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EU schürt Unsicherheit: Nächster Autobauer fordert neuen Umgang mit Verbrennern

eu schürt unsicherheit: nächster autobauer fordert neuen umgang mit verbrennern

Renault gehört bei Elektroautos zu den alten Hasen – und tritt nun trotzdem auf die Bremse. (Bildquelle: Imago / Geisser)

Renault-Chef Luca de Meo hadert mit dem Verbrenner-Aus in der EU. Statt ab 2035 keine klassischen Pkw mehr zuzulassen, will er das Ende von Benzinern und Dieselfahrzeugen verschieben. Dabei hat die französische Marke eigentlich einen Erfahrungsvorsprung mit ihren Elektroautos.

Renault-Chef will Gnadenfrist für Verbrenner: Schluss nicht vor 2040

Die Zeichen stehen nicht gut für E-Autos, wenn selbst Renault auf die Bremse tritt. Immerhin haben die Franzosen mit ihrer Zoe bereits früher als viele andere Autobauer eine Elektroversion eines erschwinglichen Pkw angeboten – und das auch noch mit Erfolg. Jetzt meint Renault-Chef de Meo aber, dass der EU-Plan zu weit geht und E-Autos nicht in der Lage sein werden, ab 2035 die private Mobilität alleine zu stemmen.

Es brauche mehr „Flexibilität beim Zeitplan“, so der Manager gegenüber dem Handelsblatt (Quelle: AFP via Luxemburger Wort). Und weiter: „Innerhalb von zwölf Jahren von zehn Prozent Marktanteil für EVs auf 100 Prozent umzuschalten, ist wirklich sehr kompliziert.“ Aus Frankreichs Sicht und der von Renault, sei ein Verbrenner-Verbot ab 2035 zu früh, man solle „eher 2040 anstreben“.

De Meo gilt bereits länger als Kritiker des schnelleren Antriebswechsels. Zuvor stellte er klar: „Ich hoffe, dass das Verbot etwas später gilt, weil ich glaube, dass wir nicht in der Lage sein werden, es umzusetzen, ohne die gesamte Industrie und die gesamte Wertschöpfungskette des europäischen Automobilsektors zu beschädigen.“

Die Kostenfrage spielt beim Vergleich von Verbrennern und E-Autos eine der wichtigsten Rollen:

» Video ansehen:Was ist günstiger: Verbrenner oder E-Autos? Der ADAC rechnet nach

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Daran, dass Verbrenner abgelöst werden sollen, rüttelt de Meo jedoch nicht. Man dürfe „die derzeitige Marktverlangsamung nicht instrumentalisieren, um das Ziel schlicht und einfach aufzugeben. Das wäre ein schwerer strategischer Fehler“, so der Renault-Chef.

EU stellt Elektroautos ein Bein: E-Fuels jetzt doch eine Alternative?

Das will auch die EU – zumindest bisher – nicht. Vor ihrer Wiederwahl hatte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen jedoch angekündigt, dass sie auf einen technologieoffeneren Ansatz hinarbeiten werde. Vor allem E-Fuels sollen dabei eine Rolle spielen, aber auch andere alternative Kraftstoffe könnten in Frage kommen. Dass diese als gleichwertige Alternativen zu Elektroautos dargestellt werden, kritisieren Experten bereits seit Jahren.

Für de Meo ist dieser Weg auch nicht die erste Wahl. Der Renault-Chef setzt unter anderem auf Hybride, die klassische Kraftstoffe und Elektroantrieb kombinieren. Es wäre außerdem wünschenswert, „die Erneuerung des Fahrzeugbestands zu beschleunigen“.

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