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Über 5.000 Arbeiter protestieren gegen Schließungspläne von Audi-Werken in der Nähe des Europäischen Parlaments

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Über 5.000 Arbeiter protestieren gegen Schließungspläne von Audi-Werken in der Nähe des Europäischen Parlaments

Tausende Arbeiter strömten am Montag nach Brüssel und verursachten Störungen in der Nähe des Europäischen Parlaments, als sie bei einer Großdemonstration Knallkörper zündeten und Straßen blockierten.

Der Protest wurde als Zeichen der Solidarität mit den Beschäftigten eines Audi-Werks in Brüssel organisiert, wo im Zuge der Umstellung auf umweltfreundlichere Technologien mögliche Entlassungen drohen.

Mehr als 5.000 Demonstranten aus Belgien und den Nachbarländern beteiligten sich an dem Marsch und äußerten ihre Besorgnis über drohende Arbeitsplatzverluste und den Druck, den billigere ausländische Konkurrenten, vor allem aus China, auf die europäische Industrie ausüben.

Audi-Arbeiter fürchten Verlust von 3.000 Arbeitsplätzen

Die von Gewerkschaften angeführte Kundgebung begann am Nordbahnhof in Brüssel und führte in Richtung Europäisches Parlament.

Die Demonstranten trugen Plakate zur Unterstützung der Audi-Arbeiter und forderten ein Ende des „Dumpings“ chinesischer Hersteller von Industrieprodukten.

Angesichts der Störungen im öffentlichen Nahverkehr aufgrund eines landesweiten Streiks war die Demonstration ein Zeichen für die wachsende Befürchtung, dass europäische Schlüsselindustrien den Übergang zu umweltfreundlicheren Technologien möglicherweise nicht überleben.

Im Audi-Werk in Forest, einem Vorort von Brüssel, sind 3.000 Mitarbeiter beschäftigt. 90 Prozent von ihnen könnten im nächsten Jahr ihren Arbeitsplatz verlieren, obwohl sich das Werk auf die Herstellung von Elektrofahrzeugen konzentriert.

Audi-Werksschließung: EU-Politik auf dem Prüfstand

Gewerkschaftsführer argumentieren, dass sogar Anlagen, die sich auf umweltfreundliche Produktion konzentrieren, wie etwa Audis Elektrofahrzeugwerk, gefährdet seien. Demonstranten, eingehüllt in grünen und rosa Rauch der Gewerkschaften, drückten ihre Frustration über die mangelnde Unterstützung sowohl der belgischen Regierung als auch der Europäischen Union (EU) aus.

Als die Spannungen zunahmen, postierte die Polizei in der Nähe Wasserwerfer, da sie mit einer möglichen Eskalation rechnete.

Viele Arbeitnehmer, darunter auch die Familien langjähriger Angestellter, gingen auf die Straße und forderten schärfere Maßnahmen zum Schutz der Arbeitsplätze.

Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, hat versprochen, innerhalb der ersten 100 Tage ihrer neuen Amtszeit einen „Clean Industrial Act“ einzuführen.

Ziel dieser Politik ist es, emissionsintensive Sektoren bei der Umstellung auf umweltfreundlichere Verfahren zu unterstützen und gleichzeitig die Produktion in Europa zu belassen.

Allerdings sind die Einzelheiten der mit dieser Maßnahme verbundenen finanziellen Unterstützung weiterhin unklar und geben sowohl bei europäischen Arbeitnehmern als auch bei Unternehmen Anlass zur Sorge.

Neben innenpolitischen Veränderungen erwägt die EU auch die Einführung von Zöllen auf in China hergestellte Elektrofahrzeuge.

Eine aktuelle Untersuchung ergab, dass diese Fahrzeuge erheblich staatlich subventioniert werden, was zu einem Überangebot auf dem europäischen Markt führt.

Handelskommissar Valdis Dombrovskis wird sich mit dem chinesischen Handelsminister Wang Wentao treffen, um die Ergebnisse der Untersuchung zu besprechen. Für den 25. September ist eine wichtige Abstimmung der EU-Mitgliedsstaaten über die vorgeschlagenen Zölle vorgesehen.

Europas Wettbewerbsvorteil bewahren

Europa ringt mit der Erhaltung seiner Wettbewerbsfähigkeit und fordert daher zunehmend substanzielle Investitionen.

Der frühere Präsident der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi, schlug der EU vor kurzem vor, bis zu 800 Milliarden Euro bereitzustellen, um die „existenzielle Herausforderung“ zu bewältigen, hinter globalen Konkurrenten zurückzufallen.

Draghi warnte, ohne derartige Maßnahmen könne der europäischen Wirtschaft ein „langsamer Todeskampf“ bevorstehen.

Europäische Wirtschaftsverbände forderten die EU zudem auf, den bürokratischen Aufwand zu reduzieren und die Energiekosten zu senken, um der Industrie zu helfen, wettbewerbsfähig zu bleiben.

Der Automobilsektor, angeführt von Unternehmen wie der Volkswagen AG, erwägt, eine zweijährige Verschiebung bei der Erfüllung der Emissionsziele für 2025 zu beantragen, da das Unternehmen bei der Erreichung dieser Ziele vor erheblichen Herausforderungen steht.

Die Proteste der Audi-Arbeiter sind Teil einer größeren Welle der Unruhen in Brüssel. In den letzten Monaten blockierten Landwirte die Stadt mit Traktoren als Reaktion auf steigende Kosten und strenge Umweltauflagen.

Als Reaktion darauf hat von der Leyen einige der Regelungen auf Eis gelegt und „strategische Dialoge“ mit den betroffenen Sektoren eingeleitet.

Eine der größten Herausforderungen der Kommission in den kommenden Jahren wird es sein, ihre grüne Agenda mit der Unterstützung wichtiger Industrien in Einklang zu bringen.

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