten bei Audi noch die Meriten der Ära Ferdinand Piech: der unbedingte Leistungswille, dargestellt an Quattro, Achtzylinder, Alubauweise, Vollverzinkung, Aero-Bestwerten, TDI, viel beachteten Technologieträgern, das ebenso freche wie dynamische Aufsteigertum zwischen BMW und Mercedes aus dem etablierten elterlichen Kosmos. Audi erklärte sich über Design, Technik und Image.
Den Diesel, einst mit Siegerimage, hat man ja selbstverschuldet vom Sockel gestoßen. Sicherlich nicht obszön motorisiert, kommt der Benziner namens 35 TFSI mit 150 PS und 1,5-Liter-Vierzylinder in dekorativer S-Line auf einen Grundpreis von 39.100 Euro. Dies offenbar noch nicht sehr üppig ausgestattet, denn die lange Liste an Extras treibt den Tarif auf über 55.000 Euro.
Demo-Objekt
Schon klar, das Exemplar dient auch als Demo-Objekt für Goodies aus dem reichhaltigen Zubehörprogramm. Als gewichtigster Posten die fraglos schmückenden 19-Zoll-Räder im „5-Arm-Trapezoid-Design“ um 2679 Euro.
Aber am Ende bleibt es ein Audi A3, ein kompakter in Golf-Größe mit Frontantrieb und Konzernkomponenten, die es ebenso bei Seat und Škoda gibt, den Motor und das Getriebe beispielsweise (beides schon sehr gute Bekannte). Unbestritten, dass Audi davon das „Best-of“ darstellt, und verständlich, dass man auf, sagen wir: bewährten Plattformen den Rahm abschöpfen will.
Es soll nicht zu kurz kommen, wie fein sich das Auto fährt. Der kleine Motor kann alles von unauffällig bis zornig knurrend, dank des schnellen Sieben-Gang-Getriebes ist die passende Drehzahl beziehungsweise Leistung im Nu hergestellt. Verbrauch: 6,9 Liter im Schnitt. Fahrwerk, Dämmung, Lenkung: alles 1 a. Vielleicht ist der A3 ja ein Fall für „Premium“-Downsizer: wenn’s von Budget und Platzbedarf etwas weniger sein darf.