19.09.2024 11:47 Uhr | Lesezeit: 4 min
Das Audi-Werk in Brüssel steht auf der Kippe.
© Foto: AUDI AG
von Christian Richter
Der chinesische E-Auto-Hersteller Nio hat Interesse an der Übernahme des Audi-Werks in Brüssel. Das berichten verschiedene Medien, unter anderem die belgischen Wirtschaftszeitungen “De Tijd” und “L’Echo”. Demnach hat eine Nio-Delegation das Werk bereits besucht. Ein Übernahmeangebot an den Volkswagen-Konzern soll am Montag folgen.
Schwieriger Standort und hohe Kosten
Frust bei der Belegschaft
Die Stimmung vor Ort war daher zuletzt hitzig: Anfang September brannten vor dem Werk vier Reifen in Form des Audi-Logos, Mitarbeiter stahlen zudem die Schlüssel von 200 Q8-Modellen, um deren Auslieferung zu verhindern. Die Werksleitung schloss daraufhin zunächst die Werkstore.
Chinesische Hersteller drängen nach Europa
Nio und andere chinesische Autobauer suchen verstärkt nach Produktionsmöglichkeiten in Europa, auch um drohenden EU-Strafzöllen auf Elektroautos zu entgehen. Bereits jetzt produzieren Chery in Spanien und Leapmotor in Polen. BYD baut aktuell Werke in Ungarn und der Türkei. Nio selbst betreibt zwei Werke in China und bietet seit 2022 seine Fahrzeuge auch auf dem deutschen Markt an. Allerdings bleiben die Verkaufszahlen bislang hinter den Erwartungen zurück, nur rund 1.000 Nio-Fahrzeuge wurden von Januar bis Juli europaweit zugelassen.